In der Süddeutschen und andernorts ist zu lesen, dass das Kanzleramt wissen will, ob die russische Regierung mit geheimdienstlichen Mitteln die politische Debatte und die öffentliche Meinung in Deutschland zu beeinflussen sucht. „Aktive Maßnahmen“ nannte man diese Technik im Kalten Krieg, der sowjetische Geheimdienst KGB war ein Meister darin. Nun sollen BND und Verfassungsschutz herausfinden, ob die alten Methoden auch in neuen Zeiten wieder zum Einsatz kommen. Russlandexperten haben da nämlich so einen Verdacht. Is nit wohr 😯
Was macht eigentlich Lisa? Was die damit zu tun hat? Fragen wir Wladimir Jakowlew, ehemals Chefredakteur der Kommersant und einer der angesehensten russischen Journalisten, der vor knapp einem Jahr aus seiner Schule geplaudert hat, der Journalistenschule an der Lomonossow-Universität. Hier nur ein kurzer Auszug. Den ganzen Verrat können Sie in „Schwarze Propaganda“ lesen:
Ich habe an der Journalistik-Fakultät der Moskauer Staatsuniversität studiert. … Unter äußerster Geheimhaltung hat man uns in Kampfpropaganda unterrichtet – der Kunst, in den Reihen des Feindes Unfrieden zu stiften. Mit Hilfe von Desinformation und Manipulation des Bewusstseins … Die Kampfpropaganda – auch “schwarze Propaganda” genannt, erlaubt jegliche Verdrehung realer Tatsachen, wenn es um propagandistische Aufgaben geht. Eine effektive Waffe, die mit einem dem einzigen Ziel eingesetzt wird – den Verstand des Feindes auszuschalten … Zum Beispiel die Methode “verrotteter Hering”. Sie funktioniert so: Man findet eine unwahre Beschuldigung. Hauptsache, sie muss maximal schmutzig und skandalös sein. Gut funktioniert, zum Beispiel, … sagen wir, Kindesmissbrauch 😯 Das hat Wladimir Jakowlew lange vor dem Lisa-Umfall geschrieben und im kleinen kosmos steht es jetzt auch schon sieben Monate.
Ich hab hier ja schon mehrfach angedeutet, dass die Russenpropaganda heute noch mit den Methoden arbeitet, die ich vor 40 Jahren kennengelernt habe. Aber,Wladimir Jakowlew, so streng geheim waren eure Lehrbücher nicht 🙄
Und heute, 40 Jahre später?Sie haben einen Verdacht.
Wie konnte das passieren? Wie konnte ein Land, das sich darüber freut, bald 705 Tafeln Schokolade ( 😯 ich hoffe, SPUTINKI hat sich da vertippt) der Marke „Sieg“ in die EU, die USA, Südamerika und in den Nahen Ost zu exportieren, ein Land mit dem halben Pro-Kopf-BIP von Italien (kaufkraftbereinigt! … nix gegen die Italiener 🙄 ) zum Schrecken Europas werden. Sollte uns egal sein. Von mir aus soll ihr BIP drei Mal so groß sein wie das von Schland und Italien zusammen, denn dann hätten sie es zu was gebracht. Dann würden sie nicht ständig in die Vergangenheit schauen und stolz feststellen, „was haben wir schon alles geleistet„, sondern in die Zukunft blicken und überlegen, was ihre Kinder und Enkel noch erreichen können. Sie haben doch alles: Gas, Öl, Gold, Diamanten, seltene Metalle und Erden, alles unter der Erde, aber niemand auf der Erde, der wüsste, was damit anzufangen wäre.
Und warum ist das so? Nennen Sie mir einen russischen … ach ich vergaß, es geht um Russland … Philosophen, der Ihnen spontan einfällt … und jetzt kommen Sie mir nicht mit dem hier im kleinen kosmos immer wieder auftauchenden Alexander Sinowjew. Ich meine richtige Philosophen von Rang und Namen, sowas wie Voltaire, Kant, oder was neuer wie Gadamer … OK, kennt auch nicht jeder, aber Popper, Jasper, Horkheimer … ’ne Frau muss herr 💡 Hannah Arendt. Fällt Ihnen keiner ein? Dann suchen Sie halt in der Russen-Wiki. Die Liste sieht lang aus und dort finden Sie Namen wie Asmus, de Robertis, Florenski, Frank, Galitsch, Herzen, Struwe, aber auch Dugin. Nicht der einzige russische Name neben vielen Juden, aber der einzige, den man so kennt. Nach der (russischen) Wende 1990 Nationalbolschwik, dann Vladdies Hofnarr … ähm Philosoph (bis Dugin es 2014 übertrieben hat), jetzt Nazi und Rassist, bejubelt von den russischen Moslems, nennt sich Soziologe und seine Werke, in denen er von einem „Eurasien von Wladiwostok bis Lissabon“ träumt, sind Standard an den russischen Militärakademien, auch in der Философский факультет МГУ, der PhilFak der Lomonossow-Universität Moskau.
