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Raini Feldner ist zwar kein Pilot, aber von seiner Hütte auf dem Segnespass hat er einen schönen Blick runter nach Flims und rauf zum Martinsloch. Dort be­ob­ach­tet er die Flugzeuge, die oft direkt vor seiner Hütte vorbeifliegen, um einen Blick durchs Loch zu werfen. «Manchmal prosten wir den Leuten von der Ter­ras­se aus zu», sagt Feldner.

Auch letzten Samstag saß er auf der Terrasse, als die Ju-52 um 16.57 h an­brumm­te. Der Basler schildert Raini Feldner, was er gesehen hat. Er …

    … hört das laute Brummen in der Ferne. Er sieht das Blech funkeln. Dann die Maschine. Sie fliegt Richtung Norden. Am Martinsloch vorbei. Anstatt über den Grat zu fliegen, geht das Flugzeug in eine scharfe Kurve. Dann kippt es unvermittelt in den Sturzflug. Ein dumpfer Einschlag. Das Flugzeug prallt senkrecht auf dem Hochplateau unter dem Martinsloch auf. «Als hätte man ein Lot aufgestellt», sagt Feldner. Anflug, Kurve, Absturz. «Es hat keine 15 Sekunden gedauert.»

Dass die Tante Ju vor dem Absturz vor der Bergwand „wenden“ wollte, hab ich schon gestern vermutet.

Nun lässt sich das Geschehen (spekulativ) ganz gut rekonstruieren:

Die Ju 52 fliegt das Martinsloch von Südost kommend aufwärts an, will nach links (Westen) abdrehen. Durch das dem „Wendemanöver“ immanente negative Drehmoment, schiebt der Vogel aber zuerst kurz nach rechts. Wenn jetzt die Trimmung klemmt, rollt die Ju 52 über die Tragfläche mit dem höheren Andruck weg und plumpst runter. Auf dem paar Metern zum Boden war sie nicht mehr abzufangen.