
… Russentrolle, Kremlratten und was sich sonst so an menschlichem Imitat aus der 5. Kolonne und Nazis im toitschen Netz tummelt: Weil der in Nadijas letztem Wort verlinkte ZEIT-Artikel so oft geklickt wurde, hat sich nobody
für euch durch 619 Kommentare auf 21 Seiten gekämpft und den dortigen Schwachsinn zu und in Gruppen aufgearbeitet. Ich hoffe, dass ein paar aus Putins 5. Kolonne das lesen … die ZEIT inklusive, denn was dort freigeschaltet wird, findet mehr als nur das Wohlwollen des Kreml.
1. Fehlende Faktenkenntnis und objektiv Falsches
a) Nadija ist keine Kampfpilotin
- Die ZEIT schreibt: „Die in Russland inhaftierte ukrainische Kampfpilotin Nadija Sawtschenko …“
Die am 11. Mai 1981 in Kiew geborene Nadija Sawtschenko hat zwar neben der Fluglizenz für mehrere (Kampf-)Hubschrauber auch die Flugerlaubnis für die Su-24, aber sie ist kein Kampfpilot, sondern Navigator auf der Mi-24 beim separaten Herresflieger-Regiment in Brody. Und wo wir schon mal dabei sind: Nadija hat den Rang eines Hauptmannes. Oberleutnant war Nadija als sie am 17. Juni 2014 bei Metalist vom Bataillon „Заря“ der russischen Selbstverbrecher gefangengenommen wurde.
b) Nadija ist keine Berufssoldatin
- FattyMcDirty 6 „kommentiert“:
Die ukrainische Berufssoldatin Nadija Sawtschenko kämpfte im Bataillon Ajdar, als sie im Juni 2014 in der Ostukraine von pro-russischen Separatisten festgenommen wurde. Noch Fragen?
Nadija ist Zeitsoldatin, die zweimal verlängert hat.
c) Aidar und die Wolfsangel
Ein ganz wichtiges Thema unter den kremltrollen Nazis ist das Bataillon Aidar (Айдар) oder 24., wie es seit dem 7. August 2014 heißt.
- einfachmalso
… Besonders berüchtigt ist das Bataillon AIDAR, zu dem rechtsgerichtete ukrainische Nationalisten gehören, von denen sich einige mit Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbolen schmücken,
- karlomari
Die Dame ist Angehörige des Bataillon „Aidar“ – also einem jener Bataillone die mit SS Runen unterwegs sind
- Plechazunga
Aber der neonazistische Hintergrund des Aidar-Bataillons müsste an dieser Stelle doch zumindest erwähnt werden. Zudem scheint der Tatvorwurf gegen Sawtschenko, zu dem sie sich nicht äußert, in Anbetracht ihrer Ideologie alles andere als abwegig.
- yoritomo
Frau Savchenko war zum Zeitpunkt ihrer Gefangennahme bloß nicht bei der regulären ukrainischen Armee, sondern beim Aidar Bataillon, dem schwere Verbrechen vorgeworfen werden und das nicht nur seitens der RF.
- cyclist01
Tja, die Typen von ‚Aidar‘ sind ja wohl doch eher Gangster. Hoffentlich sitzt sie noch lange.
- Fernreise
Sie haben also Respekt für eine rechtsgerichtete Nationalistin, durch deren Verhalten 2 russische Journalisten ihr Leben verloren haben?
- intheair
Mich interessieren Fakten und Argumente schon, nur finde ich es dennoch fraglich Briefe von Naziweibern zu veröffentlichen.
- Helge von Albrecht
Wer mit solchen Lumpen unter einer Decke steckt, sitzt völlig zu recht im russischen Zuchthaus.
- paperwhite
… Ja, mir fehlt der Glaube, dass eine vermutlich rechtsextreme Kombattantin eines Nazi-Bataillons unschuldig ist. Dieses Bataillon ist für Terror in seinem Einflußgebiet bekannt und berüchtigt

usw. … Das Bataillon Aidar hat kein Nazi-Symbol und hatte es nie. Das alte Symbol (oben) von Aidar zeigt den Dreizack (Trident), das ukrainische Nationalwappen. Die Russentrolle „verwechseln“ Aidar mit Azow. Das Asow-Batallion hat die in Deutschland verbotenen Wolfsangel als Symbol (rechts).
2. Der Mensch Nadija
a) Nadija ist kein Nazi
Als der Rechte Sektor am 19. Januar 2014 in der Hrushevskoho Straße Polizisten mit Molotow-Cocktails angreifen wollte, hat sich Nadija dazwischen geworfen (siehe Video „Nadija mischt sich ein“ )
- siar
Warum lese ich kein Bedauern über die getöteten russischen Journalisten? Waren die weniger wert als diese Frau?
