Justin Kennedy kennt hierzulande niemand. Ein Broker bei Goldmann Sachs in NYC.
Auch in den USA erfuhr Justin Kennedy erst dadurch zweifelhafte Berühmtheit, dass sein Vater überraschend zurücktrat: Anthony Kennedy, seit 30 Jahren Richter auf Lebenszeit beim SCOTUS. Um den Rücktritt ranken sich eine Reihe Verschwörungstheorien und eine hat mit seinem Sohn Justin zu tun.
Der war nämlich vor seiner Zeit bei Goldmann Sachs von 1998 bis 2009 bei der Deutschen Bank in Manhattan für Immobilienfinanzierung zuständig und zu einer Zeit, in der niemand mehr einem gewissen Donald Trump Kredite geben wollte, hat die Deutsche Bank weiter Hunderte von Millionen Dollar in dessen Projekte gepumpt. Umstritten ist, inwieweit Kennedy jr. daran beteiligt war. Gesichert ist das nur für die Finanzierung des Trump International Hotel and Tower in Chicago (2005).
Diesen Kredit über 640 Mio. Dollar hat das stabile Genie ab 2008 nicht mehr bedient und ist mit einer 3-Milliarden-Dollar-Klage gegen die Deutsche Bank zum Gegenangriff übergegangen. Trotzdem hat ihm dann (eine andere Sparte der DB) die Bank wieder einen Kredit von fast 300 Mio. Dollar gegeben, damit er den Zahlungsrückstand bei der Immo-Branche von 330 Mio ausgleichen kann. Warum? Oder wie Barack Obama gestern in anderem Zusammenhang meinte: „Das ist nicht normal.“ “Are you fucking kidding me?”, sagte damals ein DB-Manager auf die Frage, ob das normal sei (Newsweek)
Eine Erklärung für das seltsame Finanzgebaren der DB könnte sein, dass sie Käufer für die völlig überteuerten Eigentumswohnungen in Trumps Hütten hatte. Aber nicht die DB in USA, sondern die Deutsche Bank in Moskau 😯 Die Bande zwischen der DB und DT waren im kleinen kosmos
schon mehrmals Thema, jedoch ohne den Namen Justin Kennedy.
Die VT besagt nun, dass Anthony Kennedy seinen Filius schützen wollte und deshalb zurückgetreten ist. Macht keinen Sinn, denn zum einen stammen die Geldwäschevorwürfe gegen die Deutsche Bank aus der Zeit nach Justin Kennedy …
- Kunden der Bank sollen den US-Behörden zufolge zwischen 2011 und 2015 über Moskau, New York und London rund zehn Milliarden Dollar an Rubel-Schwarzgeld aus Russland gewaschen haben. (Manager-Magazin)
… und zum anderen ging es dabei um sogenanntes mirror trading zwischen zwei DB-Töchtern außerhalb der USA, in Russland und auf den British Virgin Islands und diese Geldwäschegeschäfte hatten nix mit Immobilien zu tun.
„Russians make up a pretty disproportionate cross-section of a lot of our assets … We see a lot of money pouring in from Russia“, sagte Donald Trump jr 2008 (Fortune, Wapo). Und dann machte der heutige Orange in Chief 2008 den Deal mit dem russischen Mafiosi Dmitri Rybolowlew.
Die Maison de L’Amitie, die Trump 2004 aus einem Konkurs heraus für 41 Mio Dollar ersteigert hatte, vertickte er 2008 für 95 Mio Dollar an den Russen … vielleicht hat der Frittenclown die Bude aufwendig renoviert? Wohl kaum, denn der Russe lässt sie abreißen.
In den darauf folgenden Jahren hat Trump allein in Florida an 63 Russen Wohnungen für zusammen rund 100 Mio. Dollar verkauft. Von 703 weiteren Einheiten weiß man nicht, wem sie gehören (REUTERS).
In Sunny Isles Beach (aka Little Moscow) und Manhattan wurden während der Lehman-Krise 86 Wohnungen von Russen und Ukrainern bar bezahlt und eine Reihe der Erwerber hat eindeutig kriminellen Background (Beispiele bei McClatchy).
Besonders interessant der Fall des Igor Zorin. Der Leiter des РСВО verdient im Jahr 75.000 Dollar, kauft aber in Florida gleich drei Trump-Wohnungen im Wert von 5,4 Mio. Dollar. Sparsame Leute, diese Russen.
Nachdem der Miami Herald das aufgedeckt hat, wurde Zorin gefeuert (Kommersant).
Trumps Maklerin beim Verkauf der Florida-Immobilien war 13 Jahre lang die KGB-Agentin Elena Baronoff.
Bevor ich zu einem anderen Richter komme, Trumps Ersatz für Kennedy, noch so viel zu den VTs um dessen Rücktritt: BULLSHIT! Ungelegen kam es dem Frittenclown aber nicht, denn Kennedy war als Swinger, der mal so mal anders entschied, unberechenbar.
Wenn es nach dem Orangenmann geht, wird Kennedy von Brett Kavanaugh ersetzt. Nun schauen Sie sich mal an, wie die Junior-Senatorin von Kalifornien (und ehemalige Justizministerin diese Bundesstaates) Kamala Harris dieses Weichei grillt:
Um was geht’s?
Harris hat Erkenntnisse darüber, dass sich Kavanaugh mit einem Anwalt aus der Law firm Kasowitz-Benson-Torres getroffen hat und will wissen, ob das stimmt. Kavanaugh stottert sinngemäß zurück: „Mit welchem?“ Hier das Transkript der Passage:
- Harris: „Have you had any conversation about Robert Mueller or his investigation with anyone at that firm? Yes or no?“
Kavanaugh: „Is there a person you’re talking about?“
Harris: „I’m asking you a very direct question: Yes or no?“
Kavanaugh: „I’m not sure I know everyone who works at that law firm.“
Im Transkript taucht das Problem auf: Mueller, der Sonderermittler im Russiangate. Und die Kanzlei Kasowitz-Benson-Torres gehört zu Trumps Verteidigerteam in diesem Fall.
Also … Kavanaugh versucht der Frage zunächst so auszuweichen, dass man sich unwillkürlich fragt, ob er so viele aus dieser Kanzlei getroffen hat, dass er sich daran nicht mehr erinnert. Im zweiten Anlauf glaubt er sich gefangen zu haben, aber es taucht das Problem Mueller nicht auf. Wenn Kavanaugh schon nicht jeden aus dieser Law firm kennt, so sollte er sich doch an ein Gespräch über Mueller erinnern, denn schließlich wäre er als Richter am SCOTUS für die Frage zuständig, ob ein amtierender Präsident angeklagt werden darf.