nobody
ist hin und hergerissen. Soll mit der AfD gesprochen werden oder nicht? Dabei geht es aktuell auch um die Frage der Teilnahme von AfD-Kandidaten an sogenannten Elefantenrunden, wie in Rheinland-Pfalz, wo der AfD-Bonze Uwe Junge auf politischen Druck hin vom SWR ausgeladen wurde (SPIEGEL). Ich versuch mal ernst zu bleiben, denn das ist eine ernste Sache und Frage.
Wie immer bei ernsten Sache und Fragen muss man differenzieren, z.B. unterscheiden zwischen den Parteibonzen, Kandidaten, Abgeordneten usw. und dem einfachen Fußvolk. Und auch beim Fußvolk muss man nochmal unterscheiden. Ich unterscheide so:
Wer als AfDler bei PEGIDA oder noch weiter rechts und/oder rassistisch angekommen ist, mit dem kann man nicht mehr reden … also ich kann das nicht. Da rede ich lieber mit einer Parkuhr. Ich kenn das von meinem Dad. War ein lieber Kerl, aber irgendwo im Schrank hing noch die braune Kutte. Erst im hohen Alter ist er liberaler, nachsichtiger, gnädiger und kritischer auch gegen sich selbst geworden. Man … also nobody
konnte mit ihm über alles reden, aber über die angeblich guten Seiten von Adolf dem Einzigartigen nicht. Da sind wir uns an die Gurgel gegangen und ich hab’s schließlich sein lassen in der Erkenntnis, dass man diese braune Scheiße nicht aus Hirnen prügeln kann. Aber vielleicht zersetzt sie sich ja mit den Jahren und wird Dünger für Besseres. Erwin wäre heute sicher AfD-Wähler 😦
Viele Halb-Nazis kann man aber vielleicht noch mit gutem Zureden erreichen und davon abhalten, dass sie sich selbst immer weiter ausgrenzen. Das ist dann aber eine Frage der Bekanntschaft. Man muss den an den Rand Driftenden kennen, sonst macht man es nur schlimmer und grenzt ihn selbst aus.
Mit Parteibonzen muss man reden, wenn sie erst einmal im Parlament sitzen. Man kann ja nicht immer rausgehen, wenn so ein Nazi-Arschloch seine Volksreden schwingt. Dann beschließt die im Saal verbleibende Scheiße womöglich irre Dinge. Diskussionsrunden im TV dienen dazu, ins Parlament zu kommen. Sie ermöglichen dem Kandidaten die Selbstdarstellung auch im Vergleich zu Konkurrenten. Will jemand die AfD in Parlamenten? Ich nicht, also will ich sie auch nicht in Elefantenrunden sehen. Ich will diese Nazis aber auch nicht bei Jauch und Komplizen sehen, denn was das bringt, hat man an Höcke sehen können. Typen wie der, die Petry, die Störchin, der Gauland sind mehr schlecht als recht verkappte Nazis, sodass es an Mittäterschaft grenzt, ihnen ein öffentliches Forum zu bieten.
Nun sind aber die Öffenlich-Rechtlichen genau dazu verpflichtet, wenn eine Partei erstmal im Parlament sitzt, ähnlich wie mit den bescheuerten Wahlwerbe-Clips. Die Konsequenz dieser Pluralität muss man sich mal drastisch vor Augen führen: Da sitzen dann Angie und Goebbels zusammen und „diskutieren“ die Vorzüge der Vergasung von Asylanten und ein hilfloser Moderator guckt zu. Das wäre jetzt ein Thema für sich, die politische Unbelecktheit von Knallchargen wie Illner, Maischberger, Lanz & Co., also lasse ich das.
Junge hat zu seinem Rauswurf kommentiert, dass sei für ihn erschütternd, wo er doch als Berufssoldat so lange für die freiheitlich demokratische Grundordnung (kurz FDGO) gekämpft habe. Ich kenne den Mann nicht, aber wenn er wie ich in Koblenz den Begriff der FDGO erläutert bekommen hat, dann weiß er nicht, wovon er spricht. Dort gibt es Staatskundeunterricht auf Klippschülerniveau, jedenfalls war das damals beim Seifert so und Junge ist fast in meinem Alter, könnte als auch in den Genuss dieses Halbschuhwissens gelangt sein.
Das großzügige Laissez-faire im Umgang mit Nazis stammt aus einer Zeit, als die in lächerlichen Randgruppen wie der NPD vertreten waren und Deutschland in bleierner Zeit mit der RAF zu kämpfen hatte. Wenn die RAF einen „politischen Arm“ gehabt hätte, dann hätte sich Helmut Schmidt mit dem sicher auch nicht an einen Tisch gesetzt. Die AfD betrachte ich als so einen politischen Arm der PEGIDioten. Die betreiben Arbeitsteilung und die „gewaltfreie“ PEGIDA ist für mich Röhms SA, die unter der Ex-AfD-Festerling noch das Einwerfen von Fensterscheiben übt. Die Zeiten ändern sich, die Probleme bleiben gleich, nur die Farbe wechselt, weil Faschisten immer Chamäleons sind. Sie wechseln nur die Farbe des Hemdes, nie die Gesinnung. Horst Mahler ist da für mich das Paradebeispiel. Warum die Nazi-Schlampe Festerling die AfD verlassen hat, ist mir nicht klar.
Ich würde mich jedenfalls mit der Petry nicht an einen Tisch setzen. Da kann die Tussie ihren Rock bis zum Bauchnabel hochrutschen lassen, Insoweit teile ich die Einstellung von Julia Klöckner (SPon). Aber ihre Gründe dafür, sich nun selbst aus der Elefantenrunde auszuladen, sind ja andere. Die abgespeckte Julia will damit gegen die Einflussnahme der SPD und der Grünen auf den SWR protestieren (ZEIT). Auch damit hat sie Recht, denn was SPD/GRÜNE gemacht haben, das ist nach geltendem Demokratieverständnis völlig neben der Spur. Ich hätte anders reagiert, was aber nur Sinn gemacht hätte, wenn sich alle demokratischen Parteien darin einig gewesen wären: Hartnäckiges Schweigen. Keinen Ton, nicht nur den AfD-Nazi ins Leere laufen lassen, sondern auf den Sender und die Flachpfeife von Moderator. Und als Sahnehäubchen kommen alle in Nazi-Braun gewandet … und sagen NIX!
Ich rede nicht mit Nazis, weil es völlig sinnlos ist und gefährlich ist es dabei zuzusehen, wie sie immer stärker werden und nur noch der Klappspaten bleibt, um aufzuräumen. Ich weiß, meine Einstellung ist intolerant und undemokratisch, aber lieber heute die AfD niederschreien und sabotieren, als morgen an der Rampe von der NSAfP selektiert zu werden.