Den Furz des nobody
gibt es zwar schon, aber er ist noch nicht geschützt, markenrechtlich geschützt. Gerüchlich ginge das auch nicht, weil die Ingredienzen stets unterschiedlich sind und es deshalb an einer gewissen Standardisierung fehlt und natürlich am erforderlichen Grad der Verkehrsdurchsetzung. Dafür furzen einfach zu Viele.
Zum Beispiel in Karlsruhe. Dort hat der Bundesgerichtshof (BGH) gestern mit Beschluss vom 21. Juli 2016 (Az. I ZB 52/15 – Pressemitteilung) entschieden, dass ROT der Sparkasse gehört. Nicht irgendein ROT, sondern die deutsche Farbmarke „Rot“ (HKS-Farbe 13) = #f73429. OK, nix Besonderes, denn es gibt ja auch
- Nivea-Blau
- Langenscheidt-Gelb
- Milka-Lila
- Telekom-Magenta
warum nicht auch Sparkassen-Rot als Gegensatz zum (s)panischen Santander-Rot. Warum nicht? Weil das ein großer Farbschwindel ist, ein Hokuspokus, eine Perversion des Kapitalismus. Warum? OK, bleiben wir bei den HKS-Farben.
Die Farbzauberer von HKS kennen 88 Basisfarben und 3520 Volltonfarben. Die „Natur“ kennt aber nur sieben Regenbogenfarben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Scheiß auf Natur … ist auch nix anderes als Physik, also nehmen wir die Spektralfarben.
Das Spektrum reicht von 430 bis 750 THz (Differenz = 320 THz), oder 700 bis 400 nm (Differenz = 300 nm). Ein Nanometer (nm) = 10−9 Meter. In diesen 300 nm Differenz bringt HKS also 3520 Farben unter, d.h. jeder Nanometer Spektralfarbe wird in über 10 HKS-Meter geteilt. Warum auch nicht. Rechnen kann man alles.
Jetzt die Biologie: Das menschliche Auge kann theoretisch Lichtenergie im Bereich von 380 nm bis etwa 780 nm wahrnehmen. Das wären dann 400 nm Differenz. Für die Farbunterscheidung sind die Sehpigmente im Auge zuständig. Davon gibt es drei Arten, die für die RGB-Farben zuständig sind. Die bekommen ihre Befehle zum Mischen der Farben von den 6 Millionen Zäpfchen (die 125 Millionen Stäbchen können nur Schwarz und Weiß mischen). Drei Zapfenarten gibt es, weil der Mensch ein Trichromat ist: Rot-Grün-Blau. Daraus lassen sich theoretisch 10 Millionen Farben mischen. Der Farbmischer sitzt im Gehirn. Wenn unser Gehirn alle 2•10−8 μs (Reaktionszeit der Pigmente) 10 Millionen Farben mischen müsste, wären wir alle wahnsinnig und der Matsch in unserer Birne mit nix anderem mehr beschäftigt. Daher greift das Hirn auf abgespeicherte Farben zurück, nicht nur die vom Individuum individuell abgespeicherten Farben, sondern auch auf die von der Evolution im Hirn hinterlassenen. Dort ist z.B. abgespeichert, dass wir auf den Unterschied von Rot und Grün schneller reagieren als auf Blau/Gelb. Drum sind Ampel auch Rot/Grün ❗
Langer Rede wenig Sinn: Gefühlte 90% aller HKS-Farben sind subjektive Wahrnehmung. Befragt man 1000 Menschen zum Unterschied von Santander-Rot und Sparkassen-Rot, dann werden zwar noch fast alle sagen, dass Santander heller ist, aber wenn sie es z.B. mit Obstfarben vergleichen müssen, dann gibt es Obstsalat 😎
Und was hat das mit nobodys
Furz zu tun? In der neuen, seit 23. März 2016 geltenden Unionsmarkenverordnung (RICHTLINIE EU 2015/2436 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 16. Dezember 2015 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Marken) steht:
- Artikel 3 Markenformen
Marken können Zeichen aller Art sein, insbesondere Wörter, einschließlich Personennamen, oder Abbildungen, Buchstaben, Zahlen, Farben, die Form oder Verpackung der Ware oder Klänge, soweit solche Zeichen

Also nicht nur Farben, sondern auch Klänge können Marken sein und glauben Sie nobody
, meine Fürze haben einen besonderen Klang, sind eine Marke für sich.
Wenn der Heiko in die Geschichte eingehen will, dann soll er diesem farbigen Furz-Spuk ein Ende bereiten und der Natur wenigstens ihre Farben wiedergeben.