Die Fortsetzung des ungewollten ersten Teils, der so endete:
Wenn sich das nicht bald ändert, braucht Vladdies Kriegswirtschaft einen neuen Krieg. Syrien macht nicht mehr viel her, ist ausgelaufen, auch wenn gestern verkündet wurde, dass die russische Luftwaffe nun für immer dort bleibt. Mit der Marine wird es nicht anders sein, wenn die neue Basis fertig ist. Aber das kostet alles viel Geld … Milliarden … Dollar, nicht Rubel. Ein Krieg vor der Haustür ist billiger, vor allem wenn er schon am Laufen ist und nur kurz ausgesetzt wurde.
Die Rede ist vom Donbass … nein, mehr, der ganzen Ukraine. Mit ein paar Millionen Rubel kriegt die Kiste wieder Schwung. Gurken-Igor macht sich für den Fall Sorge um die zweite Front in Syrien. Musste nicht, Strelkow. Vladdies neuer bester Freund EhrdoWahn dreht dem IS den Saft ab und hält dem Irren Iwan den Rücken frei.
Für Vladdies Wiederwahl sollte es auch ohne neuen Krieg reichen, aber er will auf Nummer sicher gehen, damit nicht wieder sowas wie 2012 passiert. Für eine geordnet lenkdemokratische (Wieder-) Wahl braucht der Zar das Momentum, den Kick fürs Volx. Der Plan aus Mitte 2015, seine Wahl auf 2016 vorzuziehen, ist noch nicht vom Tisch. Mit der alten Duma wird das aber nix mehr und die neue Duma könnte Vladdies Wahl erst frühestens Anfang 2017 arrangieren. Da ist noch Winter und Winter ist schlecht für Wirtschaft und Krieg, also wartet Vladdie ab und dann kann er auch gleich bis März 2018 planmäßig durchwarten.
Aber das sind noch 18 Monate, in denen die russische Wirtschaft weiter abschmieren wird. Da reicht kein kleiner Krieg im Donbass mehr. Da muss was Großes her. Noch nicht der ganz große Krieg, aber das Mittelding gegen die Ukraine. Putins Kriegswirtschaft braucht den Absatz von Panzern, Fliegern usw. Auch den Absatz von Menschen, denn Soldaten sind eh unproduktiv und frische Soldaten billiger als altgediente.
Mit Kriegen als Selbstzweck lässt sich keine Wirtschaft retten. Das weiß selbst Chef-Ökonom Vladdie. Nun kommt der aufs Abstellgleis geschobene Dugin wieder ins Spiel, aber nicht mit dessen Softpower bis Lissabon, sondern Hardware oder War-Power bis La Rochelle. Was Russki Mir nicht kann, das soll der Klassenfeind richten. Der Irre Iwan träumt davon, dass die überlegene Slawen-Rasse sich das zum Überleben nötige Know-how dadurch verschafft, indem es sich das und mehr und gleich den Westen ganz einverleibt. Kein Mensch wird
nobody
das glauben, aber ich sehe das so und sehe es in Vladdies irren Augen, dass er den zivilisierten Westen Europas versklaven will. nobody
als Slawen-Sklave … ma wat anderes 😎
Die Russen sind ja nicht blöd. Die Reisefreiheit nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hat anfangs nur einigen Russen die Augen geöffnet. Dann kam das Internet, da wurden es schon mehr, nämlich auch diejenigen, die es sich nicht leisten konnten, nach Paris, London, NYC etc. zu fliegen. Dann kamen die Sanktionen und die machen dem Letzten im hintersten Winkel Russlands klar, was alles fehlt oder schlecht „substituiert“ werden muss, wenn die Waren aus dem pöhsen Westen ausbleiben.
Dass die russische Propaganda gegen diesen Aha-Effekt anrudert, ist völlig normal, aber Russen kennen Propaganda nicht erst seit gestern und wissen damit umzugehen. Sie gucken sich den Kisseljow auf Rossija24 an und nicken und sagen, so muss es sein und nicht wenige werden sich auch selbst belügen, aber es werden immer weniger.
Die Tage war in der Gazeta Wyborcza ein interessanter Meinungsbericht von Roman Imielski, den auch die ZEIT auszugsweise übersetzt gebracht hat. Aus Sicherheitsgründen wird der kleine Grenzverkehr zwischen Polen und dem Oblast Kaliningrad bis auf weiteres eingestellt. Roman schreibt: Weiterlesen