Teil 2 – Die Rückfahrt oder
nobody
hat
Durst und Hunger.
11:09 h MESZ Abfahrt am fehlenden Bahnhof von Aua … nix wie wech hier, aber eine halbe Stunde musste nobody
noch in der sengenden Sonne warten. Das Mineralwasser ging pisswarm im Rucksack zur Neige … lecker 😆 Echt lecker war aber das Brötchen in der kleinsten Bäckerei, die ich je betreten habe. Die Dame auf der Geschäftsstelle hatte mir den Weg dorthin verraten … „und dann den Bergenuff“ … Erzgebirge halt … eigentlich ganz hübsch da, wenn es keine Berge gäbe. Oh, wie ich Berge hasse.
Der Duft von Kaffee ließ
nobodys
schlaffende Lebensgeister schon vor der Tür erwachen … zu früh gefreut. Die kleine Jura … auch das noch in der Ecke links der Tür war auf Bliimche eingestellt. Um die lecker und frisch belegte Doppelsemmel runter zu spülen, reichte es. Und der Platz im Laden reichte auch für eine Stehcafe-Ecke in der rechten Ecke, gegenüber der Jura-Ecke … hätte mir die Adresse des Innenarchitekten geben lassen sollen … zwei von sechs Ecken im Raum, wenn ich mich recht erinnere … klar, ist ja auch ein Eckhaus 😎 Gestärkt ging es wieder den bergnunner zurück zum Amtsgericht Aua und was dort geschah, wird Gegenstand einer eigenen Dummheit.
Die Rückfahrt von Aua nach Zwickaua verlief ereignislos. War auch der einzige Fahrgast … hab mich allerdings nicht umgedreht, um das zu überprüfen. Nix wie wech hier.
Den Weg vom Versteck der Aua-Gleise zu denen nach Leipzig erkannte ich problemlos wieder. Aber die Bahn hatte ein Problem. 5 Minuten Verspätung waren angezeigt. 9 wurden es dann und als die Kiste von Alstom endlich dastand, da bleib sie auch stehen. Geschlagene vier Minuten und machte keine Anstalten, durch „verfrühtes“ Starten was aufzuholen. 12 Minuten Anschlußzeit in Leipzig standen nobody
zur Verfügung. Der Weg von der tiefgleisigen 1 zur sonnigen 12 wurde im Netz mit 9 Minuten angegeben. nobody
war jetzt aber schon bei -1 Minute. Das wird eng, aber ändern kannste nix.
Ändern hätte ich auch die dicke alte und, soweit sichtbar, untätowierte Dame schräg gegenüber und jenseits des Ganges oder der Saale nicht können, aber ’ne kölsche Packung, das ging. Meinem unmittelbaren Sitzgegenüber quatschte sie ganze Opern über Ausländer vor, so viel, dass ihr der Text entfiel: „Gibt ja schon mehr Ausländern wie … wie .. wie …“ Da musste helfen soufflieren, denkt sich nobody
: „… als Ausländer“ Sie stutzt, sacht aber nix. Die süße Vietnamesin der 3. oder 4. Tätärä-Gastarbeiter-Generation, guggt von ihrem iPhone hoch und schenkt mir ein Blinzeln und ein Lächeln.
Die Oper war aber noch nicht aus, weil die dicke Dame meinem Sitzgegenüber noch was vom Zucker und ihrem neuen Arzt vorsingen musste, der dabei stoisch Richtung Leipzig starrte und ab und an ein Koppnicken andeutete, was aber ausreichte, um seinen unbeschreiblichen Nasenbart zum Wackeln zu bringen. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: kein Bart unter der Nase, sondern in der Nase 😯 kein schöner Anblick, würde Hermine jetzt sagen und das Gestrüpp
wegzaubern.
Nicht nobody
, aber jemand hat gezaubert. In Leipzig stürme ich aus der S-Bahn wie ein Tackles die Rolltreppe hoch … kein schöner Zug … und rase zum Gleis 14 … hoffnungsloser Optimist, dieser nobody
. Und was steht da? Der ICE zum Flughafen Frankfurt. Dem DB-ler am Gleis schnarre ich mit einem Koppnicken Richtung Zug ein fragendes „Frankfurt?!“ entgegen, was dieser koppnickend quittiert. Wir verstehen uns, ohne dass ich sächsische Kommunikationsbesonderheiten angenommen hätte. Ich war nur atemlos und lasse mich in den ersten freien Sitz fallen … nun kann’s losgehen.
Nix geht und schon gar nicht los, denn damit was lose gehen kann, muss es zuerst fest sein. „Sehr geehrte Fahrgäste! Weiterlesen