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Es ist alles so fürchterlich kompliziert. Deshalb versteht nobody die Ossis nicht. Würde ich aber gern.

Für die Vorwende-Ossis hätte ich noch eine Erklärung, aber nicht für die mit der Gnade der noch späteren Geburt.

Meine Erklärung ist die toitsche Gründlichkeit. In keinem Ostblockland, nicht im Mutterland des Stalinismus, wurden die Bürger so gründlich bespitzelt, dass sie sich das Denken abgewöhnt haben … nicht gleich … zuerst das Sprechen und ir­gend­wann einmal das Denken.

Dass die Stasi dafür nur ein paar Jahre brauchte, um das Leben der Anderen zu übernehmen, liegt daran, dass es den toitschen Untertan schon gab … schon lan­ge vor Adolf dem Eineiigen. Auf diesem preußischen Erbe konnten die Men­schen­ver­ächter aufbauen.

Will man den Menschen das Denken abgewöhnen, dann muss man ihnen auch die Sorgen abnehmen, damit sie sich keine Gedanken über ihre Existenz machen müssen. Die Ossis wurden gepampert, soweit es mit den bescheidenen Mitteln ei­nes Arbeiter- und Bauernstaats ging.

Das sieht Petra Köpping die Ministerin für Integration in Sachsen ähn­lich … in ih­rem Buch „Integriert doch erstmal uns! Eine Streitschrift für den Osten“ und im CICERO-Interview. Als sie gefragt wird: „Ist es nicht eine typisch ostdeutsche Eigenschaft, zu erwarten, dass die Politik für das Wohl des Einzelnen ver­ant­wort­lich sei?“, weicht sie aus, aber ein paar Fragen vorher antwortet sie doch:

    Es war ein krasser Wandel, weg von der Vollversorgungsmentalität in der DDR, hin zu dem Bewusstsein: Jetzt bist du ganz allein für dich ver­ant­wort­lich.

Die Ossis sind immer noch voll versorgt, aber nicht besser oder schlechter als die Wessis … die Harzt IV-Sätze sind gleich. Aber von den im Schland an­hän­gi­gen 178.174 Hartz-IV-Klagen (Stand Mai 2018) liegen 89.836 Gerichtsakten in Ostdeutschland 😯 jawoll, über die Hälfte bei einem Bevöl­kerungs­anteil von 1:4.

Darüber können Sie sich jetzt Gedanken machen, oder sich „Das Leben der Anderen“ ansehen, den Film, der IMHO so gut wie kein anderer zeigt, wie es den letzten Denkenden in der Tätärä ging.

Sie sind ausgestorben und nun müssen wir warten und Geduld haben, bis wieder eine denkende Generation heranwächst.