Nachdem der Server von Nadijas Verteidiger wieder erreichbar war, habe ich mit die 185 (nicht 186) Seiten Anklageschrift runter gezogen … hier die erste Seite …

… und bin dabei sie auszuwerten. Übersetzen werde ich den Scheiß nicht … ist zu viel. Aber hier ein paar Auszüge:
Bislang war ja nur bekannt, dass die beiden russischen TV-Reporter von RTR am 17. Juni 2014 in der Nähe von Luhansk durch eine Granate getötet wurden (REUTERS vom 18.06.2014). Jetzt wissen wir mehr. Es war gegen 11:30 h Ortszeit (12:30 h Moskauer Zeit) in der Nähe der Ortschaft Metalist (Seite 16 der Anklageschrift). Dort waren die beiden RTR-Reporter Igor Korneljuk und Anton Woloschin embedded bei dem Bataillon „Dawn“ an einem Checkpoint der russischen Selbstverbrecher. Beschossen wurden sie von ukrainischen Milizen des Bataillons Aidar, für das auch Nadija als freiwillige kämpfte, mit 122 mm-Granaten. Die Koordinaten des Ziels soll Nadija telefonisch mit einem Sony-Erickson-Handy durchgegeben haben.
Während die Anklageschrift die Uhrzeit des Beschusses des Checkpoints und damit des Todes der Reporter ziemlich genau angibt (Igor Kornelyuk starb erst später gegen 12.00 Uhr im Krankenhaus), wird beim Zeitpunkt der Gefangennahme von Nadija rumgeeiert. Ein Haufen Zeugen werden zitiert, die wann und wo Nadija gesehen haben wollen, darunter eine Frau Talalaeva gegen 13 Uhr Ortszeit.
Nun gibt es aber ein Video, dass Nadija am 17. Juni 2014 gegen 10:30 h Ortszeit zeigen soll und zwar bereits
als Gefangene der Luhansker Selbstterroristen … 🙄 naja … was soll nobody
bitteschön von diesem Screenshot halten 🙄 Aus die Handydaten von Nadija beweisen nix. Die Ukrainer wollen mit den Handydaten belegen, dass Nadija zum Zeitpunkt des Beschussen bereits auf dem Gebiet der Luhansker Selbstbefreier war. Auch mit dem „Geständnis“ eines ehemaligen Kommandeurs von Aidar, wonach er die Koordinaten des Ziels festgelegt hat, kann nobody
nix anfangen. Darauf kommt es aber auch nicht an.
Nehmen wir mal an, Nadija hat den Checkpoint ausbaldowert und die Koordinaten durchgegeben, woher sollte sie Wissen, dass da zwei RTR-Reporter waren? Und selbst wenn Nadija es gewusst hätte, es war Krieg. Darf im Krieg neuerdings nicht mehr auf den Feind geschossen werden, weil sich bei dem embedded journalists befinden? Na das ist doch die Friedenslösung: Überall Journos verteilen und schon ist auf der ganzen Erde Friede, Freude, Eierkuchen.
Dann befasst sich die Anklageschrift mit Nadijas „illegalem Grenzübertritt„. Der ist wichtig für die Zuständigkeit des Stadtgerichts im kleinen russischen Donezk. Nun ist nobody
mal gespannt, wie Nadija über die Grenze nach Russland gekommen ist, denn unstreitig saß sie am 19. Juni 2014 mit Handschellen an ein Heizungsrohr gefesselt in Luhansk. Davon gibt es Fotos und ein Video der russischen der “Komsomolskaja Prawda”. Dann muss sich Nadija wie Houdini irgendwie befreit haben, um verwirrt in die falsche Richtung nach Russland zu laufen. Oder Nadija wollte überlaufen, oder vielleicht wollte Nadija sich auch bis nach Moskau durchschlagen, um mit Putin Händchen zu halten … nobody
weiß es nicht, denn soweit bin ich noch nicht mit Kafkas Fortsetzung von „Der Prozess„.