Von Urs Gehriger in der «Weltwoche» vom 2. Juli 2015
Antony Beevor hat schlaflose Nächte. Seine Schlafstörung, erzählt er am Telefon, ereile ihn jeweils während intensiver Forschungsperioden oder wenn er sich darauf vorbereite, über die verstörendsten Aspekte des Krieges zu schreiben. «Natürlich darfst du schreckliche Ereignisse nicht direkt an dich ranlassen, weil du die Fakten korrekt haben musst. Aber ein paar Nächte später holt es dich ein. Dann wachst du plötzlich schweissgebadet auf.»
Beevors Metier ist von der düsteren Sorte. Er ist Kriegshistoriker und zählt weltweit zu den Besten seiner Zunft. Seine Geschichte über die Schlacht von Stalingrad, welche ihm 1998 internationalen Ruhm eingebracht hat, beschreibt eine der bittersten Kampagnen des Zweiten Weltkriegs. Beevor, Brite, 68, gesteht, dass einige Szenen, die er entdeckt und dokumentiert hat – besonders jene mit Soldaten, die im Schnee verhungerten –, ihn bis heute verfolgen.
Aus der Maulwurfperspektive
In seinem folgenden Buch über den Fall von Berlin («Berlin: The Downfall 1945») beschrieb er die Massenvergewaltigung von deutschen Frauen – ein Thema, das ihn wiederholt zu Tränen rührte. Und jüngst schilderte er in «Der Zweite Weltkrieg» furchtbare Details im Verhalten japanischer Soldaten in Südostasien, die nicht nur ihre Toten aufassen, sondern Gefangene schlachteten, um sie zu verzehren.
Über solche Dinge zu schreiben, hat bei Kritikern nicht immer freundliche Reaktionen ausgelöst. Historikerkollege Niall Ferguson hat ihn der «Kriegspornografie» bezichtigt, ein Vorwurf, den Beevor kategorisch zurückweist. «Die Pflicht eines Historikers ist es, zu verstehen und zu versuchen, seine Erkenntnis anderen zu überliefern», sagt er.
Angesichts der Brutalität des Krieges sei er relativ zurückhaltend gewesen. Es gebe viele Details, die es bisher nie in seine Bücher geschafft hätten. In seiner Geschichte über den sowjetischen Sturm auf Berlin zum Beispiel hat er die bildlichen Beschreibungen von Selbstmordversuchen Deutscher ausgelassen, inklusive diejenigen kleiner Kinder. «Ich habe sie ausgelassen, weil man nicht darüber lesen kann, ohne in Tränen auszubrechen. Es gibt Dinge, die zu schrecklich sind, um aufgeschrieben zu werden.» Später allerdings frage er sich jeweils, ob er nicht zu feige gewesen sei, nicht darüber zu schreiben.
Was Beevor von anderen Historikern unterscheidet – ausser seinem erzählerischen Talent –, ist seine Furchtlosigkeit, die unangenehmsten Themen aufzugreifen, wobei er dies auf eine Art tut, die den Leser nicht in die Ecke drängt. Es gibt fast nie ein Werturteil in seinen Büchern. «Es ist, als hätte man einen Vergil, der einen durch die Unterwelt führt», sagt Historikerkollege Keith Lowe. «Er lässt dich nicht stranden in all dem Horror, sondern er führt dich wieder hinaus als weisere, durch die Reise gereifte Person.»
Seine Geschichte über Stalingrad hat die Geschichtsschreibung über den Krieg grundlegend verändert. Zuvor schien das Genre vor allem pensionierte Obersten und Lehnstuhlfanatiker zu interessieren. Nach «Stalingrad» wurde die Kriegsgeschichte zum eleganten, aufsehenerregenden Topos, der seither stets auf den Bestsellerlisten figuriert. Mit der Kombination von akademischer Genauigkeit und dem Scharfsinn eines unterhaltenden Erzählers zieht Beevor die Massen an. Während er den Blick von oben auf das Schlachtfeld nie vernachlässigt (Beevor studierte an der Royal Military Academy Sandhurst), ist seine wahre Stärke die Betrachtung von unten, aus der Warte des kommunen Soldaten, der mitten im Schlachtenlärm steht – eine Qualität, die Beevor in seinem neusten Werk «Ardennes 1944» exemplarisch unter Beweis stellt.
