Was Herfried Münkler in der ZEIT in „Die Falle ist gestellt“ über Terrorismus gestern und jetzt schreibt, ist das Intelligenteste, was ich je gelesen habe. Sarajewo passt von den Auswirkungen zwar nicht in sein Koordinatensystem, aber sonst: 1. Sahne.
Theorie des Terrorismus
25 Montag Jul 2016
Posted Klatsch
in
…die Anschläge von Nizza und Brüssel sind also „Franchise-Terrorismus“? Das ist ja mal die Wortfindung des Monats.
Deutschland hat 2015 3475 Verkehrstote (289 pro Monat oder 9,5 pro Tag) verzeichnet. Selbst wenn wir auf 50 Tote pro Jahr durch solche durchgeknallten Alis kommen, ist die Wahrscheinlichkeit immer noch 70 mal höher im Straßenverkehr umzukommen. KEINER macht sich aber Gedanken wenn er mit dem Auto/Fahrrad durch die Gegend gurkt!
Solche Anschläge sind schlimm und jeder Tote ist einer zu viel. Die Hysterie die durch solche Einzelaktionen von den Medien erzeugt wird, ist aberwitzig. Man könnte denken man kann gar nicht mehr auf die Straße oder zum Feuerwerk gehen ohne erschossen oder überfahren zu werden…und jeder zweite der nicht blond und blauäugig ist will einen berauben, vergewaltigen oder erschießen. Und genau das wollen die Spacken mit ihren Anschlägen ja erreichen.
Gerade solche Einzeltäter wird man nie zu 100% vorher erwischen. Dazu kommt das die Auswahl an Waffen schier unbegrenzt ist (siehe Nizza).
Ich sterbe lieber in Freiheit als mir von wem auch immer Angst machen zu lassen. Dafür genieße ich das Leben bis mal irgendwann das Licht ausgeht.
Georg
Danke für den link. Er bringt es wirklich auf den Punkt. Bin mir aber nicht sicher ob wir nicht in diese Falle tappen werden…
Naja, Uschi von den Leichen war ja schon drin.
Habs auch gelesen. Der Begriff Franchise-Terrorismus ist ja recht griffig und überhaupt klingt das alles sehr plausibel, aber was ist an dieser Zusammenfassung jetzt so sensationell neu oder übersehe ich irgendwas?
Warten und Tee trinken und hoffen, dass die vom IS aufgewandte Energie nicht zur Kernschmelze bei den friedlich lebenden Moslems führt? Das haben wir doch schon tausendmal gehört.
Die eigentlich interessanten Fragen umgeht der Artikel leider: Sind die friedlichen Moslems wirklich so kernbrennstoffähnlich wie das hier unterstellt wird, so dass man sie nur ausreichend mit Protonen beschiessen (lassen) muss um die Kernschmelze herbeizuführen und wenn das so ist, warum ist das so. Sinds die Hormone, verpackt in irrwitzigen Suren. Sollen wir das so verstehen, dass in jedem Moslem der phöse phöse Pursche angelegt ist, der, wenn man sich seine durchgeknallten Glaubensbrüdern nur allzu heftig vorknöpft, auch mal ganz ganz sauer werden kann? Tief tief drinnen ist er vielleicht eigentlich jetzt schon sauer und wir sollten ihn bloß nicht provozieren? Ist ja auch ein Bild, das Putin gern im gutmütigen Bären Russland bemüht, den man besser nicht ärgern sollte usw..
Ne, nobody, ick weeß nich, das ist mir ein bisschen zu dünn, das Brettchen von Herrn Münkler. Der ist ja mit der Krise groß geworden, sozusagen ein Krisengewinnler (gemein, ich weiß). Am Anfang war sein Lieblingswort immer die Diaspora. Damit hat er den ganz Run auf Deutschland seitens der Flüchtlinge damals gedeutelt. Alle würde da hin wollen wo schon ihresgleichen seien. War natürlich überwiegend Unsinn. Alle wollten da hin, wo es die besten Startleistungen usw. gab. Herrmann hats schon letztes Jahr ganz zutreffend Flüchtlingstoursimus genannt. Und nu will uns Münkler einreden, dass der Westen unbedingt brav abwarten soll was als nächstes kommt und bloß niemanden provozieren? Also ich würde es gerne einfach mal andersherum betrachten: Die Moslems die innerlich noch zweifeln, ob ihnen der Westen so schmeckt wie er ist, so radikal in der Selbstbetrachtung, in der Selbstkritikfähigkeit, im Wettlauf um die besser Einsicht und die Größtmögliche Gleichheit die sollten sich so langsam mal warm anziehen und anfangen sich gedanklich zu verändern, damit es nicht der Westen ist, der ganz ganz böse wird.
Gestern warste noch Verfechter von radikalster Sippenhaft und heute Münklerverehrer, dat krieg ich nicht übereinander 😉