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Heute auf Seite 62 im SPIEGEL:

    Nun könnten die beiden Industrie­gi­gan­ten sogar echte Feinde werden. Beide Seiten streiten darum, wer für den Ab­gasbetrug verantwortlich ist. Es ist eine Wende, die für Bosch in einem finan­ziellen Fiasko enden könnte. Der Volks­wa­gen-Kon­zern hatte bereits eine Scha­densersatz­klage gegen seinen Zu­lie­ferer vor­bereitet. Aus Konzernkreisen verlautet, VW könne bis zu eine Mil­liar­de Euro von Bosch ver­langen. Damit will sich der Kon­zern zu­mindest einen Teil der enor­men Strafen und Ent­schä­digungen, die die Wolfsburger im Die­sel­skandal schon ent­richten muss­ten …, zurück­holen. Eine ent­schei­dende Rolle könnten dabei Vorgänge aus dem Juni 2008 spielen. Damals for­derten Bosch-Mitar­beiter einen VW-Manager auf, den Zu­lie­ferer von jeg­licher Haf­tung zu be­frei­en. Die Bosch-Leute warn­ten: Die Soft­ware für die Motor­steu­erung könne als ver­botene Ab­schalt­ein­rich­tung für die Ab­gas­­rei­­ni­gung ein gesetzt werden, als soge­nann­tes »defeat device« also. Gegen die poten­ziell illegale Verwen­dung wollte sich der Konzern damals ab­si­chern. Die Wolfs­bur­ger unterzeich­ne­ten das gewünschte Papier nicht. Bosch lieferte die Software dennoch.

Die Bosch-Rolle im Diesel­skandal hat nobody schon mehrmals thematisiert, aber an eine Klage der VW-Mafia gegen Bosch habe ich dabei nicht gedacht.

Denn wie will VW die Klage begründen, ohne gegenüber den geschädigten Die­sel­besitzern komplett die Hosen runter zu lassen?

VW wusste, dass die Bosch-Software nicht im regelrechten Fahr­be­trieb ein­ge­setzt wer­den darf … nicht erst seit dem Schrei­ben aus 2008, von dem übrigens zuerst die BLÖD berich­tet hat. Egal wie man es dreht und wendet: VW muss eingestehen, dass man vorsätzlich nicht zulassungsfähige Kfz in den Verkehr bringt.

Damit könnte eine neue Prozesslawine losgetreten werden. 2 Millionen Be­tro­ge­ne haben noch nicht geklagt und die Ansprü­che verjähren erst am 31.12.2019.