Heute vor einer Woche war das Internet weg. Nicht das ganze, sondern nur meine „EDV-Anlage“ als „Tatmittel“ für die „strafrechtlich relevanten“ Inhalte meines kleinen
kosmos
, wie es im Beschluss heißt. Nach einer Woche darf nobody
rekapitulieren. Weiß ja nicht jeder, wie so eine Hausbesuchung abgeht … war meine dritte. Genug über den Irrsinn nachgedacht, den sich Kafka nicht hätte besser ausdenken können.
Am Donnerstag, den 8. September 2016 um 8 Uhr MESZ begehrte der Staatsschutz Einlass in meine Kemenate. Auf meine Bitte händigte mir KHK B. eine Kopie des Beschlusses aus und stürzte sich auf das „Tatmittel“. Tatmittel ist gleichbedeutend mit dem geläufigeren Tatwerkzeug oder der Tatwaffe, wie mir Frau Sch. am folgenden Freitag (9/11) bestätigte. Frau Sch. ist die zuständige Richterin der Abteilung 501 des Amtsgerichts Köln (obwohl für mich ja eigentlich das AG Brühl zuständig ist, aber mit solche Feinheiten wollen wir keine Zeit verplempern). Aber Frau Sch. ist sehr nett, kannte aber meinen Fall nicht, weil sie „auf Fortbildung“ war, als ihre Kollegin Frau G. in Vertretung den Beschluss erlassen hat.
Beschlagnahmt oder sichergestellt, wie es juristendeutsch heißt, wurde mein Laptop Toshiba Satellite, mein Handy Alcatel One Touch, diverse Kabel und ein Ladegerät. Nicht im Durchsuchungsprotokoll erwähnt werden der ebenfalls eingesackte USB-Hub, der zwischen den „Kabeln“ hing und der Bluetooth-Receiver, der auf Port 1 des USB-Hubs steckte, aber so klein ist, dass er wohl übersehen wurde. Die zum Bluetooth-Receiver gehörende Mini-Maus hat man nobody
gelassen, obwohl sie für mich zur „EDV-Anlage“ gehört. Vielleicht hat Herr KHK B. gedacht, dass man mit der Maus allein eh nix anfangen hat. Er hat Recht. Ich kann mit der Maus nicht wie eine Katze spielen. Sie liegt nur stumm und dumm rum und gemahnt mich, dass ich mal „Tatmittel“ hatte. Die Maus ist für nobody
sehr wichtig und gehört für mich zur „EDV-Anlage“, weil ich mit dem Mousepad überhaupt nicht klar komme.
Um 8:13 h war der Spuk vorbei und der Staatsschutz wünschte beim Verlassen noch „einen schönen Tag“, was nobody
mit „Sie machen Witze“ quittierte, um im Anschluss das nächste Internetcafe zu besuchen und die Passwörter zu ändern. Wir wollen ja nicht, dass der kleine kosmos
aus Versehen gelöscht wird, oder jemand meine Mails liest, obwohl der Beschluss Art 10 GG nicht erwähnt. Daran habe ich am Freitag auch Herrn H. vom Staatsschutz erinnert, er möge vorher noch den entsprechenden Beschluss einholen … reine Formsache, weil ja meine „EDV-Anlage“ ausgewertet werden soll.
Herr H … seinen Dienstrang hat er leider nicht verraten, ist aber wohl was Größeres, nicht nur körperlich … war auch sehr nett und erklärte nobody
, warum mein Handy konfisziert wurde. „Weil es der Kommunikation dient.“ Das stimmt und damit sind wir der Wahrheit schon ein Stück näher. Meine Kladden wollte Herr H. aber auch nicht.
Die Kladden sind IMHO das ultimative Beweismittel dafür, dass Waldemar Stefan Cimala aus Wesseling, aka nobody
, diesen Blog betreibt, denn in diesen Kladden habe ich viele Artikel vorgeschrieben. Wenn ich den Beschluss recht verstehe, dann wurde meine „EDV-Anlage“ sichergestellt, um zu „verifizieren„, dass ich ich bin … ich bin’s und wozu gibt es eigentlich ein Impressum.
Zum Staatsschutz in Kalk hat mich die Staatsanwaltschaft geschickt, die nobody
zuvor heimgesucht und um Vernehmung gebeten hat, weil ja im Beschluss behauptet wird, ich würde nie bei der Polizei zu Vernehmungen erscheinen. Muss man auch nicht (§ 163 a Abs. 3 StPO), sondern nur beim StA oder Richter. Zu meinem Staatsanwalt von der Abt 121 wurde ich gar nicht erst vorgelassen, obwohl ich auf Empfehlung der Richterin kam. Vielleicht ist Staatsanwalt R. nicht mehr in der Abteilung. Der ist sehr nett. So ist mein Versuch ein nochmaliges Geständnis und meine belastenden Kladden los zu werden, beim AG, Köln, der StA und beim PP Köln gescheitert.
Langsam hat nobody
die Vermutung, die Staatsmacht ist gar nicht an Beweisen (derer es eh nie bedurfte) interessiert. Dass der Blog von mir betrieben wird, ist in einem Dutzend Akten gerichtskundig und wurde nie von mir bestritten und dafür wurde ich auch schon zweimal verurteilt, was ein Justizirrtum wäre, wenn ich nicht ich wäre. Bin ich aber … aber Justizirrtümer sind die Verurteilungen trotzdem, wenn auch aus anderen Gründen.