Mit der Ardennen-Offensive, einem verzweifelten Grossangriff im Westen, wollte Hitler die Alliierten zu Verhandlungen zwingen und schickte sein letztes Aufgebot in einen blutigen Kampf in Eis und Schnee. Der Angriff warf die Amerikaner zurück – dann ging der Wehrmacht Mensch, Material und schliesslich der Wille aus.
Beevors Neuling, der jüngst auf Englisch erschienen ist, liest sich als natürliche Fortsetzung von «D-Day» (2010). Es gibt dieselben politischen Spannungen zwischen den Kommandanten Grossbritanniens und der USA. Es gibt dieselbe Verzweiflung unter den gewöhnlichen Soldaten auf beiden Seiten. Doch im Herzen des Buches liegt ein anderes dunkles Thema: die wahllose Ermordung von Gefangenen, «eines der letzten Tabus des Krieges», so Beevor. «Ich habe noch keinen amerikanischen Historiker gelesen, der sich mit der Erschiessung von Gefangenen durch US-Soldaten beschäftigt hat.» Gleiches gelte auch für die britische Seite. «Das war etwas, was die Deutschen getan haben», so Beevor. «Dass auch unsere Jungs solche Gräueltaten begangen haben, darüber sprach man bisher nicht.»
Im Herbst 1944 kam der alliierte Vorstoss durch Westeuropa an der deutschen Grenze zum Stillstand. Die Amerikaner fanden sich gefangen im Hürtgenwald, der in Beevors Worten «so dicht und dunkel war, dass er so verwunschen schien wie in einem düsteren Märchen mit Hexen und Menschenfressern». Viele deutsche Offiziere sagten, der Krieg im Hürtgenwald, in der Nähe von Aachen, sei schlimmer gewesen als der Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg oder auch an der Ostfront. Generalmajor Rudolf Freiherr von Gersdorff nannte den Wald eine «Todesmühle». Die Beschreibungen seien keine Übertreibung, insistiert Beevor, der selbst vor Ort recherchierte. «Noch heute spürt man die Unheimlichkeit in den Nadelwäldern.»
Schwerverletzte als Sprengfallen
Hier haben beide Seiten ausserordentliche Kreativität darin entwickelt, einander umzubringen. Deutsche feuerten Artilleriesalven in die Baumstämme, damit die Splitter die darunter lauernden GIs zerfetzten. Beide lernten, mit dem Instinkt ihrer Feinde zu spielen, legten Landminen, wo immer der Feind Deckung suchen konnte, zum Beispiel in Schützengräben. Soldaten waren oft zu verängstigt, um sich umzuschauen, so sehr waren sie damit beschäftigt, den Waldboden nach Stolperdrähten abzusuchen.
Die Deutschen insbesondere entwickelten die perfide Gewohnheit, Sprengkörper unter toten oder verletzten Feinden zu platzieren – mit perverser Absicht: Sobald den Gefallenen ein Rettungstrupp bergen wollte, wurden alle zusammen zerfetzt. Beevor stiess auf das Beispiel eines schwerverletzten US-Soldaten, den man als Sprengfalle «präpariert» hatte. «Der Verwundete hielt drei Tage und drei Nächte durch, ohne sich zu bewegen.» Als endlich Retter auftauchten, habe er noch die Kraft gehabt, sie zu warnen, dann habe er sich abgedreht und sei explodiert.
Der Zweck solch hinterhältiger Kriegstaktik war nicht bloss, den Feind zu vernichten, sondern seine Moral zu zerstören. Beide Seiten wussten, dass die Demoralisierung des Gegners der Schlüssel zum Sieg sein konnte. So wurden verbrecherische Gräueltaten, die von höchster Instanz befohlen wurden, integraler Teil des Krieges.
Während einer Lagebesprechung im Gefechtsstand Adlerhorst bei Bad Nauheim bezeichnete Adolf Hitler am 12. Dezember 1944 vor seinen versammelten Generälen die bevorstehende Winteroffensive als «die bedeutendste Schlacht in einem Entscheidungskrieg auf Leben und Tod». Der Krieg sei mit äusserster Brutalität zu führen. Keine «menschliche Zurückhaltung» sei erlaubt. «Eine Welle von Furcht und Terror muss den Truppen vorauseilen.» Der Zweck war, den Gegner davon zu überzeugen, dass die Deutschen nie aufgeben würden. «Niemals, niemals!»