Philosophische Fakultät ist etwas irreführend, weil man dort „Professoren“ in Uniformen über Marx und wenn man Glück hat über Tolstoi referieren sieht. Jedenfalls war das mal so … lang ist’s her.
Aber davon wollte ich gar nicht reden. Meine Frage, „wie das passieren konnte“ bezieht sich nicht auf Russlands Schwäche, sondern das schwache Europa. nobody liebt einfache Antworten, also gebe ich eine:
Fisherman’s Friend – Sind sie zu stark, bist Du zu schwach!
SPUTINKI zitiert heute den russischen Historiker … davon hamse ’ne Menge, weil sie so gern zurückschauen, so wie der Hobby-Historiker Putin, der dem Zerfall der Sowjetunion als größter geopolitischen Katastrophe des 20. Jahrhunderts nachjammert … also SPUTINKI zitiert (Hilfsprofessor) Alexej Fenenko vom Institut für internationale Sicherheit der Russischen Akademie der Wissenschaften mit den Worten:
Der Zerfall der Sowjetunion hat eine Welle von Behauptungen ausgelöst, wonach es nun keine ideologischen Widersprüche zwischen Moskau und Washington mehr gebe. Doch in Wirklichkeit kamen reale ideologische Widersprüche erst nach 1993 zum Vorschein. Nach einer kurzen Phase von betont proamerikanischer Rhetorik weigerte sich Russland seit Ende 1994 offiziell, US-Konzepte in Sachen Führung und Demokratie-Verbreitung anzuerkennen. Im Jahr 1997 bot Russland gemeinsam mit China die Idee einer multipolaren Welt an. Washington, das die Führungsrolle in der damals entstehenden Weltordnung beanspruchte, reagierte nervös. Die neue ideologische Konfrontation erwies sich als härter im Vergleich zur einstigen Konfrontation zwischen Kommunismus und Liberalismus. Nun ging es nicht mehr um eine Koexistenz zweier Lager, sondern um Aufbau-Varianten einer globalen Welt.
Fenenko ist nicht die hellste Kerze auf der Torte und merkt daher nicht, was er für einen BULLSHIT labert, wie er sich verplappert. Es muss wohl mehr als eine Demokratie geben und die amerikanische sollte wohl seiner Ansicht nach nicht verbreitet werden, denn deren Liberalismus steht im Widerspruch zu … ja was denn nun, wenn es den Kommunismus nicht mehr gibt. Wie lautet das ideologische Prinzip des Retro-Hegemons in spe, aka UdSSR 2.0? Anyway …
Natürlich kommt Alexej Fenenko zu dem Ergebnis, dass die USA mit ihren „Nadelstichen in Form von Sanktionen“ für die missliche Lage Russlands und den neuen Kalten Krieg verantwortlich sind, aber abgesehen von diesem BULLSHIT hat der bei den Reichsdeppen und Querfrontlern so beliebte Alexej Fenenko mit obigem Zitat schon recht.
Eingelullt vom vermeintlichen Ende der Geschichte und den aus Jelzins Zeit von Ost nach West wabernden Wodka-Schwaden ist uns entgangen, dass sich die Russki Mir nicht ändern kann, weil sich die Menschen in ihrer russischen Welt nicht ändern wollen. Nicht so schnell!Не так быстро!450 Jahre der Unterdrückung, von Iwan dem Schrecklichen bis Vladimir dem Irren und vor allem 450 Jahre Lüge als Gesellschaftsprinzip, die lassen sich nicht in 25 Jahren „kurieren“, schon gar nicht, wenn diese Jahre ständig zur Erinnerung an vergangene gute alte Zeiten und im Rückblick auf Große Vaterländische Kriege und Siege „postsowjetisch“ genannt werden.