- Raoul_Duke
Ich vermute auch, dass sich die gute Frau einfach etwas zu wichtig nimmt.
Jeder Mensch ist wichtig!
- Claude C.
Diese Rechtsextremistin ist für die Ukraine durchaus wertvoll, aber nur als Gefangene in Russland. Und es finden sich tatsächlich, wie sollte es auch anders sein, nützliche Idioten, die mit einer Petition diese Frau zu einer Freiheitskämpferin machen wollen.
- famata
Wenn die Pilotin wertvoll für Ukraine ist, dann würden sie Russland sicher etwas anbieten können und beide Länder würden sich schon einigen. Oder Ukraine opfern wegen Propaganda die Pilotin.
Wie wär’s, wenn Russland Gerechtigkeit anbieten würde?
- CrispyFriedTurkey
Diese Frau macht einfach alles um berühmt zu werden. Sie ist eine klassische Drama Queen!
Darum hat sich Nadija gefangen nehmen lassen 🙄
3. Der Krieg
Eine sehr beliebte Propaganda-Methode der Putinisten ist die Leugnung des Krieges. Das „Argument“ ist vielseitig einsetzbar, auch in Kombination mit dem Nazi-Argument:,
a) eingebettete Reporter
- Profilergraf
Nach meinem Wissen sind Journalisten unbewaffnet und gehören wohl damit auch nicht zu der Sorte russischer „Touristen“ die Sie wohl meinen. Und wenn man nichts zu verbergen hat, ist man auch nicht genötigt sich gegen solche zu „verteidigen“.
- karlomari
Die Frau gehört in die Psychiatrie und nicht ins Gefängnis. Es gab ein Video, von anderen Journalisten, die nicht getroffen wurden. Da wurde ganz gezielt auf eine kleine Gruppe von Zivilisten geschossen. Savchenko hat die Koordinaten dafür geliefert Sie war damals für Nazi- Bataillone unterwegs, nicht für die reguläre Armee.
- siar
Die Möglichkeit, dass sie Frau tatsächlich die Journalisten ans Messer geliefert hat, wird von vornherein kategorisch ausgeschlossen. Es wird nicht hinterfragt ob die Frau auch an Kriegsverbrechen, die ihr Bataillon Ajdar beging, beteiligt war.
Ganz neue Strategie, Kriege zu gewinnen. Man muss dem Gegner nur eingebettete Reporter unterjubeln und schon kann man den Feind nicht mehr beschießen. Klappt aber nicht immer „Während der Kampfhandlungen des Irakkrieges im Jahr 2003 sind 16 der 600 embedded journalists ums Leben gekommen, darunter auch der deutsche Focus-Korrespondent Christian Liebig“ (Wikipedia). Eingebettete Reporter werden auch als „Info-Kombattanten“ bezeichnet. Sie sind keine Zivilisten, denn sie begeben sich bewusst in die Zonen der Kampfhandlungen. Das machen am Krieg unbeteiligte Zivilisten nicht, oder höchstens, um Verwundete zu versorgen. Das Pentagon hat embedded Press zeitweise als unlawful combatants oder belligerents (Kriegsführende) bezeichnet (Guardian). Um es mit dem Volksmund zu sagen: Wer sich in Gefahr begibt soll auch darin umkommen.
b) Jurisdiction
- Soruz
2. Sie sollte eine mündige Bürgerin sein. Strafe ist das Recht eines mündigen Bürgers. Sie sollte lieber ihre Anwälte reden und nicht dummes Zeug reden! „Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz“.
Im Krieg ist der Beschuss des Feindes normal und auch dann kein völkerrechtliches Verbrechen, dass einen Staat berechtigt, die Kämpfer des Gegners vor Gericht zu stellen, wenn Journos getötet werden. Gefangene sind auszutauschen. Damit man Nadija nicht austauschen muss, sondern in Russland vor Gericht stellen kann, hat man zuerst das Märchen erfunden, sie habe sich nach Russland verlaufen, nachdem sie aus der Haft der Selbstverbrecher in Luhansk geflohen sei. Zur Erinnerung: Nadija ist Navigatorin! Die verläuft sich nicht. Das erste Märchen kam den Russen nicht geheuer vor, weswegen im zweiten Märchen Nadija freigelassen wurde, weil man sie in Luhansk nicht ernähren konnte und danach sei sie als Flüchtling getarnt illegal nach Russland eingewandert. Die Nationalistin Nadija flieht nach Russland
sonst noch was? Russland hat kein Recht zur Jurisdiction! Nadija ist Bürgerin der Ukraine und die „Tat“ wurde in der Ukraine begangen, selbst wenn es Bürgerkriegsgebiet gewesen sein sollte.
