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Die SPD krebst in den aktuellen Sonntagsfrage um 18% rum. Das ist fatal, weil es dazu führt, dass die dortigen Spinner und Träumer die Sozialdemokraten wie ein waidwundes Tier aufheulen und Amok laufen lassen, bei der kleinsten Stichelei von Seiten der Union, die wieder bei 34% steht. Der SPD fehlt es nicht nur an soliden Führungspersönlichkeiten, sondern vor allem an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Wenn das mit der Bürgerversicherung in der Sondierung nicht geklappt hat, dann macht man damit in den eigentlichen Koalitionsverhandlungen weiter und wenn es dann wieder nicht klappt, dann nutzt man die vier Jahre in der Regierung als Sozialminister für die unausweichliche, echt alternativlose Reform weiter die Trommel zu rühren, bis es auch die Betonköppe von der Union kapieren.
Dazu braucht Schland eine starke SPD … und zwar in der Regierung und nicht in einer Opposition, wo sie sich mit Selbstdarstellern wie Lindner und den Nazis von der NSAfD um die besten Pointen kloppen können.
Keiner wollte eine neue GroKo aber zu viele Hirnis haben in Schland „falsch“ gewählt. Jetzt habt ihr den Salat und den konnte sich jeder an fünfprozentigen Hürdenfingern ausrechnen.
Wer zu blöd zum Rechnen ist und nicht bis 51% zählen kann, der sollte auch nicht wählen.
Welche Probleme würde eine Bürgerversicherung lösen? Beim jetzigen System müssen Rentner hohe Beiträge für die PKV zahlen. GKV-Versicherte haben oft längere Wartezeiten. Die „Zweiklassenmedizin“ beseitigt die Bürgerversicherung nicht. Sie kombiniert nur die Nachteile beider Systeme, lange Wartezeiten und steigende Beiträge für alle. „Bestes“ Beispiel ist der NHS in UK da gehen die es sich leisten können in die Harley Street zum Arzt.
Na ja, vor allem würde das mit der Bürgerversicherung wohl de facto auf eine Art medizinische „Grundversorgung“ hinauslaufen, damit das Ganze finanziell nicht aus dem Ruder läuft. Zu der man/Frau dann also diverse Zusatzversicherungsleistungen hinzu buchen könnte/müsste, um die aktuellen Versorgungsstandards zu wahren, sonst liefen ja die (potenziell verarmenden) Ärzte bzw. deren Berufsverband Amok, die mit ihrer privatversicherten Klientel jetzt noch gut bedient sind. Insofern halte ich (…PS: übrigens auch als eher SPD-Wähler und gesetzlich krankenversichert!) das mit der Bürgerversicherung für eine Idee, die vielleicht vordergründig sozial „gerechter“ erscheinen mag als der derzeitige Zustand im KV-Wesen, aber letztlich doch nur für eine gedankliche Utopie, die als Modell, so wie sie jetzt von der SPD verkauft wird, an der Realität, also an monetären Interessenkonflikten, scheitern würde.
Nachtrag: für wichtiger würde ich es halten, Berufsgruppen wie Beamte zum Beispiel, die nicht nur nach der Pensionierung mit ihren Pensionsleistungen gegenüber den Rentenzahlungen bei den nichtbeamteten ehemaligen Angestellten ein übergrosses finanzielles Privileg haben, zu einer grösseren Beitragsgerechtigkeit zu verpflichten. [PS: von der finanziellen Bepamperung im Alter, was die Gesundheit angeht, mal ganz zu schweigen. Schier unglaublich, was es da alles an sog. finanziellen „Beihilfen“ in der medizinischen Altersversorgung gibt, die einem Normalrentner gar nicht zustehen.]
„Meine“ Bürgerversicherung beschränkt sich nicht auf KV/PV, sondern umfasst auch RV und Grundsicherung, alle Sozvers außer der ALV.
Das ist vom Grundansatz her ein guter Gedanke, sehe ich eigentlich auch so, aber insofern auch utopisch oder (vorsichtiger formuliert) derzeit realitätsfern, als das „Deine“ CDU wahrlich nicht mittragen würde und man zur Umsetzung, falls es jemals dazu käme, einen sehr langen Atem bräuchte. Im übrigen: he, nobody, da erkennt man ja plötzlich doch einen „linken“ Konservativen statt erzernen in Dir! 🙂