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Eine Fortsetzung von „Gaza und so„.
Masada kennen Sie vielleicht. Auf dem Bild fliegt die IDF perfekt getarnt über Masada:
Dort spielte sich im Jüdischen Krieg das Drama ab, von dem Flavius Josephus berichtet. Ich bin kein Historiker und deshalb habe ich nie verstanden, warum sich in Masada 960 Juden gegenseitig getötet haben sollen, wo Flavius Josephus in seinem Buch doch von 4000 schreibt. Masada ist israelisches Weltkulturerbe und Schauplatz vieler Romane und auch Filme, die von der römischen Belagerung handeln. Dieses Jahr lief in den USA „The Dovekeepers“ … grauenhaft. Nicht einmal Cote de Pablo konnte diese Schmonzette (kommt vom jiddischen Schmonzes 😎 ) für mich retten und das will schon was heißen 🙄 Seit ihrer Rolle als Ziva bei NCIS ist Cote de Pablo auf die Jüdin festgelegt, dabei ist sie gar keine, sondern Chilenin … anyway … während Masada mit seinen 960 Selbstmord-Juden ganz offiziell israelisch und sogar Weltkulturerbe ist, kennt kaum ein Schwein Gamla, über das Flavius Josephus viel mehr schreibt, weil sich dort 5000 Juden lieber von der Klippe gestürzt haben, als römische Sklaven zu werden.
- Titus, welcher unterdessen eingetroffen, war es, der voll Grimm über die von den Römern während seiner Abwesenheit erlittene Niederlage an der Spitze von 200 auserlesenen Reitern nebst einigem Fußvolk in aller Stille in die Stadt eindrang. Die Wachen merkten seinen Anmarsch, schlugen Lärm und griffen zu den Waffen. Als die Kunde vom Anrücken der Römer sich rasch auch im Innern der Stadt verbreitet hatte, nahmen die einen eilends ihre Kinder und flohen mit ihnen samt den Frauen, die sie fast hinter sich nachschleppten, unter lautem Schluchzen und Angstgeschrei nach dem Gipfel hinauf; die anderen stürmten Titus entgegen, wurden jedoch reihenweise niedergeschmettert. Jene aber, denen die Flucht nach dem Gipfel nicht mehr möglich war, liefen in ihrer Rathlosigkeit zur Stadt hinaus – den römischen Wachen entgegen. Schauerlich widerhallte überall das Röcheln der zu Tode Getroffenen, und die ganze Stadt war von Blutbächen überschwemmt, welche die steilen Abhänge hinunterrieselten. Beim Sturme auf jene, die nach der Höhe geflohen waren, griff nun auch Vespasian ein und ließ zu diesem Zwecke seine ganze Macht in die Stadt einrücken. Den Gipfel bildete ein massiver, schwer zugänglicher Felsen, der zu einer ungeheuren Höhe emporstarrte. Er war jetzt von der Menschenmenge überall vollgepfropft und zudem ringsum geschützt durch seine steilen Abhänge. Die ersten, die es wagten, hier heraufzusteigen, wurden von den Juden einfach niedergehauen, den andern brachten sie mit Pfeilschüssen und hinabgewälzten Felsblöcken Verluste bei, während sie selbst infolge der Höhe für die Geschosse der Römer fast unerreichbar blieben.

