Deswegen sei es ein Gebot der demokratischen Kultur, die Entscheidung bei einem Bruch der Regierung an die Wählerinnen und Wähler zurückzugeben
… sagt die halbe Chefgrüne Annalena Baerbock im ZDF-MoMa und meint damit Neuwahlen und die ZEIT meint dazu: „Anders als eigentlich alle anderen Parteien im Bundestag müssen die Grünen sich vor Neuwahlen derzeit nicht fürchten. Sie könnten vielmehr hoffen, ihr Ergebnis mehr als zu verdoppeln.“
Das stimmt zurzeit und zurzeit reicht es auch rechnerisch zu Schwarz-Grün oder umgekehrt und eine Neuauflage von Jamaika haben die Spitzengrünen kategorisch ausgeschlossen … sehr lobenswert. Zusammen kommen die beiden größten deutschen Parteien … ja, neben der Union sind die Grünen gemeint … ich wusste schon vor 30 Jahren, dass es soweit kommen wird … auf zwischen 47 und 53%. Die Frage ist nur, wer wird Juniorpartner?
Juniorpartner waren die Grünen schon bei der SPD. Wenn sie nun Seniorpartner der Union werden wollen, dann müssen sie noch mehr tun, als Forsa-Ergebnissen glauben.
nobody
, der CDU-Mann, hat damit keine Probleme. Ich könnte trotz AKK CDU wählen und mich trotzdem über einen Platz 1 für die Grünen freuen. Hauptsache bürgerlich.
Überhaupt sind die Grünen bürgerlicher als die Schwarzen. Der von mir verehrte Oswald von Nell-Breuning hat 1972 mal über das Godesberger Programm der SPD gesagt, es sei ein „kurzgefaßtes Repetitorium der katholischen Soziallehre“. Das würde der Jesuit heute von der SPD sicher nicht mehr sagen, aber über die Grünen.
Bürgerlich bedeutet eine Verbreiterung der Mittelschicht … Mitte auch mal anders. Das Dasein der Unterschichten muss angehoben werden und dazu muss den Oberschichten genommen werden. Bürgerlich bedeutet auch Umverteilung … ganz pöhses Wort, stammt aber aus der katholischen Soziallehre, mit der ich als Arbeiterkind und Messdiener aufgewachsen bin.
Bürgerlich hat ein Problem mit der Vergesellschaftung von Produktionsmitteln, aber kein Problem mit der Verstaatlichung der Banken.
Aber zurück zu den Grünen: Zu früh isses für die früheren Latzhosen nicht, aber sie müssen noch viel ideologischen Overhead abwerfen. Doppelspitze am Kopf des Kabinetttisches sieht das GG nicht vor. Es kann nur einer Kanzlerin werden.
Käme es nach Annalenas Wunsch und Wille jetzt zu Neuwahlen, wären die Grünen wieder nur Juniorpartner, eine Rolle, in der ich lieber die Union sehen würde, weil die zurzeit das schlechtere Spitzenpersonal hat.
Also: Nix überstürzen!