Mit Ideologie hat das aber nix zu tun, wie uns Alexej Fenenko weismachen will. Der Putinismus ist Kleptokratie, nicht Ideologie. Das ist ein kultureller Unterschied 😛 Schon vor dem kleinen Vladimir (Putin) hat er große Vladimir (Lenin) erkannt, dass sich der Russe besonders gut dazu eignet, geschröpft zu werden. Hauptsache er hat genug Kartoffeln
Russland ist schwach, aber wir sind schwächer. Stärke ist was Relatives und der Westen hat sich nicht nur relativ geschwächt und Putins Russland absolut gestärkt. Auch das könnte uns egal sein, wenn im Kreml ein Herrscher säße, der was mit seiner Macht anzufangen wüsste und nicht auf dicke Hose den Bären reitet.
Man mag den neuen Kalten Krieg, den Medwedew in München nicht herbeigeredet, sondern festgestellt hat, bedauern, oder auch nicht, weil manN/frau sich wieder nach einem starken Mann sehnt, aber wer nicht wie der versoffene Depardieu in Russland enden will, der muss sich dem russischen Imperialismus entgegenstellen. Der Westen wird gezwungen stärker zu werden. Nicht, um Putin zu schwächen, sondern damit wir für ihn nicht zu schwach werden. Sagt Fisherman’s Friend 🍸 nobody!
Der folgende Text besteht aus unveränderten Sätzen und ist trotzdem kein Zitat, weil ich die Sätze eines Anderen umgestellt und Sätze weggelassen habe.
Viele von uns hätten sich diese Entwicklung bei der Wende von 1989 nicht vorstellen können, mit der zur Zeit Konflikte militärisch beantwortet werden. Die Werbung für Kriegseinsätze hat schon die Mehrheit erreicht. Propaganda spielt bei der neuen Konfrontation in Europa zwischen West und Ost, Konfliktverschärfung eine wesentliche Rolle. Meinungsmache bestimmt unser Leben. Gibt es noch Widerstand? Wo sind die Aktiven der alten Friedensbewegung?
Diese umgestellten Sätze stammen von dem senilen Trottel Albrecht Müller, der so verkalkt ist, dass er und Mitstreiter von der 5. Kolonne nicht merken, dass sie Putin das Wort reden und ihm die Autobahn nach Westen planieren.
Wer beantwortet militärisch Konflikte in Europa. Hat die Ukraine die Krim geklaut. Haben die baltischen Staaten Königsberg zum Donbass gemacht. Wo wer steht, will die Kalkleiste wissen. Wer will auf Flüchtlinge schießen? Wer will Zäune, Mauern und Stacheldraht gegen das friedenswahrende Europa errichten. Die Rechten. Wer bekommt Geld aus dem Kreml? Marine le Pen und alle anderen Rechten und die Linken, die nicht mitbekommen haben, dass sie zu Nazis geworden sind. Und Arschlöcher wie Müller wollen den letzten Widerstand brechen gegen den faschistischen Geisteskranken in Moskau.
Was man dagegen tun kann, dass Putin unsere Angriffe militärisch beantwortet, will der Idiot wissen. Müller, nobody sagt es dir: Häng! Dich! Auf!
Über den putinistischen Schauprozess gegen Nadija Sawtschenko gäbe noch viel zu berichten. Über abgelehnte Beweisanträge der Verteidiger, bestochene Zeugen, gefälschte Beweise … aber nobody hat keine Lust mehr. Nadija auch nicht mehr. Sie zieht jetzt Grimassen 😎
oder sitzt mit Handschuhen und Pudelmütze in ihrem Käfig
Das scheint auch Vladimir Putin nicht entgangen zu sein, denn er hat sich diese Woche zum Fall Sawtschenko zu Wort gemeldet und gesagt, er wisse davon nur soviel, dass es am Respekt vor der Justiz mangele. Der weiß ja gar nicht, wie recht er hat.
Am 8. März 2016 soll nun das Urteil vom Stadtgericht in Donezk, dem kleinen russischen Donezk, verkündet werden. Sicher ein Stück Rechtsgeschichte.
Tempora mutantur, oder wie Gorbi gesagt hat: Wer zu spät kommt, den bestraft Putin Stimmt nicht. „Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren„, hat Michail Gorbatschow am 6. Oktober 1989 in Ost-Berlin gesagt. 33 Tage später war es aus, die Mauer gefallen, die DDR Geschichte. Ging schnell. Tempora mutantur, oder was lernen wir daraus?
