Wat ’ne bescheuerte Überschrift für ein ernstes Thema und trauriges Kapitel deutscher Justizgeschichte, das immer noch nicht abgeschlossen ist. Die bescheuerte Überschrift ist Relikt einer abgebrochenen Filmkritik, die so begann … naja, sie tut’s ja immer noch 🙄
Dass mich kein Dokumentarfilm erwartet, das hat nobody
vorher gewusst, aber sowas 🙄 Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück. Kann manN sich ansehen, muss frau aber nicht, es sei denn, man ist so wie nobody
Fan von Hermine (aka Emma Watson) und Daniel Brühl und will die beiden in einem Film …
knutschen sehen. Gelle Emma, kölsche Junge bütze joot! Klar doch, Daniel is ’ne kölsche Jung, auch wenn er in Spananien geboren wurde … blablabla … egal, warste wieder mal in Bonn …
Ja biste denn bescheuert, Cimala? Wenn ich mit mir besonders böse bin, dann rufe ich mich immer mit dem Nachnamen Da kommste aus einem Film in Bonn, wo alles begann und verzällst wat von Bützje. Karneval ist vorbei.
Es geht um die Colonia Dignidad des antisemitischen Nazi-Sadisten, Mörders und Kinderfickers Paul Schäfer aus Bonn, der in Chile ein KZ errichtet hat, in dem die Häftlinge zugleich die Aufseher sind, eine Art Scientology im Kleinformat mit toitschem Gen.
Den Vorläufer der deutschen Exklave in Chile hatte Schäfer zusammen mit Hugo Baar bereits kurz nach dem Krieg im rechtsrheinischen Lohmar gegründet. Weil Schäfer auf kleine Jungs stand, arbeitete er für den CVJM und betreute für die katholische Kirche Zeltlager … wie praktisch. Als die ersten Anzeigen wegen sexueller Übergriffe auftauchten, haben sich die Pfaffen diskret von Schäfer getrennt. Sonst ist aber vorerst nix passiert.
1961 hat Schäfer dann wieder zwei Buben vergewaltigt und sollte verhaftet werden. Das hat jemand aus der Justiz zu Schäfer durchgestochen und er ist nach Chile getürmt. Seine rund 200 Jünger und Hugo Baar hat er mit Charterflügen nach Chile ausfliegen lassen, darunter viele verschleppte Kinder. Geld hatte Schäfer damals schon reichlich, denn seine Jünger mussten Sklavenarbeit für ihn leisten. Naja, kann man alles in der Wiki nachlesen und muss man auch, denn der Film fängt erst viel später an, in der Zeit, als Pinochet Gegner seines Regimes in Schäfers Colonia Dignidad foltern und ermorden ließ.
Die meisten von Schäfers Jerarcas („Hierarchen“) sind, so wie er, tot. Aber einige leben weiter unbehelligt, meist in Deutschland, z.B. die spätere Nr. 2 der Colonia Hartmut Hopp, * 24. Mai 1944, der „Mengele“ der Colonia (unten ein Foto, das Hopp im Krankenhaus der Colonia zeigt).
Hartmut Hopp war seit 1978 Leiter des Krankenhauses der Colonia Dignidad und u.a. dafür zuständig, Schäfers Lustknaben mit Psychopharmaka und Folter gefügig zu machen. Hopp wird seit August 2011 von Interpol gesucht
nachdem er in Chile wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauchs an Kindern und Freiheitsberaubung zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde und nach Deutschland floh. Hier lebt er in Krefeld zusammen mit Ehefrau Dorothea. Adresse etc. pp. ist den deutschen Behörden bekannt. Das Urteil gegen Hopp wurde 2013 vom obersten Gericht Chiles bestätigt (WAZ), aber Deutschland liefert Hopp nicht aus. Deshalb hat Chile 2014 beantragt, dass Hopp seine Strafe in Deutschland absitzen soll.
Jetzt kommt in die Sache Bewegung. Die Staatsanwaltschaft Krefeld teilte vergangene Woche mit, dass im März über den Exequaturantrag aus Chile entschieden werden soll (FAZ).
Schutz bekommt Hopp von Ewald Frank aus Krefeld, aber das darf man nicht sagen, sonst wird man verklagt Ewald Frank hat Schäfers Schäfchen in der Colonia weiter betreut, als der vor den chilenischen Behörden nach Argentinien getürmt ist. Ewald Frank betreibt „Volksmissionen„: neben der Freie Volksmission in Krefeld noch ein Centre Missionnaire de la Parole Parlée und die Vokouns Mission. Ein kirchliches Zentrum soll in Zürich sein. Krefeld ist die Zentrale. Hier mehr zu dem Rattenfänger. Viele Gehirngewaschenen aus der Colonia Dignidad sind nach deren „Auflösung“ nach Krefeld gezogen.
Aufgelöst ist die Colonia nicht, denn sie wird unter dem Namen „Villa Baviera“ mit rund 115 Mitglieder weiter betrieben, wenn auch mit leicht reformierten Methoden. Selbstschussanlagen gibt es nicht mehr. Da fällt nobody
grad was ein: Wenn Sansibar zu klein für unsere Ossis wird, dann wäre doch auf den 30.000 Hektar der „Villa Baviera“ Platz für sie. Die lieben doch Zäune und Zucht und Ordnung. Dort müssten sie sich wohl fühlen.
Komische Filmkritik … ist aber auch ein „komischer“ Film, der aber vielleicht doch was Gutes hat. Vielleicht bringt „Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück“ diesen Skandal zurück ins Bewusstsein der deutschen Justiz.