Bevor Sie lesen (wenn Sie es lesen
), was SPUTINKI und die Süddeutsche über den Fall Udo Frank Hochreuter schreiben, hier nur die Fakten … wie immer von hinten:
- Udo Frank Hochreuter wurde vom Amtsgericht Ansbach wegen Beleidigung zu drei Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt.
- Die Beleidigungen standen im Facebook von Hochreuter.
- Beleidigt wurden acht Beamte des Ansbacher Rauschgiftdezernats.
- Als Beweismittel diente dem AG Ansbach ein Screenshot der Beleidigung und die Aussage desjenigen, der den Screenshot am 12. November 2015 angefertigt hat.
- Bei diesem Zeugen handelt es sich um einen Angehörigen der US-Army, dem „Local National Investigator“ des „Department of the Army, Headquarters, 2. Military Intelligence Battalion“.
- Die US-Army unterhält in Ansbach u.a. die Katterbach Kaserne.
- Die vom zur Garnison gehörenden Flugplatz ausgehende Lärmbelästigung ist in Ansbach umstritten.
- Hochreuter ist Mitglied bei der Ansbacher „Offenen Linken“, deren Hauptthema die „grundsätzliche Kritik an der US-Kaserne“ sei (SZ: der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Boris-André Meyer, macht da keinen Hehl draus.)
- Der Local National Investigator hat seine Erkenntnisse am 1. Dezember 2015 an die Polizei Ansbach übermittelt.
- Hochreuter ist ein mehrfach vorgestrafter Drogendealer. Zuletzt wurde Hochreuter 2010 wegen Handels mit Cannabis zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
- Hochreuter sieht sich nicht als Pusher, sondern als Vorkämpfer der Legalisierung des Hanfhandels.
Was SPUTINKI aus dem Fall macht, können Sie vergessen, denn eigentlich wird dort nur die Süddeutsche zitiert, wenn auch die Headline „US-Army lässt Linken-Mitglied wegen Facebook-Pöbeleien hochnehmen“ ein Aufreger ist.
Die Süddeutsche schwächt den Aufreger im Titel „US-Army schwärzt Linken-Mitglied wegen Facebook-Pöbeleien an“ etwas ab, aber im Text geht es heftig zur Sache. Da wird z.B. hervorgehoben, dass Hochreuter die beleidigten Ermittler „Staatsbüttel“ genannt hat (was nicht strafbar, weil keine Beleidigung ist und auch nicht Gegenstand des Urteils des AG Ansbach), um sechs Zeilen später zu schreiben: „Es folgen noch etliche wüstere Einlassungen, auch aus der Fäkalsprache.“
Am Ende des SZ-Artikels macht sich Schmierfink Olaf Przybilla Gedanken:
Bleibt die Frage, ob der „US-Investigator“, der für den 9. August am Gericht in Ansbach als Zeuge geladen ist, vorschriftsmäßig gehandelt hat. Und ob das Durchsuchen privater Facebook-Accounts nach strafrechtlich relevanten Beleidigungen Dritter zum gängigen Aufgabenprofil von US-Aufklärern gehört. Die Ansbacher US-Kaserne äußert sich dazu nicht, eine SZ-Anfrage ließ sie fünf Tage lang unbeantwortet. Der Bundestagsabgeordnete Harald Weinberg (Linke) findet das schade. Er würde gerne wissen, „ob hier systematische US-Schnüffelei gegen Parteimitglieder ans Tageslicht kommt“.
Interessant … hofft Schmierfink Przybilla, dass der Leser seines Wortbreis am Ende schon vergessen hat, was Olaf am Anfang über die Aussage des Ami-Zeugen geschrieben hat?
„Im Rahmen einer dienstlichen Internetrecherche“ sei er an besagtem 12. November unter anderem auf den Facebook-Account der Partei Offene Linke Ansbach gestoßen. Auf deren Seite habe er einen Beitrag von Hochreuter entdeckt, „beim Anklicken desselbigen“, sei er auf dessen privaten Facebook-Account gelangt. Dort wiederum seien ihm sofort die „Aussagen“ Hochreuters aufgefallen. Diese habe er als Screenshot gesichert und der Kriminalpolizei übermittelt.
Naja und was die LINKE Titte, das „Opfer“ Harald Weinberg daraus macht, kann man sowie in die Tonne kloppen.
BTW du Dummbratze Przybilla: In Ansbach gibt es (noch) fünf US-Kasernen (Barton Barracks werden geschlossen). Welche haste denn um Aufklärung angeschrieben? Noch ein heißer Tipp für den nächsten Aufreger: Für die Beantwortung solcher Anfragen ist ausschließlich die 66th Military Intelligence Brigade zuständig: Lucius D. Clay Kaserne, 65205 Wiesbaden, z.Hd. CSM Tony R. Downs.
CSM Downs wird dir dann auch erklären, warum die INSCOM beobachtet, was rund um die Ami-Kasernen vor sich geht und warum man nicht nur die Fuckbooks der Demo-Gruppen checkt, sondern auch die verlinkten Mitglieder, wie etwa Hochreuter. Das sollte übrigens auch ein Journalist machen, bevor er was schmierfinkt. Eine Nachfrage bei einem Juristen hätte z.B. ergeben, dass man vier Jahren und drei Monaten Haft nicht für ein paar Tüten kriegt, sondern schon ein ziemlich Großer im Biz sein muss.