Am 16. Dezember 1944 lancierten die Deutschen ihre Gegenattacke im südöstlichen Belgien. Ein Grossteil der Truppen bestand aus SS-Soldaten, die in Russland gedient hatten, wo sie berüchtigt gewesen waren für das Abbrennen von Dörfern und das wahllose Morden der Bewohner. Nun brachten sie die Kampfmethoden von der Ostfront ins Herz von Belgien.
Die Psyche der jungen Rekruten
Zivilisten, die im Verdacht standen, mit den Amerikanern zu sympathisieren, wurden ermordet. Frauen wurden vergewaltigt, Bauernhäuser geplündert und Kriegsgefangene erschossen. «Das Verhalten der Soldaten ist unglaublich», notierte ein Arzt der 3. Fallschirmjäger-Division. «Ich war in Düren stationiert, und die Soldaten dort raubten sogar ihre eigenen Leute aus. Sie rissen alles aus den Gestellen [. . .] Sie waren wie wilde Tiere.» Es kam zu mehreren Massakern, allen voran in Malmedy, wo 130 amerikanische Gefangene auf einem Feld von SS-Panzergrenadieren (eine Schlüsselrolle hatte die Kampftruppe Peiper) zusammengetrieben und 84 mit dem Maschinengewehr, teils mit Kopfschuss, ermordet wurden.
Die amerikanischen Einheiten, die diesen Frontabschnitt verteidigten, waren bereits demoralisiert von ihren Kämpfen im Hürtgenwald, und viele von ihnen brachen nun physisch und psychisch zusammen. Diejenigen, die am meisten litten, waren die jungen Rekruten, welche frisch zu den Einheiten gestossen waren, um Gefallene zu ersetzen. «Es gibt wohl keine verzweifeltere Position, als dich zum ersten Mal in einem Kampf wiederzufinden», sagt Beevor. «Das Erlebnis steht im Widerspruch zu jeder normalen menschlichen Erfahrung. Es ist intensiv persönlich, als ob jede Kugel für dich bestimmt wäre. Die armen Schlucker hatten nicht einmal ein ausreichendes Training erhalten – viele brachen innert kürzester Zeit zusammen.»
Die Moral der US-Truppen wurde schnell zu einem gravierenden Problem. Traumatisierte Soldaten taten, was sie konnten, um der Gewalt an der Front zu entkommen. Beispiele von sich selbst zugefügten Verwundungen nahmen sprunghaft zu. Normalerweise waren dies Verletzungen durch einen «unbeabsichtigten» Gewehrschuss, ausgelöst von der linken Hand oder einem Fuss, aber ein Soldat der 99. Infanterie-Division war so verzweifelt, dass er bei einem grossen Baum auf den Boden kniete, ihn umarmte und eine Granate in den Händen zündete.
Wenn Bäume antworten
Der Schriftsteller J. D. Salinger war Zeuge der Ardennen-Offensive. Während der Schlacht schrieb er Kurzgeschichten wie ein Verrückter. In der Intensität des Schreibens fand er Halt, nach dem Krieg brach er total zusammen. Kriegstraumata grassierten auf allen Seiten. «Nach fünf Tagen hast du begonnen, mit den Bäumen zu sprechen», erzählten Soldaten später. «Am sechsten haben sie begonnen, dir zu antworten.»
Wenn der Schock des deutschen Angriffs auch viele amerikanische Soldaten in Furcht und Schrecken versetzte, so schien die deutsche Brutalität gegenüber anderen GIs den gegenteiligen Effekt zu haben. «Die Entschlossenheit zurückzuschlagen, war erstaunlich», sagt Beevor. «Vielleicht war sie der wichtigste Beitrag für den Ausgang der Schlacht.» Nachrichten über die Schreckenstaten der SS-Truppen schürten den amerikanischen Rachedurst.
Die Festtagszeit änderte daran keinen Deut. «Ein klarer, kalter Weihnachtstag», schrieb General George S. Patton in sein Notizbuch, «wunderbares Wetter, um Deutsche zu töten, was etwas schräg ist, bedenkt man, wessen Geburtstag heute ist.» Das Licht in seinem Kommandobüro leuchtete aus Lampenschirmen, die aus Helmen getöteter Deutscher gefertigt waren.
