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Die Nazis sprechen gern von Asylforderern und an dem Begriff ist was dran, wenn man sich den Fall der Sippe M.N. ansieht, der am Dienstag vor dem EGMR (3599/18) verhandelt wurde.
M.N. ist aus Syrien in den Libanon geflohen, aber anders als 1,5 Millionen andere syrische Flüchtlinge im Libanon fühlt er sich da nicht sicher. Drum spaziert er in die belgische Botschaft in Beirut und beantragt ein Visum zwecks Einreise nach Belgien, weil da schon wer von seiner Sippe wohnt.
Der humanitäre Visumantrag wurde abgelehnt, also klagt MN vor einem Gericht in Brüssel und gewinnt auch zunächst … juristisch betrachtet ist Belgien ein failed state Ein paar Instanzen später verliert der Asülforderer aber und zieht nach Straßburg vor den EGMR, weil der EuGH im Fall einer anderen syrischen Sippe, die auch nach Belgien wollte, bereits ein abweisendes Urteil gesprochen hat (Urteil vom 7. März 2017, C‑638/16 PPU)
nobody ist gespannt, wie die Clowns in Straßburg entscheiden, aber es sieht nicht gut aus, weil sich der EGMR bereits für zuständig erklärt hat … klar, Libanon ist ja auch irgendwie Europa … oder ist das schon umgekehrt?