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Ein ZEIT-Artikel vom 17. Juli 2015 hat über 600 Kommentare ausgelöst, 608 bis jetzt, um genau zu sein … der letzte ist keine zwei Stunden alt … fünf Tage, nachdem der Artikel von Alice Bota erschien. Kaum ein Kommentar beschäftigt sich mit dem, was Alice Bota schreibt … wie könnte er aus, beschreibt Alice doch persönliche Eindrücke wie diesen:

    Als wir damals ankamen, spürten wir Überforderung. Entsetzen schien über dem zu liegen, was geschehen war, und für wenige Augenblicke brach die Kriegslogik auf, die vorgibt, wer Feind und wer Freund ist. Da war der junge Separatist mit Kalaschnikow, der sich schämte, als er darüber sprach, dass Wertsachen der Opfer geplündert worden waren. Da waren die Bewohner des Dorfes Hrabowe, die an Wrackteilen Blumen niederlegten und beteten. Da wa­ren die Kohlekumpel, Männer des Donbass, die nach ihrer Schicht in den Feldern Leichen suchten. Später hielten sie Rast und saßen beisammen, rund 30 Männer mit verrußten Gesichtern. Sie waren nicht einer Meinung darüber, auf welcher Seite sie stehen, und am liebsten wollten sie gar nicht über Po­li­tik diskutieren. Aber helfen, das wollten sie, also bargen sie die Über­bleib­sel der Menschen in schwarze Plastiksäcke.toymh17
    Doch es breiteten sich die anderen Eindrücke aus: Die Koffer der Op­fer waren zum Teil geplündert und die Kreditkarten gestohlen worden; Whisky-Flaschen aus dem Duty-Free-Shop waren geleert, die, welch Absurdität, den Fall aus Tausenden Metern Höhe über­stan­den hatten. Der bär­ti­ge Se­pa­ratist, der später Weltruhm er­langte, als er ein Kuschel­tier hoch­hielt, fuchtelte stock­betrunken mit seiner Maschinenpistole vor uns herum …

Der besoffene russische Selbst­befreier ging vor einem Jahr um die Welt und wird seit dem von der Kremlpropaganda umerklärt, ebenso wie die Leichen­fledderei in dem jüngst von der australischen News.com veröffentlichten Video umin­ter­pre­tiert wird: Die russischen Selbst­terroristen hätten nur nach Informationen über das abgeschossene Flugzeug gesucht … schon klar, Mann … darum sagt auch ein Leichenfledderer: „… hier ist ein Teil“ (gemeint ist ein Smartphone) … „und hier ist das Ladegerät!“ (2:55 min.)
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Na dann isses ja komplett.

Anyway … Die ZEIT-Kommentare befassen sich stattdessen z.B. mit der Tau­send Mal diskutierten Frage, ob das Paris Match-Foto des BuK-Transporters ein Fake ist. Völlig belanglos. Dass eine BuK auf diesem Truck durch den Donbass geschaukelt wurde, bestätigt sogar die Kreml-Propaganda, denn sie hat das Luhansk-Video des BuK-Tiefladers verwendet und nach Krasnoarmeysk verlegt. Wo die BuK sonst noch war und wie sie dahin gekommen ist, ist sowas von wurscht. Mindestens eine BuK war da und eine BuK hat MH17 abgeschossen. xrayDer Entwurf des JIT-Berichts zeigt Fotos der Submunition einer BuK, mit der der Rumpf der Boeing und Crew-Mit­glieder gespickt wa­ren. Almaz-Antey, der russische BuK-Her­steller, hat Proben dieser 9N314-Sub­mu­ni­tion zur Ana­lyse bekommen. Der Chef­ingenieur von Almaz-Antey hat das in der PK erwähnt (RT):

    Traces of Buk 9M38M1 missile fragments found on remains of MH17 Boeing, Malyshevsky said.

… aber das wird von den Russentrollen unterschlagen.

Die alten, seit Monate widerlegten Kamellen aufzuwärmen, dient nur dem Zweck der Vernebelung. Nun gut, der eine oder andere Russentroll weiß nicht mal, dass er ein Russentroll ist, weil er eine BuK selbst dann nicht erkennen würde, wenn sie ihm über die Füße rol­len würde, wie etwa dat Gabi, die sich einen Wolff schreibt. Die Taktik der Russentrolle ist, möglichst oft immer den gleichen alten Müll zu wiederholen, um vom aktuellen Stand der Erkenntnisse ab­zu­len­ken. Irgendwas wird im Kurzzeitgedächtnis eines deutschen DummDödels schon hängenbleiben.