Jede Gräueltat stachelte auf zur nächsten. Auf dem Weg an die Front entdeckten amerikanische Truppen zwei tote Kampfspringerkollegen. Jemand hatte ihnen die Genitalien abgeschnitten und in den Mund gestopft. «Danach gab es kein Halten mehr», so Beevor. Er schildert Szenen bizarrer Rachefeldzüge. So habe ein GI, dessen Handschuhe trieften vor Blut, einen Schnürsenkel aus seiner Kampfhose gezupft, an dem abgeschnittene Ohren aufgezogen waren; eines ums andere zog er aus der Hosentasche, über zwanzig insgesamt, er hatte sie deutschen Toten als Trophäe abgeschnitten.
Rasch wurde die Rache systematisch. SS-Soldaten wurden von nun an oft auf der Stelle erschossen. Beevor dokumentiert einen amerikanischen Zug, welcher schwor, nie einen Gefangenen zu nehmen. Wann immer die Deutschen eine weisse Flagge hissten, stand ein Kommandant auf und lockte sie näher, bevor er den Abschussbefehl erteilte. Schliesslich kam es auch auf amerikanischer Seite zu Massakern. In Chenogne erschoss die 11. Armoured Division sechzig deutsche Gefangene.
«Das Schockierendste an dieser Kultur der Rache war», so Beevor, «dass die amerikanischen Kommandanten nicht bloss Mitwisser waren, sondern aktiv dazu ermunterten.» Der Kommandant der 9. Armee beispielsweise, General Bill Simpson, war stolz auf die Rauheit, mit welcher sich seine Soldaten gegen die Deutschen wehrten. «Amerikanische Truppen weigern sich nun, einen einzigen SS-Soldaten gefangen zu nehmen», stellte er fest, «und das Prinzip mag sich wohl ausweiten auf jeden deutschen Soldaten.»
«Roosevelts Schlächter»
Beevor versucht den Mechanismus der Rache zu entschlüsseln. «Unter den Kommandanten kam Wut auf, dass sie von den Deutschen auf dem falschen Fuss erwischt worden waren. Es gab ein grosses Element der Beschämung. Wenn so etwas geschieht, wirst du sehr wütend, und du verweigerst die Verantwortung für das, was du tust.» Einige der amerikanischen Generäle unterstützten offen die Ermordung von Kriegsgefangenen. Ihnen gefiel auch der Ruf, den ihre Truppen nun «genossen». Rasch machte unter Deutschen die gesteigerte Brutalität der Amerikaner die Runde. «Roosevelts Schlächter» wurden die GIs fortan genannt.
Während wir uns unterhalten, wird klar, dass Beevor mit diesen Themen kämpft. Ausserhalb der akademischen Welt gibt es wenige, die bereit sind, entschlossen den weniger schmeichelhaften Seiten im Verhalten der Alliierten ins Gesicht zu blicken.
«Unter der Generalität gab es kein Geheimnis über die Massaker», hält er fest. «Patton erwähnt sie sogar in seinem Tagebuch.» Nach dem Massaker von Chenogne notierte der General: «Es gab ein paar unselige Zwischenfälle bei der Erschiessung von Gefangenen, ich hoffe, wir können sie vertuschen.» Obwohl Pattons Tagebücher seit einiger Zeit freigegeben worden sind, hat bisher niemand die Rolle des Generals bei den Massakern aufgearbeitet. Das Thema alliierte Kriegsverbrechen steht in Widerspruch zur verbreiteten westlichen Geschichtsschreibung über britisches und amerikanisches Heldentum und britischen und amerikanischen Edelmut.
Bisher sind die Reaktionen von amerikanischer Seite ausgeblieben. In den USA kommt das Werk erst im Herbst auf den Markt. «Ich hoffe, die Amerikaner werden nicht zu pikiert reagieren.» Beevors Instinkt hat ihn vorsichtig vorgehen lassen: Er hat Racheakte weder als verständliche Reaktion beschrieben noch sie geradewegs verdammt. «Es hat keinen Sinn, den Richter zu spielen, wir können bloss darüber spekulieren, wie wir uns unter diesen Umständen verhalten hätten.»
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von Keith Lowe im „The Telegraph“ vom 17. Mai 2015
Antony Beevor has sleepless nights. When I met him recently at his west London home, he confessed this in a matter-of-fact way, and neither of us sees anything unusual in it. We each take it for granted that any historian who immerses himself in the study of the Second World War, as both of us have for most of our working lives, is bound to suffer occasional bouts of disturbed sleep.