Auf einmal aber erhebt sich, wie von Gott gesandt, zu ihrem Verderben ein heftiger Gegenwind, welcher die Pfeile der Römer zu ihnen hinauftrug, die eigenen aber von der Richtung ablenkte und seitwärts verwehte. Die Gewalt des Sturmes war so groß, dass die Juden sich weder über dem jähen Abhange halten konnten, da sie dort keinen festen Stützpunkt hatten, noch auch die Stürmenden zu sehen vermochten. So kamen die Römer hinauf und hatten in einer Schnelligkeit die Juden, die sich theils noch wehrten, theils die Hände um Erbarmen ausstreckten, von allen Seiten umzingelt. Infolge der Erinnerung an die Opfer, die der erste Sturm gekostet, richtete sich jedoch ihr Grimm mit gleicher Heftigkeit gegen sämtliche Juden ohne Unterschied. Nun stürzte die Schar der Männer, weil nirgends mehr ein Ausweg war, an jeder Rettung verzweifelnd, zuerst Weib und Kind und dann sich selbst in die Schlucht hinab, die gerade unVter dem Gipfel sich zu einer furchtbaren Tiefe aufthut. So sollte selbst der Zorn der Römer in einem noch milderen Lichte sich zeigen, als das verzweiflungsvolle Wüthen der Eingeschlossenen gegen sich selbst: denn 4000 waren von den Römern hingemetzelt worden, über 5000 aber war die Zahl derer, die sich selbst in die Tiefe gestürzt hatten und dort gefunden wurden. Keine Seele blieb übrig, mit Ausnahme zweier Frauen, Töchter von einer Schwester des Philippus, der ein Sohn des Jakimus, eines vornehmen Mannes und ehemaligen Feldhauptmanns des Königs Agrippa, war. Sie waren dem Tode nur dadurch entgangen, dass sie sich dem ersten Grimm der stürmenden Römer in einem Verstecke entzogen hatten. Schonte man ja nicht einmal unmündige Kinder, sondern packte sie kurzweg und schleuderte sie haufenweise, wo man sie traf, von dem Gipfel in die Tiefe hinunter. So ward Gamala erstürmt, am 23. des Monates Hyperberetäus. Am 24. des Monates Gorpiäus aber war hier der Aufstand ausgebrochen.
Na gut, vielleicht übertreibt Flavius Josephus etwas … Geschichte ist trocken und TV gab es noch nicht. Flavius Josephus nennt den Ort noch „Gamala, eine Stadt in Palästina in der Landschaft Untergaulanitis“. Untergaulanitis das ist der Südhang des Golan. Nicht weit vom historischen Gamala haben die Araber später im heutigen Syrien Jamla gegründet und die Israelis haben den Golan 1981 annektiert und bauen Wein an … einen sehr „speziellen“. Wenn Sie mal in den Genuss eines Golan-Weines kommen wollen, dann achten Sie darauf, dass es kein Gamla ist.
Die Karte zeigt die Siedlungen Israels auf dem Golan 1992. Der helle Bereich in der Mitte ist nach herkömmlichen Verständnis illegal, weil er östlich der DMZ von 1949 (Green Line) liegt:
Damals haben ca. 10.000 Israelis auf den Golan-Höhen gesiedelt, heute sind es 20.000. Von der ursprünglichen Bevölkerung, ca. 100.000, sind nur 20.000 geblieben, meist syrische Drusen. Sogar der Chef der berüchtigt elitär-renitenten Golani-Brigade, Oberst Ghassan Alian, ist Druse. Belastbare Zahlen über die vom Golan Vertriebenen gibt es aber nicht.
Jeder Feldherr freut sich über seinen Hügel, aber die Golan-Höhen haben für Israel nur noch eine beschränkte strategische Bedeutung, weswegen Israel früher sogar bereit war, den Golan gegen Frieden zu tauschen. Man kann vom Golan weit nach Syrien reinschauen und von dort weit nach Israel reinschießen. Deshalb und wegen der inzwischen gestiegenen wirtschaftlichen Bedeutung des Golan ist die Rückgabe des Golan für Israel kein Thema mehr. Bis 2016 will Israel weitere 5 Mio. Dollar in die dortige Infrastruktur stecken, in Katzrin das College ausbauen und das Skigebiet 😯 erweitern. Skifahren in Israel? Ja klar, am Mount Hermon. Das Mount Hermon Skiresort ist zwar nicht groß
aber dafür gut bewacht
Das Gebiet der Golanhöhen soll Israels neues touristisches Zentrum werden. Bald gibt es dort noch mehr „Zimmers“ (חדר פנוי), wie die Israelis ihr Luxus-B&B für kleines Geld jiddisch nennen.
Langer Rede wenig Sinn: Die Golan-Höhen sind nix für Philister. Ob legal oder illegal, danach fragt in 100 Jahren niemand mehr.
Und wie ist es mit den Arabern in Jerusalem? Der Frage geht nobody
im nächsten Teil nach 🙄