Letzter Prozesstag im Fall der bestialischen Ermordung der entführten Anneli Riße. Die Plädoyers vor dem Landgericht Dresden. Die Staatsanwaltschaft beantragt für Norbert Klein nur 15 Jahre, weil er bei der Aufklärung der Tat geholfen habe. Markus Beisser soll erwartungsgemäß lebenslang hinter Gitter und, damit die Sau nicht schon nach 15 Jahren raus kommt, soll die besondere schwere der Schuld festgestellt werden.
Der Vater der Ermordeten fordert für beide Mittäter lebenslänglich.
Der Verteidiger von Norbert Klein, der genau so wie sein Klient heißt, ist sich nicht schade, 4 Jahren und 5 Monaten wegen Beihilfe zum erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge zu beantragen.
Der Außerrechtsverteidiger des Mörders Beissers wünscht sich eine Haftstrafe von zwölf Jahren wegen erpresserischen Menschenraubes mit Todesfolge. Es gebe keinen Beweis dafür, dass Beisser die 17-Jährige getötet habe. Weder eine alleinige Täterschaft noch ein gemeinschaftliches Handeln sei belegt. Gemäß des Grundsatzes „im Zweifel für den Angeklagten“ sei daher keiner der Beiden wegen Mordes zu verurteilen.
Da sind sie wieder die Momente, in denen sich nobody
für seinen ehemaligen Berufsstand zu Tode schämt. Der Mord als Geschwindigkeitsüberschreitung. Die Polizei hält ein zu schnell gefahrenes Auto an und beide Insassen sitzen auf der Rückbank … keiner will’s gewesen sein. Das funzt … aber nicht hier. Anneli ist nicht vom Fahrrad gefallen und hat sich das Genick gebrochen.
Die Urteile sollen am 5. oder 6. September 2016 gesprochen werden. Ich gehe davon aus, dass Beisser lebenslang ohne vorzeitige Entlassung kriegt und Klein 15 Jahre … vielleicht auch weniger, weil das Gericht nicht Richtung Mord durch Unterlassen zu tendieren scheint.
Markus Beisser ist für mich eine fortdauernde Gefahr für die Gesellschaft und gehört in Sicherungsverwahrung. Die Bestie wird bereits seinen nächsten Coup für die Zeit nach Freilassung planen.