His own insomnia, he tells me, tends to hit him only during intense periods of research, or when he is preparing to write about some of the more disturbing aspects of the war. “Of course, you mustn’t let it get to you straight away because you’ve got to get the facts down accurately,” he says. “But it will get to you a few nights later. In the middle of the night, you’ll suddenly wake up, and it will be there at the back of your mind.”
Certainly, many of the subjects Beevor has covered have been dark. His history of the battle of Stalingrad, which catapulted him to international fame in 1998, described one of the most bitterly fought campaigns of the Second World War. He admits that some of the accounts he discovered, particularly of soldiers starving in the snow, still haunt him today. His subsequent book about the battle for the German capital, Berlin: The Downfall 1945, described the rape of German women on a vast scale – a subject that repeatedly drove him to tears. Most recently, The Second World War described in sickening detail the way that some Japanese soldiers in south east Asia not only cannibalised their dead, but even reared and slaughtered prisoners of war to be eaten.
• A review of Antony Beevor’s The Second World War
Writing about such things has not always provoked kind reactions among his critics. Fellow historian Niall Ferguson once accused him of writing war pornography, a charge he categorically rejects. “One has to try to understand these things,” he says. “Let’s face it, the duty of a historian is to understand, and to try to convey that understanding to others.” In fact, given the brutal nature of war, he feels he has actually been relatively restrained. There are many details that have never made it into his books. In his history of the Soviet attack on Berlin, for example, he stopped short of including graphic accounts of German suicide attempts, including the suicides of young children. “I left them out because you couldn’t read them without bursting into tears. There are things that you can’t put in a book because they are too horrific. And yet at the same time you wonder afterwards if you are chickening out by not putting them in.”
If there’s one thing that sets Beevor apart from other historians – beyond his gifts as a storyteller – it’s that he is not afraid to look at the most uncomfortable, even frightening subjects, but does so in a way that doesn’t threaten the reader. There’s rarely a judgmental note to his writing. It’s like having Virgil there to lead you through the underworld: he doesn’t leave you stranded amid the horror, but leads you back out again, a wiser person for having undergone the journey.
He has a knack for choosing controversial subjects at the right moment – when they are raw enough to touch a nerve, but not so raw as to be too painful to acknowledge. His latest is an account of the battle of the Ardennes in 1944. The book, which comes out this month, is a natural progression from his earlier history of D-Day. There is the same political tension between the British and American commanders; there is the same desperation in the fighting of ordinary soldiers on both sides; but at the heart of it lies another dark subject: the indiscriminate killing of prisoners. This, Beevor says, is “unmentionable”, one of the last taboos of the war. “I still haven’t read any American historian on the subject of the shooting of prisoners. And until recently I don’t think many British historians have written about the British killing of prisoners. That was something the Germans did, but we prefer not to talk about our boys doing it.”
The book begins with a description of one of the battles that preceded Hitler’s massive Ardennes offensive, and it is this that sets the tone of the pages to come. In the autumn of 1944, the Allied advance across western Europe finally got bogged down on the borders of Germany. The Americans found themselves entangled in a bitter fight for the Hürtgen forest, a place that, in Beevor’s words, was “so dense and so dark that it soon seemed cursed, as if in a sinister fairy-tale of witches and ogres”. There is no hyperbole in this description, he insists. “It is purely a reflection of the way the soldiers saw it themselves. Everybody who described that place talked of it in those sort of terms.” As part of his research, Beevor visited the forest, “and there is something spooky about it”.
Onslaught: US prisoners captured by advancing Germans in the Ardennes in 1944. The battle led to some of the most brutal fighting of the war.
Here, men on both sides developed extraordinarily creative ways of killing one another. They fired bursts of artillery at the tree tops so that splinters would tear through the people below. They learnt to play on the instincts of their enemies, placing landmines wherever they might seek shelter, such as in hollows or shell holes. Soldiers were often afraid to look about them, because they were too busy scanning the forest floor for trip wires. The Germans, in particular, developed a habit of placing explosive charges beneath American wounded or dead, knowing that as soon as a rescue team or burial party tried to move them, they, too, would be killed by the explosion.