Andere Gründe gibt es auch für die Sicherstellung der „EDV-Anlage“ und die sind auch im Beschluss erwähnt. Die Sicherstellung von „Tatmitteln“ ist nicht nur zur Sicherung von Beweisen zulässig, sondern auch dann, wenn im Falle einer Verurteilung mit deren Einziehung zu rechnen ist. Das ist in jüngerer Zeit tatsächlich schon vorgekommen, aber immer im Zusammenhang mit Kinderpornographie. Bei mir geht es aber um „Beleidigungen“ und die sind jedermann im Netz zugänglich.
Natürlich gibt es auf meinem Laptop noch mehr Beleidigungen, in Form von Text-Dateien und halbfertigen Artikeln auf der lokalen Kopie meines kleinen kosmos
. Aber diese Beleidigungen gibt es auch in meinen Kladden und die wollten die Staatsschützer nicht. Recht so, denn Art 5 Absatz 1 Satz 3 GG besagt, dass eine (Vor-)Zensur nicht stattfindet.
Der Beschluss meint, dass auch im Fall von Beleidigungen die Einziehung einer EDV-Anlage verhältnismäßig sei. Auf die Idee ist noch niemand gekommen. Schreibt nobody
eben Rechtsgeschichte und die Profi-Medien müssen nun befürchten, dass Rotationspressen demontiert werden, wenn die BLÖD beleidigt.
Auch der Beschluss geht davon aus, dass nobody
Wiederholungstäter ist und deshalb wäre in meinem Fall auch U-Haft angezeigt. Na, wie wär’s? Halten Sie für übertrieben? Dann haben Sie noch gesundes Rechtsempfinden und sind nicht rechtsirre. Denn mit der gleichen Verhältnismäßigkeit könnte man mir auch die Wixgriffel abhacken, damit ich kein Keyboard mehr malträtieren kann. Oder noch besser, gleich das Hirn aus dem Schädel kratzen, denn dann fällt mit sicher keine Beleidigung mehr ein und das Übel wurde samt ersten Tatmittel an der Wurzel gepackt.
Sollten der kölschen Justiz die kreativen Ideen zur Rechtsschöpfung ausgehen, so mag sie sich vertrauensvoll an nobody
wenden, denn ich habe nun viel Zeit, mir Bläschen zu denken.
Irgendwann wird auch bei diesem kafkaesken Spiel der letzte Vorhang gefallen sein, aber dann geht es erst richtig los, wenn meine Maus wieder Katze spielen kann.
Der Natotroll hat mal irgendwo gelesen, dass staatliche Hausbesuche in den letzten Jahren exzessiv und unverhältnissmässig oft genutzt werden von den staatlichen Sicherheitsorganen. Hat Nobody denn einen Anwalt bei der Hausdurchsuchung hinzugezogen?
Bin selbst Anwalt (gewesen) über 30 Jahre.
Die brauchen nobodys Rechenknecht, um an gewisse mail-Adressen zu gelangen,

und was sonst noch so auf der Platte ‚rumliegt. Und das im Zeitalter der Cloud.
Die geheimen Katteker
wollen u.a. wissen wer Betty ist (oops !), um nobody eine gaaanz lange „Zigarre“ zu drehen.
A squire squired the squirrel, squirming when it squirted him Squids.
Wer findet die „Tintenfische“ ? (GRINS)
Moin! Da können die lange suchen 😆
Was für ein Affentheater. Für mich als Laie riecht das streng nach dem Versuch, Deinen Kosmos durch die Hintertür für unbestimmte Zeit dicht zu machen.
Kannste Dir nicht einfach einen gebrauchten Schlepptop (nicht neu, falls der auch wieder einkassiert wird) kaufen und weitermachen? Wie ich das hier verstehe, haben sie Dir ja nicht auferlegt, den Laden stillzulegen, oder?
„„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“ – „Du mußt nur die Laufrichtung ändern“, sagte die Katze und fraß sie.“
Franz Kafka: Kleine Fabel, 1920
„Irgendwann wird auch bei diesem kafkaesken Spiel der letzte Vorhang gefallen sein, aber dann geht es erst richtig los, wenn meine Maus wieder Katze spielen kann.“
Waldemar Stefan Cimala, 2016
Hat dies auf textlast rebloggt.
Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll…es klingt wie eine Satire. Bist du sicher, dass du das wirklich aktuell erlebst, und nicht in ein Parallel-Universum gebeamt, oder mit Drogen vollgepumt wurdest!?!? Vielleicht machen sie mit dir irgendwelche ‚komischen‘ Experimente ;-))
Sanftmut: Ungewöhnliche Geduld bei der Planung einer wirklich lohnenden Rache.
(Ambrose Bierce, The devils dictionary)
Dank an die Sicherheitsbehörden – nun habe ich an Nobys Glaubwürdigkeit keine Zweifel mehr 😉 Durchhalten Herr Anwalt – und vielleicht doch die eine oder andere Beleidigung einsparen – allein die Fakten genügen uns …
VG
Festplattenloser Laptop ohne Akku
Tails OS
verschlüsselter Cloud Speicher auf dem eigenen Server
ein Passwortsystem
und natürlich ziemlich gute Nerven wenn man befragt wird.
Soweit sind wir schon in Deutschland.