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~ über gott und die welt

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Tagesarchiv 18. Januar 2016

Schahriyârs tausendundzweiter Morgen

18 Montag Jan 2016

Posted by Nobody in Klatsch, Kultur, Mode, Politik

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Bücher, Iran, Islam, Kasachstan, Naher Osten, Religion, Spanien, Syrien, Terror

nobody hat sich gedacht, vielleicht wird diese ellenlang-weilige Geschichte über Geschichte(n) und Religion(en) unterhaltsamer, wenn ich sie mit einem Märchen verknüpfe, der Geschichte vom „Tausendundzweiten Morgen“ … und mit sex and crime 🙄 Die Geschich­ten aus „Tausendundeine Nacht“ kennen Sie. Wenn nicht, hier meine Zu­sam­men­fas­sung, die ein bisschen von derjenigen abweicht, die Sie in der Wikipedia finden:
350-nielsen_1001

    Glaube den Frauen nicht,
    Trau ihren Schwüren nicht!
    Ihr Zorn und ihre Gunst
    Hängen an ihrer Brunst.
    Lieb zeigen sie zum Schein:
    Trug hüllt sie ganz und gar ein.
    Joseph nimm dir zur Lehr,
    Findst ihrer List immer mehr.
    Schon Vater Adam, schau,
    Ward verjagt wegen der Frau.
    (aus der Einleitung zur ersten Nacht)

    Schahriyâr, König eines Reiches zwischen Indien und China, lässt seine Frau töten, weil sie ihm Hörner aufgesetzt hat. Damit ist der Frauenhasser aber noch nicht zufrieden. Er befiehlt seinem Wesir, ihm jede Nacht eine frische Jungfrau zum Vernaschen ins Bett zu legen. Freiwillig ist dazu kein Mädel be­reit, weil nach der Liebesnacht der Tod auf die Entjungferte wartet.

    Anders ausgerechnet die Tochtes des Wesirs, Scheherazade, die von ihrem Papi natürlich verschont wurde. Scheherazade will die Frau des Kö­nigs wer­den, um das Mor­den zu be­en­den. Da­zu hat sie sich ei­nen Trick aus­ge­dacht, den Cliff­hanger. Sie er­zählt dem König je­de Nacht eine Ge­schich­te, die sie an der span­nendsten Stel­le unter­bricht. Der König will natürlich wissen, wie es weiter­geht und lässt Scheherazade am Morgen leben, damit sie weiter er­zählen kann.

    So geht das 1001 Nacht und erzählt wird in der Zeit auch nicht nur, wie man an den drei Kindern abzählen kann, die in diesen 2 Jahren und 9 Monaten ge­bo­ren wurden … die arme Scheherazade muss ja stän­dig kugelrund gewesen sein :mrgreen: Wie auch immer: Nach den 1001 Nächten ist der König end­lich da­von über zeugt, dass Schehera­zade ihn liebt und er hei­ra­tet sie wirk­lich. Und wenn sie nicht ge­stor­ben sind …

Die Illustration oben zeigt, wie sich Kay Nielsen 1918 den Heiratsantrag von Scheherazade vorgestellt hat. Ich habe mir erlaubt, den Jugendstil von Nielsen leicht zu verändern und dem Mädel etwas mehr Fülle zu verleihen. Hier das Ori­ginal.

Falls 1001 Nacht nicht in Ihrem Bücherregal steht: Kaufen! Diese Geschichten sind der Schlüssel zum Verständnis des Orients und, da die erste arabische Fas­sung in die frühen Jahre des Islam fiel, auch das „Sesam öffne dich“ für den Koran. Aber kau­fen Sie die richtige Ausgabe bzw. Über­setzung. Im Netz finden man die in­zwi­schen ge­mein­frei­en Versionen von Max Habicht und bein SPIEGEL (Gu­tenberg) die von Gus­tav Weil, littmann1001 aber nur die von Enno Litt­mann ist die gepfefferte, die nicht kas­trierte, nicht jugendfreie 😛 (Insel Verlag, ca. 50 Euro als Taschenbuch, 128 Euro gebunden).

Apropos kastriert: Hier ein Beispiel für den Unterschied zwi­schen Littmann und Weil … zuerst Weils kastrierte Ver­sion der 126. Nacht:

    Dalila ließ mir dann die Hände bin­den, setz­te ein kupfer­nes Pfänn­chen über das Feu­er, goß Schmalz hin­ein und eini­ge an­dere Sal­ben. Dann nahm sie ein Ra­sier­mes­ser und brach­te mir eine schwe­re Wun­de bei, brann­te sie mit ei­nem hei­ßen Ei­sen und legte ein blut­stil­len­des Pflas­ter da­rauf. Ich lag lan­ge in Ohn­macht, und als ich wie­der zu mir kam, war das Blut schon ge­stillt, aber ich war ver­stüm­melt. Als Dali­la mei­ne Au­gen of­fen sah, sag­te sie mir: »Nun kannst du wie­der zu dei­ner Gat­tin gehen oder zu wem du sonst willst; ich habe mei­ne Rache voll­bracht, packe dich jetzt fort und dan­ke dein Le­ben dei­ner Cou­sine.« Bei diesen Wor­ten gab sie mir einen Tritt mit dem Fuß; da ich aber nicht auf­stehen konn­te, ließ sie mich durch ihre Skla­vin­nen zur Tür hin­aus­tra­gen. Ich blieb eine Wei­le auf der Straße lie­gen, bis ich im­stande war aufzu­stehen, dann kroch ich ganz lang­sam zu mei­ner Frau, deren Haus­tür noch of­fen war. Ich fiel an der Tür hin, und mei­ne Frau kam her­aus und trug mich in den Saal. Da sie mich aber ver­stümmelt fand und wohl wuss­te, daß ich mei­nen Eid ge­bro­chen, ließ sie mich im Schla­fe weg­tra­gen. Als ich er­wachte, fand ich mich auf der Straße vor der Tür ih­res Gar­tens liegen.

Da fehlt was und das fin­den Sie bei Littmann:

    Danach trat sie wie­der auf mich zu, lös­te mir die Ho­sen und band ei­nen Strick um mei­ne Hoden; die Enden des Stricks nahm sie in die Hand, reich­te sie zwei Skla­vinnen und be­fahl ih­nen, da­ran zu zie­hen. Als sie das ta­ten, sank ich wie­der in Ohn­macht, und vor Über­mass der Schmer­zen war es mir, als ver­sän­ke ich in eine an­de­re Welt. Nun trat sie mit ei­nem schar­fen Ra­sier­mes­ser an mich her­an und schnitt mir das Glied ab, so dass ich nun­mehr wie ein Weib war. Dann brann­te sie mir die Wun­de mit dem sie­den­den Öl aus und rieb sie mit ei­nem Pul­ver ein … Und dann sprach sie zu mir: … Ich woll­te von dir nur das, was ich dir ab­ge­schnit­ten ha­be; jetzt brau­che ich nichts mehr von dir. Ich ha­be auch kei­ner­lei Ver­lan­gen mehr nach dir … Da­rauf gab sie mir ei­nen Tritt mit ih­rem Fusse 😯

Heavy, wat?! Richard Burton merkt in einer Fußnote seiner englischen Version zu dieser Stelle an, dass die Frauen der Fellachen sehr einfallsreich waren, wenn es um die Tötung ihrer Männer ging: Weiterlesen →

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