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Eine Frau Rackete ist mit ihrem Schifflein in Lampedusa gelandet und hat Italien 40 Afrikaner aufs Auge gedrückt. Nun sitzt Carola im Hausarrest und körnnte da­rüber nachdenken, was sie da gemacht hat. Wird sie aber nicht tun, weil ihr schon bevor sie in See gestochen klar war, dass sie im Recht ist. Schließlich geht es um Seenot-Rettung.

Seenotrettung ist so alt wie die christliche Seefahrt … wahrscheinlich sogar äl­ter. Als die Titanic untergegangen ist, kamen ihr die erreichbaren Schiffe zur Hilfe, oder auch nicht, und es hat bisserl was ge­bracht.

Säuft ein Kahn in Küstennähe ab und ist kein Schiff zur Rettung in der Nähe, dann läuft die Küstenwache und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiff­brüchiger aus und hilft.

Nirgendwo steht geschrieben, dass ein Schiff auf Verdacht irgendwo rumdüm­peln muss, weil sich dort oder woanders eine Seenot-Rettung ergeben könnte.

Na gut, könnte man sagen, das ist aber in der europäischen Badewanne seit ein paar Jahren anders. Dort saufen ständig Men­schen ab. Stimmt, aber warum?

Wissen Sie was? Das „Warum“ interessiert nobody überhaupt nicht 😯 weil … Men­schen sterben eben.

Menschen sterben im Krieg und wenn sie vor dem Krieg flüchten, dann haben sie ein Recht auf Schutz, bis sie wieder in ihr be­frie­detes Land zurück können … aber wohl keiner käme auf die Idee, zwischen die Li­nien zu rennen, um sie dort zu abzuho­len.

Menschen verhungern und verdursten zu Hunderten im Süden von Algerien, in der Sahara, wo Migranten ausgesetzt werden, damit sie wieder nach Hause lau­fen, nach Westafrika oder sonstwo hin.

Menschen lassen sich übers Mittelmeer schleppen und ertrinken … Wait!

Aber da waren doch diese Boat People. 1,6 Mio. Vietnamesen und angrenzende Völ­ker sind vor den Indochinakriegen gefloh­en, 700.000 bis 800.000 davon übers Meer. Die wurden doch auch gerettet.

Richtig, aber die haben wirklich versucht übers Meer ein Land zu erreichen, erst Thailand und als das die Piraten aus­nutz­ten dann Malaysia und weil das mit den kleinen Booten kaum zu erreichen war, haben sich auch die Amis und Franzosen in Küstennähe zur Rettung in Stellung ge­bracht … waren schließlich verantwort­lich für den Schlamassel.

Und rund 900.000 Flüchtlinge sind wieder ins Land heimgekehrt, wenn sie nicht Bun­desgesundheitsminister geworden sind 😎

Aber sind „wir“ nicht auch verantwortlich für das Elend in Afrika und im Nahen und Mittleren Osten?

Sischer dat … ein bisschen, weil wir uns überall einmischen, sogar mit Ent­wick­lungs­hilfe.

Die Welt ist ungerecht und so ist das Le­ben. Nicht jeder lebt in Gegenden, die ein angenehmes Leben ermöglichen. Und was angenehm ist, ist nicht für jeden dasselbe.

Menschliche Solidarität kommt zu spät, wenn ein Schwarzafrikaner sich auf den Weg nach Europa macht.

Reden wir also wieder einmal über die Auswanderungsursachen? Nein, tun wir nicht. Wir reden immer von Einmischung und Bevormundung.

Unsere Zivilisation ist nicht ihre. Wenn sie Fledermäuse verspeisen und Ebola krie­gen, aber damit glücklich sind, ihre Toten trotz Ansteckungsgefahr wie sonst zu be­statten, dann ist das eben so. Den einzigen Aha-Effekt, den die westlichen Helfer, die wie Aliens in Schutzanzüge gekleidet hin­terlassen ist: Aha, wenn wirs nicht hin­krie­gen, dann kommen eben die Weißen. Die Kolonialzeit ist nicht be­en­det.

Aus den Sklaven sollen nun die Konsu­men­ten westlicher Glasperlen werden. Wo­hin mit unserem Schrott, wenn die Sklaven ihn nicht mehr abnehmen? Bil­li­ges Öl ge­­gen teure Smart­phones. An die Märkte der Zukunft denken und schnell noch ein paar Ne­ger aus der europäischen Badewanne retten. Beruhigt das Gewissen, damit keine Panik auf der Titanic aufkommt.