Das müssen Sie lesen … ich stell das hier ungekürzt und unverändert rein, sonst glaubt mir das kein Schwein. Der in der Schweiz rechtskräftig verurteile Rassist David Klein darf heute wieder seine Scheiße in der Basler Zeitung quirlen:
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Flüchtlinge damals und heute. Erinnerungen an die deutsche Politik während des Zweiten Weltkriegs. Ein Kommentar
Lange schwieg Kanzlerin Merkel zur Flüchtlingsfrage. Die jährliche Fragestunde für Hauptstadtjournalisten in Berlin wurde um sechs Wochen verschoben, offiziell wegen der Griechenlandkrise. Ein Kommentator auf «zeit.de» vermutet jedoch, dass die «Kanzlerette» wohl eher auf die neusten Umfrageergebnisse wartete, um zu wissen, «in welchen Wind sie ihr Fähnchen hängen muss.» Als die Landesmutter am 31. August schliesslich vor die Mikros im Saal der Bundespressekonferenz trat, ergoss sich der gewohnte Merkel-Mix aus medienwirksamen Worthülsen, Durchhalteparolen, deren Konsequenzen ausschliesslich die Bürger zu tragen haben sowie Ermahnungen an EU-Mitgliedstaaten, die Merkels Auffassung nicht teilen, in den Äther.
Dass die Kanzlerin bezüglich der Flüchtlingskrise ausgerechnet eine altbekannte deutsche Tugend bemühte, hinterliess einen schalen Nachgeschmack. Mit «deutscher Gründlichkeit» wäre der Krise nicht beizukommen, liess die Kanzlerin verlauten, «ganz Europa muss sich bewegen.» Wie es sich anfühlt, wenn «ganz Europa» sich «bewegt», sollte der «Wagner-Kanzlerin» («Bild»), die alljährlich auf den grünen Hügel zu Bayreuth pilgert, um verzückt der Musik des bekennenden Antisemiten Richard Wagner zu lauschen, eigentlich geläufig sein. Denn vor nicht allzu langer Zeit stand Europa schon einmal vor der Herausforderung, Menschenmassen durch den Subkontinent zu «bewegen». Eine Aufgabe, die einer von Merkels Vorgängern, ein gewisser Adolf Hitler (auch er war bei Wagners ein gern gesehener Gast und soll beim Musikgenuss sogar ein Tränchen verdrückt haben) mit Bravour und einem gerüttelten Mass an «deutscher Gründlichkeit» meisterte.
«Passagiere dritter Klasse»
Es handelte sich damals jedoch nicht um Flüchtlinge, sondern um sogenannte «Volksschädlinge», wie Juden im Nazijargon genannt wurden. Ohne Computer, Mobiltelefone, Satelliten oder sonstiges High-Tech, lediglich mithilfe von Papier und Bleistift, vollbrachten die Nazis eine logistische Meisterleistung, die bis heute Ihresgleichen sucht. Selbstverständlich wurde jeder Aspekt dieser Grossaktion mit «deutscher Gründlichkeit» dokumentiert, registriert und archiviert. «Schlepper» waren keine vonnöten, diese Aufgabe übernahmen staatliche Eisenbahnen aus allen Teilen Europas.
Mit christlich-antijüdischer Hingabe prügelten die Beamten der jeweiligen Staatsbetriebe ihre «Passagiere dritter Klasse» in fensterlose Viehwaggons, allerdings nicht ohne die wehrlosen Männer, Frauen und Kinder vorher misshandelt und ausgeraubt zu haben. Derartige «Entgleisungen» waren vermutlich der Tatsache geschuldet, dass dem tausendjährigen Reich jeder deportierte Jude gerade mal zwei Reichspfennig pro Kilometer wert war. Wohl auch deshalb hat die französische SNCF die Bezahlung selbst nach der «Befreiung» weiter eingefordert.
Am anderen Ende der Menschlichkeitsskala
Von «spontanen Aktionen» mit denen die deutsche Bevölkerung den am Bahnhof München zusammengetriebenen Juden mit Essen, Spielsachen oder Hygieneartikeln ihr «Mitgefühl» zum Ausdruck gebracht hätte, ist ebenso wenig bekannt, wie dass die Juden, allesamt deutsche Staatsbürger, sich ihren Peinigern, unter denen sich auch ehemalige Freunde, Bekannte oder Geschäftspartner befanden, durch Stürmen der Züge oder Prügeleien mit der Waffen-SS widersetzt hätten. Hingegen wurde beobachtet, dass wer auch immer es schaffte, sich abzusondern, von den Bahnangestellten denunziert wurde. Auch wurde den «umgesiedelten» Juden keine Sozialhilfe in Aussicht gestellt. Ganz im Gegenteil verlor gemäss der 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. November 1941 jeder Jude «mit der Verlegung des gewöhnlichen Aufenthalts ins Ausland» die deutsche Staatsangehörigkeit, sein gesamtes Vermögen fiel «beim Überschreiten der Grenze» an den deutschen Staat, wobei auch das Vernichtungslager Auschwitz als «Ausland im Sinne der 11. Verordnung» eingestuft wurde.
Zugegebenermassen war für Merkels Amtskollegen Hitler die «Menschenwürdigkeit» des durch ganz Europa beförderten Transportguts nicht von Belang, was den reibungslosen Ablauf des Vernichtungsfeldzugs gegen die europäischen Juden erheblich erleichterte. Auch mit der «Integration» der «fremdvölkischen Personen» musste der Führer sich nicht herumschlagen: Die «zur Abwanderung gebrachten» Juden wurden bei ihrer Ankunft im «Ausland» an Ort und Stelle umgebracht.
Ob sich die europäische Flüchtlingskatastrophe als «deutsches Sommermärchen» eignet, bleibt abzuwarten.
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