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nobody denkt sich Bläschen darüber, wie ich meinen Knastaufenthalt nicht nur möglichst angenehm, sondern auch teuer für die Nazis machen kann. Es ist nämlich so, dass nur Strafhäftlinge einen Haftkostenbeitrag leisten müssen. Beim „Ordnungshäftlingen“ zahlt der Gläubiger, in meinem Fall also Britta, aber da­rüber wer­den die Gebührenschneider ihr Opfer sicher auf­geklärt ha­ben. Lei­der habe ich nicht die neuesten Zahlen aus NRW, also ein paar ältere (der täg­liche Haftkosten­beitrag er­höht sich jedes Jahr um etwa 20–40 Cent). Beim Er­wachsenen fallen etwa diese Beträge pro Monat an:monoknast

    Für Unterkunft:
    bei Einzelunterbringung 187,85 EUR
    bei Belegung mit zwei Gefangenen 99,45 EUR
    bei Belegung mit drei Gefangenen 77,35 EUR
    bei Belegung mit mehr als drei Gefangenen 55,25 EUR
    Für Verpflegung:
    Frühstück 49,00 EUR
    Mittagessen 90,00 EUR
    Abendessen 90,00 EUR

Knast ist billig 😆

Aber dazu schreibt der Lan­des­rechnungshof Nordrhein-Westfalen in seinem Jahresbericht 2011 (PDF):

    Ausgaben für die Anordnung und Vollstreckung von Er­zwingungshaft
    Im Jahr 2008 führte durchschnittlich jeder zehnte unbezahlte Bußgeld­be­scheid zu einem Antrag auf Erzwingungshaft an das zustän­dige Amtsgericht. Aus die­sen rund 122.000 Anträgen resultierten etwa 750 Fälle, in welchen Bußgeld­schuldner von den zuständigen Justiz­vollzugsanstalten in Er­zwin­gungs­haft genommen wurden. Einem unbezahlten Bußgeld von 10 € stand in etwa das Sechs­fache an Justiz­kosten noch vor Haft­antritt gegenüber. Zusätzlich verursachten inhaftierte Bußgeldschuldner Haftkosten von rund 77 € je Hafttag. Der Landes­rechnungshof hat die Gesamtbe­lastung des Justizhaushalts 2008 durch Erzwingungs­haftverfahren mit wenigstens 6 Millionen € veran­schlagt. Er sieht neben Mög­lich­keiten zur Vermeidung von Erzwingungs­haftverfahren vor allem rechtlichen Anpassungs­bedarf durch Schaffung eines neuen Gebüh­rentat­bestandes in Höhe von zumin­dest 60 €. Das Justizministerium hat die Vorschläge des Landes­rechnungshofs weit­gehend aufge­griffen.

Das gilt für die Ordnungshaft entsprechend… anyway … den Einzel­zim­mer­zu­schlag übernehme ich, den Rest Britta. Ich weiß nur noch nicht, wie das mit der Selbst­verpflegung abgerechnet wird. Ich lass mir den Blechnapf nämlich von außer Haus füllen, aber das darf natür­lich nicht zugunsten der Nazis aus­gehen.

Apropos Nazis … der Höckeranwalt sagt, er sei in der CDU … bin ich auch, wenn auch nur Kar­teileiche. Wie wäre die Schlagzeile: „Nazi-Anwalt bringt CDU-Partei­freund in den Knast, weilweiß der Geier was„. Nicht, dass die DraDras jetzt aus der Hose hüppen … das „Nazi“ bezieht sich vorerst nur auf die illustre Kundschaft.

Für nobody ist übrigens nicht der Höckerscheffe zuständig, sondern der Herr Dr. Carsten Brennecke. Wenn ich den Namen lese, muss ich immer an meine Kom­mi­litonin Dorothée denken … das war ’ne ganz Liebe.