Kollaborateure, so nannte man früher in den guten alten Zeiten Einheimische, die mit einer feindlichen Besatzungsmacht zusammenarbeiteten. Besatzungsmacht klingt nach Krieg. Krieg haben wir in Syrien, in der Ukraine, aber nicht in Deutschland. Also sind wir nicht besetzt, ergo kann es keine Kollaborateure geben. So wäre die Subsumtion vor den Zeiten des Internets ausgefallen. Tempora mutantur …
Der Krieg ändert sich, ändern wir uns mit ihm? Putins Pudel Dmitri Medvedev hat vor einer Woche vor dem Dritten Weltkrieg gewarnt. Inzwischen wurde der WWIII von Medvedev auf der Sicherheitskonferenz von München zum dritten Weltschock umdeklariert. „Brauchen wir einen weiteren dritten Weltschock, um zu verstehen, dass wir heute die Zusammenarbeit brauchen und nicht die Konfrontation?„, zitiert ReutersPutins Sockenpuppe.
RTdeutsch übt sich in Lüge und Dichtung und fabuliert: „Aber brauchen wir eine weitere, dritte globale Tragödie, um zu verstehen, dass wir Zusammenarbeit statt Konfrontation brauchen?“
Und was hat Dmitri Medvedev nun wirklich gesagt? Man kann es nachlesen im Стенограмма der Rossijskaja gazeta, dem offiziellen Verlautbarungsblatt des Kreml:
Но неужели нам нужна ещё одна, третья мировая встряска, чтобы понять, насколько сейчас необходимо сотрудничество, а не конфронтация?
третья мировая встряска … was könnte das sein? третья мировая ist klar. Das ist nicht die Dritte Welt, sondern zum dritten Mal die Welt. Und was soll zum dritten Mal mit der Welt geschehen, oder auch nicht? встряска! Aber was bedeutet встряска? Wörtlich: durchschütteln, im übertragenen Sinne und hier IMHO am besten passend: Fiasko. Was könnten wohl die beiden ersten Weltfiaskos gewesen sein?
Dmitri Medvedev hat in München noch mehr gesagt und was er gesagt hat, das hat den deutschen Außensteinmeier sogleich zum Chamberlain werden lassen. „Steinmeier: Medwedews Äußerung zu Kaltem Krieg wird missverstanden„, sekundiert SPUTINK,
Kann Frank-Walter so gut Russisch? Was hat Medvedev vom Kalten Krieg (Холодная война) erzählt? Wenn wir RTdeutsch glauben, das hier:
Der erste kalte Krieg endete vor 25 Jahren …
Wir rollen rasend schnell auf eine Phase des neuen Kalten Krieges zu. Russland wurde beinahe als die größte Bedrohung für die NATO oder für Europa, Amerika und andere Staaten dargestellt
.
An zwei Stellen kommt bei Medvedev der Kalten Krieg vor. Gleich im ersten Satz seiner Rede: „Со времени окончания ‚первой холодной войны‘ прошло уже четверть века“ (Seit dem Ende des ersten kalten Krieges ist ein Vierteljahrhundert vergangen). Nicht schlecht für RTdeutsch 🙄 Und:
Остается недружественной и закрытой, по нашей оценке, политическая линия НАТО в отношении России. Можно сказать и резче: мы скатились, по сути, во времена новой „холодной войны“.
(Nach unserer Einschätzung bleibt die Politik der NATO gegenüber Russland feindlich und verschlossen. Man kann deutlich sagen, dass wir tatsächlich in die Zeit eines neuen Kalten Krieges versinken.)
An der Stelle also wieder Märchenstunde bei RTdeutsch. Egal, denn im Kern passt es zu dem, was Medvedev gesagt hat und sagen wollen und wenn sich Steinmeier noch so verrenkt. Vor dem Dritten Weltkrieg kommt der zweite Kalte Krieg. Da beißt die Kremlratte keinen Faden ab.
Die Zeiten haben sich geändert, die Kriege auch. Speere und Musketen sind out. Vielleicht hat sich auch der Kalte Krieg geändert, auch wenn es erst der zweite ist, wie Medvedev meint. Propaganda wird nicht mehr mit Handzetteln aus Bombern abgeworfen. Dafür gibt es jetzt das Internet, aka Angies Neuland. Und vielleicht hat sich mit der Zeit auch der Übergang vom Kalten zum heißen Krieg verändert. Über den Hybriden Krieg gibt es ein halboffizielles Dokument des russischen Generalstabschefs Gerassimow. Leser des kleinen kosmos wissen mehr 😎 Und wie hat sich die NATO an den neuen heißkalten Krieg angepasst?
nobody hat einen Vorschlag. Der betrifft die Kollaborateure. Weiterlesen →
Das Cover der aktuellen Ausgabe der polnischen Wochenschrift „W Sieci“ (Netzwerk oder im Netz)
Den Text muss ich wohl nicht übersetzen 👿 Scheiß Polacken-Rassisten.