“This is not a normal part of human behaviour,” Beevor tells me. The purpose of tactics such as this was not only to kill the enemy but also destroy their spirit. Both sides, he says, knew that demoralising the enemy could be the key to winning each battle; thus brutality, even atrocity, became an integral part of the fighting.
Over the coming weeks, the logic of such brutality would be tested to the full. On December 16, 1944, the Germans launched their counter-attack across the boggy fields and wooded hills of south east Belgium. Much of the German army was made up of SS soldiers who had served in Russia, where they were notorious for torching villages and killing all the inhabitants. Now they brought the fighting methods of the eastern front to the heart of Belgium: civilians suspected of sympathising with the Americans were murdered, women were raped, farmhouses looted, and prisoners of war were shot. There were several massacres, most notably at Malmédy, where 130 American prisoners were herded into a field by SS Panzergrenadiers and 84 were machine-gunned to death.
Faced with this onslaught, the American defenders fell back in disarray. The units defending this part of the line were already demoralised by their recent encounters in the Hürtgen forest, and many of them now simply broke down. Those who suffered worst were the new recruits who had only recently joined their units to replace men who had already died. “There probably is no more desperate position than finding yourself in combat for the first time,” Beevor says. “It’s counter to every form of normal human experience. It becomes intensely personal, as if every bullet is aimed at you, as if every shell is aimed at you. The poor b——- came in without proper training – they were the ones who cracked in no time at all.”
The morale of American troops quickly became a serious problem. Instances of self-inflicted injuries increased as traumatised soldiers did whatever they could to escape the violence of the front. Usually these injuries took the form of an “accidental” rifle shot through the left hand or the foot, but one soldier from the 99th Infantry Division was so desperate that he lay down beside a large tree, reached around it, and exploded a grenade in his hand.
However, if the shock of the German attack struck fear into some American soldiers, it seemed to have the opposite effect on others. “The determination to fight back was astonishing,” says Beevor, “and probably the most important contribution to the eventual outcome.” News of the atrocities committed by SS troops also strengthened American resolve.
• How Antony Beevor has transformed the genre of historical writing
At this point, Beevor begins to tell me some of the savage details of American revenge. Their first targets, he says, were SS soldiers, who were often shot out of hand. He also talks of at least one platoon that vowed never to take any prisoners at all: whenever the Germans raised a white flag, a sergeant would stand up and beckon them closer before giving his men the command to fire. At Chenogne the 11th Armoured Division shot 60 German prisoners: “There was no secret about it – Patton even mentions it in his diaries.”
Perhaps the most shocking thing about this culture of revenge is that the American commanders were not only complicit but actively encouraged it.
“There was anger among the commanders that they had been taken by surprise. There was a large element of embarrassment. When something like that happens, you get very angry, and you refuse to accept responsibility for what you’ve done.” Several of the American generals openly approved of the killing of prisoners, and gloried in the gruesome nicknames the Germans were beginning to know their troops by, such as “Roosevelt’s butchers”.
As we talk, it is clear that Beevor struggles with these issues. Outside academia, there are few people who are prepared to look unflinchingly at the less flattering parts of our behaviour – and certainly no one with Beevor’s large readership has. What’s more, it is one thing to state that such events happened – an admission that many historians have shied away from – but quite another to know how to react to them. The whole subject runs counter to our most cherished communal myths about British and American heroism and gallantry.
Beevor knows instinctively that he must tread carefully, neither condoning the revenge nor reaching for outright condemnation.
“I think what one should try to do is to leave the moral judgments up to the reader. There’s no use in being judgmental. Far from it; we can only speculate as to how we would react in the circumstances ourselves,” he says.
For the first time in our conversation, he displays a flicker of discomfort.
“Why do we do this to ourselves?” I ask. Surely there are less disturbing ways for a historian to make a living – ways that do not involve the study of violence, atrocity and inhumanity? He answers with a single word: “Fascination.” He says it casually, in the same way that he spoke about his sleepless nights, but after everything we have spoken about the word is impregnated with layers of meaning. There is his fascination with the war period, which, he says, defined the world that he grew up in. There is his fascination with man’s ability to endure the most incomprehensible violence, and his fascination with what makes some men break while others are able to rise above their most primitive instincts. And beneath it all, there is that compulsion to lean over the abyss and gaze into the heart of darkness. “I’m afraid the whole nature of evil is something we are all fascinated by.”
Sadly, I have to agree. |