4. Die Freislers
- Heiner B. aus Dresden
Das ist keine Kriegsgefangene, sondern nur eine ganz gewöhnliche Kriminelle, die von unserer Qualitätspresse Instrumentalisierung wird.
- ostatne
Bei aller berechtigter Kritik an innen- und außenpolitischen Zustände Russlands lese ich in dem Schreiben Sawtschenkos eine Polemik einer politischen Extremistin,
die sich an mindestens einer Aktion beteilligte, die sowohl gegen Menschenrechte verstößt als auch die Pressefreiheit beeinträchtigt.
- Singsang
Eine lächerliche Gestalt, die jetzt zur Märtyrerin aufgeblasen wird. Wer sich ein wenig mit dieser Person befasst hat weiß, dass es sich um einen Nazi handelt; sie hat sich aus freien Stücken dem ukrainischen Militär angeschlossen und die Anklage, die gegen sie erhoben wurde, wiegt schwer …
Frau Sawtschenko hat aller Wahrscheinlichkeit ein unfassbar grausamen Verbrechen begangen und gehört hierfür abgeurteilt. Sie hat noch Glück, dass Russland (entgegen z.B. der USA) nicht die Todesstrafe hat, denn ihr 1 Menschenleben gegen 2 Menschenleben von Journalisten…
- Der zwölfte Rebell
Ich hoffe inständig, dass diese Terroristin und Feindin von Grundrechten und europäischen Werten, wie Meinungsfreieheit, körperliche Unversehrtheit für die Journalistenmorde mindestens 20 Jahre weggesperrt wird und auf ebenso „patriotische“ Mitgefangene trifft.
Zur Gruppe der Freislers gehören alles Nazi-Russen-Ärsche, deswegen habe ich nur ein paar zusätzliche putinoide „Argumente“ ausgewählt. Auch wenn der kurze Nachhilfeunterricht in Rechtsstaatlichkeit bei dieser Satansbrut sinnlos sein dürfte, ein paar Gedanken von nobody
:
- Was das Aidar-Bataillon sonst so veranstaltet, ist scheißegal. Es kommt nur auf die vermeintliche Tat des Individuums an, seine persönliche Schuld.
- Die Gesinnung des Individuums (Täters) spielt erst dann bei der Strafzumessung eine Rolle, wenn er/sie der Tat ohne jeden vernünftigen Zweifel überführt wurde. Wer, wie
nobody
, die Anklageschrift gelesen hat, der hat allenfalls Zweifel am Geisteszustand der russischen Justiz.
- Nicht der Angeklagte muss seine Unschuld beweisen, sondern die Anklage muss ihm/ihr die Tat nachweisen und zwar so, dass ein unabhängiges und unvoreingenommens Gericht davon ohne vernünftigen Zweifel überzeugt ist. Im Prozess wurde nicht einmal der Frage nachgegangen, ob es vielleicht friendly fire war. Nix, aber auch gar nix wurde bewiesen.
Zur „Unvoreingenommenheit“ des Gerichts noch eine Anmerkung:
Der Vorsitzende Richter Leonid Stepanenko hat Nadija am letzten Verhandlungstag, dem 3. März 2016, das letzte Wort verweigert. Das durfte Nadija heute loswerden. Na dann ist ja alles gut. Nix ist gut! Es gibt sogar in Russland Regeln im Strafprozess: erst ist die Anklagebehörde mit dem Schlussplädoyer dran, dann die Verteidigung und direkt im Anschluss der/die Angeklagte. Sechs Tage zwischen Verteidiger und Nadija zu legen ist ein perfider Trick. Die sachlichen Analysen des Anwalts über den Prozess sollten vom meist emotionalen Wort seines Mandanten getrennt werden, damit für das Volk, die eh sehr knappe Öffentlichkeit im Gericht von Donezk, kein Zusammenhang erkennbar wird. So ist Nadijas letztes Wort nur Geblubber.
Das Urteil wurde heute nicht verkündet. Dazu lässt sich der Richter noch bis zu 21./22. März 2016 Zeit. Vielleicht hoffen die Russen, dass Nadija bis dahin verreckt ist. Außerdem hat der unabhängige Richter heute defacto eine Kontaktsperre gegen Nadija verhängt. Der Konsul der Ukraine in Rostow und auch ihre Verwandten dürfen Nadija nicht mehr im Gefängnis besuchen. Nadija hat daraufhin dem Richter den Stinkefinger gezeigt. Nach Auskunft der Ärzte könnte Nadija ihren trockenen Hungerstreik noch sechs Tage überleben.
Freiheit für Nadija!

(Quellen: BBC, Novaya Gazeta u.a.)