Mit Fußball hat der Senf nix zu tun, denn bis Mittwoch ist Fußballpause und sonst müsste der Titel auch lauten: Island Isse Rausson.
Infolge der knapp
gescheiterten Islandisierung des fußballerischen Abendlandes, ist eine Meldung zwischen Tröten und Pfeifen untergegangen. Vergangenen Mittwoch, am 29. Juni 2016 haben Amis und Wikinger nach 10 Jahren Pause wieder Frieden miteinander geschlossen und die USA dürfen wieder nach Island rein (Joint Declaration between Iceland and the United States on security and defense affairs – PDF).
Die seltenen Kenner der Materie wissen natürlich, dass obige Formulierung völlig falsch ist, denn seit 10 Jahren beknien die Isländer die Amis, doch wieder zurück zu kommen, nicht nur wegen der Arbeitsplätze und Dollars.
2006 hatten die Amis endgültig die Schnauze voll von den Geizhälsen. Isländer sind nämlich nicht nur unglaublich stolz, sondern vor allem unglaublich geizig. Waren Sie mal in Island? Nee!? nobody
schon. Dazu später mehr … vielleicht. Also das mit den Amis kam so:
Seit 1949 ist Island NATO-Mitglied, aber nur, weil den Wikingern zugesagt wurde, dass sie keine eigenen Streitkräfte unterhalten müssen. Sollen das mit der Sicherheit doch die anderen, vor allem die USA erledigen. Die Verhandlungsposition der Isländer war damals stark. Island war der Sowjetbrecher im Atlantik. Immer wenn die Russen sich aus dem Polarmeer durch die GIUK-Lücke in den Atlantik schleichen wollen, mussen sie an den Wikingern vorbei.

Gibt zwar noch mehr Inseln im GIUK-Gap – z.B. Färöer und Hebriden – aber die sind alle viel kleiner und ohnehin NATO.
Nach Ende des Kalten Krieges oder der größten geopolitischen Katastrophe des 20. Jahrhunderts, wie Putin den Zerfall von Sowjetunion und Warschauer Pakt nennt … merken Sie was? JA?! Fein: Der Fürst der Finsternis und Sammler verloren geglaubter russischer Mirerde spricht als Kreml-Häuptling mit gespaltener Zunge: Kalter Krieg 2.0 ist schlecht, Sowjetunion 2.0 ist gut … passt schlecht, weil die Beiden gibt es nur im Doppelpack … anyway … wir wollen uns nicht von der Dummbratze Vladdie aufhalten lassen … also: Nach 1990 fragten die Amis die Isländer: Wozu brauchen wir euch noch? Ende der Geschichte. Die geizigen Wikinger wollten nämlich nix für ihre Sicherheit latzen. Ihre Gegenleistung bestand darin, dass die Amis nix für den Stützpunkt Keflavík zahlen müssen. Waren Sie mal in Keflavík? OMG … dafür auch noch zahlen. OK nobody
hat sogar in Höfn bezahlt und da braucht man auf nix für sein Geld zu höfn 😎
Nachdem die Isländer nicht zu Potte kamen, haben die Amis 2006 ihre Sachen gepackt und sind verschwunden … nee eigentlich ohne Sachen, denn die Einrichtungen hamse den Wikingern geschenkt … bloß wech hier! Besonders fremdenfreundlich waren die Wikinger ja nie. Die haben sich dann an Dänemark und Norwegen gewandt, ob die nicht weiter für den Schutz der Insel sorgen können. Das hat die alte Wikinger-Verwandschaft auch zwei Jahre ausgehalten und ist auch verduftet. Aber immerhin haben die Isländer in der Zeit eine eigene Armee aufgestellt … 1000 Mann oder so, zumeist für die Küstenwache, um besser Fremde aus ihren Fischfanggründen vertreiben zu können … sind nämlich geizig … hab ich das schon erwähnt? Und fremdenfeindlich sind sie auch. Stolz + Geiz + Fremdenfeindlichkeit = Inselmentalität.
Beispiele für den Geiz der Isländer? Seit Hunderten von Jahren machen sie kein Feuerchen, wenn sie warmes Wasser brauchen, sondern holen sich das einfach aus dem Garten
Woran erkennt man in Island ein Schlagloch? Es dampft. Was macht der Isländer dagegen? Er geht baden.
Spaß beiseite: Ohne Amis, das war halb so schlimm, weil auf dem Papier garantierte die NATO die Sicherheit Islands. Aber seit 4 bis 5 Jahren werden die Russen immer frecher und dabei geht es nicht mehr um Kabeljau, auch wenn es SPUTINKI bestreitet.
Können Sie sich noch an die Diskussionen in Island vor gut einem Jahr erinnern? Natürlich können Sie das, denn Sie interessieren sich für das kleine Land seit Sie dort waren. Also, da hat sich Ögmundur Jónasson, der Vorsitzende des Verfassungskomitees im Althing, nach Abwahl der Links-Grünen-Regierung 2013 endgültig als Kremlratte geouted und gegenüber SPUTINKI den Austritt Islands aus der NATO gefordert. Ein Referendumm wollte er. Den hätten die Wikinger fast gelyncht. Aber weil es eine große Anzahl gar nicht mehr so mutiger Wikinger gibt, die lieber rot als tot wären, hat man auf die typisch leise isländische Art denen das Maul damit gestopft, dass der EU-Beitritts-Antrag 2015 zurückgezogen wurde. OK, es war was komplizierter, aber mit Kabeljau hatte das nix zu tun.
nobody
spinnt! Was will Putin mit Island? OK, Gegenfrage: Was will die NATO mit Island?
Wie auch immer: Islands Entscheidung die ungeliebten Amis wieder ins Land zu lassen, eignet sich auf Putin komm raus nicht für Verschwörungstheorien aus dem Kreml. Anfangs konnte man ja vielleicht noch glauben, dass die Amis den Isländern den Titel bei der EM versprochen haben, wenn sie wieder auf die Insel dürfen, aber dann kam Frankreich und es ging ganz schnell, wie auch die vorangegangene, fast sechs Jahre dauernde Debatte darüber in nur vier Monaten beendet war. Putin sei Dank! Der Macker ist so tumb, der merkt nix mehr.
Und dass sich Yanks darum reißen in die alten Wellblechhütten in Keflavik einzuziehen, kann sich nobody
auch nicht vorstellen. OK, die Wikinger haben hübsche „dóttirs“ (dætur = Töchter), aber Blonde gibt es woanders auch (z.B. in Estland 😛 ). Und dann die Sprache 
Apropos Wellblechbarracken: Da fällt mir ein, wo es noch übler als auf Keflavik ist: Narsarsuaq. Tja, nobody
kommt viel rum, nicht nur in Sachen Sicherheit … aber das ist wieder eine andere Geschichte.