Der FDP-Buschmann meinte gestern in seinem ZEIT-Gastbeitrag „Wir müssen wieder mehr streiten„, dass die Popo-Listigen an Macht gewinnen, „weil die übrigen Parteien kaum mehr zu unterscheiden sind. Das schadet unserer Demokratie.“ Und dass die Unterscheidungsfähigkeit verloren gegangen ist, läge an der „Indifferenz und Entpolitisierung der Politik“ und deshalb müssen „die seriösen Demokraten … die Lust am produktiven und öffentlich ausgetragenen Streit wiederfinden.“
Darüber wollte nobody
diese Woche auch was pinseln. Ist mir in den Sinn gekommen, als ich über Omi und ihren Strauß und dessen Wehner gesenft habe. Strauß und Wehner haben noch „richtig“ gestritten, ob nun fürs Fenster oder die Galerie, sei dahingestellt, aber beide waren Populisten … Volxredner, Demagogen. War damals auch noch einfach(er) so popolistig zu streiten. Nix Globalisierung und so, nur der eigene Vorgarten, genannt SBZ oder Tätärä.
Einfach streiten ginge ja heute auch noch. In der Türkei, der Ukraine und in Griechenland fliegen sogar manchmal die Fäuste im Parlament. Und, was hammer da? Der EHRdoWahn, den Rechten Sektor, und Syriza und Anel … Streiten scheint nicht so recht den Rechten und Diktatoren vorzubeugen.
Einfach streiten kann man z.B. über Chlorhähnchen. Dazu muss man nicht in den Bundestag, das geht auch bei McDudel bei einem 6-er Chicken McNuggets. Dort kann man auch gleich des gehäckselte Thema Kückenrechte abstreiten und, wenn kein Anruf auf dem chinesischen iPhone stört, die unmenschlichen Arbeitsbedingungen, worüber sogar die Hühnchen in China mehr sauer als süß sind.
So wie man mal über das Waldsterben gestritten hat, dass sich wie die radioaktive Wolke aus Tschernobyl und die Klimaveränderung streng an die Landesgrenzen gehalten hat.
Beim Öl wird der Streit kompliziert. Hammer nit, Fracking wolln mer nit, müssen die Saudis liefern. Daran verdienen Salafisten, oder alternativ Putin. OK, Putin ist weniger schlimm als Koppabhacker, wie auch das Chlor am Hähnchen nicht ganz so schlimm ist wie Polonium im menschlichen Körper.
Schlimm sind Fremde, aber nur wenn sie Musels sind. Darüber braucht man nicht zu streiten. Ein christlicher Syrer scheint weniger schlimm zu sein, aber das ist strittig. Im Gegensatz zu arabischen scheinen arische Flüchtlinge schon wegen der toitschen Baby-Dauerdelle willkommen, aber nur, wenn sie versprechen, nicht zu Musels zu konvertieren. Nur kommen die Weißen nicht. Warum nicht, darüber lässt sich streiten.
Streiten kann man auch darüber, wie mein ganzer Quatsch zusammenhängt, aber das ist kompliziert, es sei denn man macht es wie Wehner: Quatsch und Quetsche!
Wenn der Teufel sich aber ins Detail verdrückt, dann wird der Streit langweilig. Versteh ich nicht. Von was reden die. Dann kommen die Volxredner vom Stamm der Buschmänner und sagen einfach !!11!! :
Die Parteien müssen ihrem Verfassungsauftrag (Art. 21 GG) nachkommen und an der Willensbildung des Volkes mitwirken. Debattieren wir also bitte wieder in Deutschland, Österreich, Frankreich und den USA! Über die richtigen Themen. Auch öffentlich. Mit Leidenschaft, Überzeugung und Argumenten, die Menschen nachvollziehen können. Beenden wir die Technokratie! Dann geht den Populisten schnell die heiße Luft aus. Denn wo nur Verbitterung und Auflehnung antreiben, da findet sich weder Leidenschaft für etwas noch ein gutes Argument!
Buschmann ist doch Jurist. Der sollte doch den Grundsatz kennen, einen Paragrafen zu Ende zu lesen. Art. 21 GG fängt mit „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit“ an und hört mit „Das Nähere regeln Bundesgesetze“ auf. Das Bundesgesetz am Ende ist das Parteiengesetz. Dort steht in § 1 Absatz 2:
Die Parteien wirken an der Bildung des politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mit, indem sie insbesondere auf die Gestaltung der öffentlichen Meinung Einfluß nehmen, die politische Bildung anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der Bürger am politischen Leben fördern, zur Übernahme öffentlicher Verantwortung befähigte Bürger heranbilden, sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Bund, Ländern und Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung in Parlament und Regierung Einfluß nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozeß der staatlichen Willensbildung einführen und für eine ständige lebendige Verbindung zwischen dem Volk und den Staatsorganen sorgen.
Was will der Buschmann? Machen die Parteien doch alles, sogar für meinen Geschmack zu viel des Schlechten, wenn ich mir die ganzen, fast täglichen, mit Parteipolitikern vollgepackten Labershows ansehe … ansehen würde … mach ich natürlich nicht … das Leben ist kostbarer. Aber darüber kann man auch kompliziert streiten.