Ein Posting bei GenFM hat nobody
verwirrt:
Sollte ich die Doku verpasst haben? Also hin zum verlinkten TAZ-Artikel, der wirklich lesenswert ist. Nur habe ich anhand der dortigen Angaben …
- Geschichte, so wie Wladimir Putin sie sieht: Die Nato stand im August 1968 zum Einmarsch in die Tschechoslowakei bereit, wo ein bewaffneter Aufstand gegen das Regime vorbereitet war. Glücklicherweise eilte die Sowjetunion herbei, um brüderliche Hilfe zu leisten. Aber die undankbaren Tschechen schossen auf ihre Befreier.

… die besagte Doku von Россия 1 aus 2016 über den Einmarsch der Sowjetrussen in die ЧССР am 21. August 1968 nicht gefunden. OK, schreibste halt selbst was zum passenden Datum. Das war der Grund für meinen kurzen Senf „21. srpna 1968„.
Die Kiste hat mir dann doch keine Ruhe gelassen, denn in Netz gibt es nix, was es nicht gibt und vor allem gibt es nix, was nobody
nicht findet … OK, fast nix 😆 Nochmal von vorn angefangen bei der TAZ und erst da fällt mir auf, dass der Artikel ja schon von 2015 ist. Ich Idiot! Hier ist sie, die Doku …
„Варшавский договор. Рассекреченные страницы“ (Warscher Pakt. Freigegebene Seiten). Obwohl über ein Jahr alt, ist der Film doch brandaktuell, weil drei Duma-Abgeordnete der Kommunistischen Partei Russlands (Юрий Синельщиков, Сергей Решульский und Николай Коломейцев) wurden dadurch inspiriert, dieser Tage einen Gesetzentwurf einzubringen, der zum Ziel hat, die Teilnehmer des Überfalls auf die CSSR mit den Veteranen des Zweiten Weltkrieges gleichzustellen Juri Sinelsikov war 1968 als Unteroffizier mit der 35. Infanterie-Division bei de Invasion dabei.
Das führte, wie schon vor einem Jahr, erneut zu großer Aufregung in der Tschechei und auch der Slowakei, über die die TAZ 2015 ❗ schrieb:
- „Das russische Fernsehen lügt“, erklärte Präsident

Um die Aufregung zu Verstehen, muss man natürlich den Inhalt der russischen Doku kennen, die übrigens mit Mitteln des Kreml finanziert wurde.
Freundlicher Weise hat Radio Praha gut zwei Wochen nach Ausstrahlung der Doku auch eine Inhaltszusammenfassung auf Deutsch ins Netz gesteht. Da schlägste der Länge nach hin! Ich sach ma nix … selber lesen.
Die russische Fassung der Geschichte fängt mit dem Scheiß an, dass die Polen ihre Archive öffnen wollen, während die russischen noch verschlossen bleiben, aber den russischen Investigativ-Dokumentaristen ist es doch gelungen in eine Akte zu gucken … blablabla und dann werden die ganzen alten Lügen von 1968 wiederholt.
Bei ihrem Gesetzesvorschlag beziehen sich die drei Clowns ausdrücklich auf die ominöse Doku. Zur Ehrenrettung des russischen Kriegsministeriums darf nicht unterschlagen werden, dass es der Duma gegenüber die Empfehlung ausgesprochen hat, die Erweiterung des Veteranenstatus abzulehnen. Dabei wurde auch auf das verwiesen, was Vladdie 2006 über den Einmarsch der Russen gesagt hat:
- Мы не только осуждаем то, что было негативного в прошлом – я имею в виду события 1968 года, но и чувствуем моральную ответственность за это
„Wir verurteilen nicht nur, was in der Vergangenheit negativ war – und ich beziehe mich dabei auf die Ereignisse des Jahres 1968 – sondern wir fühlen dafür auch eine moralische Verantwortung.“
Aber Ehrenrettung hin oder her … die Scheiße wurde ausgestrahlt und kann weiter als DVD erworben werden. OK, wir Toitschen haben auch diesen Geschichts-Simplicissimus Guido Knopp, aber solche Klöpse hab ich bei dem nicht erlebt.