Vorab die Warnung: Das ist ganz starker Tobak … den Wladimir Lepjochin vom Sinowjew-Klub geraucht haben muss, als er das Folgende im SPUTINKI über den „Westlichen Angriff auf die russische Seele“ halluzinierte:

Wladimir Lepjochin „entschlüsselt“ darin, was Vladimir Putin gemeint haben könnte, als er am 5. November 2014 beim Treffen mit Wissenschaftlern und Dozenten im Staatlichen Zentralen Museum für die Moderne Geschichte Russlands gesagt hat: „Wir sehen, dass Versuche unternommen werden, die Gesellschaft in vielen Ländern umzucodieren, darunter in unserem Land“.
Lepjochin packt den Satz geschichtlich an und sucht nach Umcodierungsprozessen in den letzten rund 100 Jahren der russischen Geschichte. Naheliegend, dass er mit den Bolschewiki beginnt, die Russland mit der Machtübernahme total umcodiert hätten,
weil das neue Regime sich zum Ziel setzte, die meisten traditionellen russischen zivilisatorischen Werte durch die neuen quasizivilisatorischen zu ersetzen. Orthodoxie wurde durch Atheismus ersetzt, die organisch gewachsene Struktur der Gemeinden durch Kolchos-Pseudokollektivismus, das Imperiale durch das Einparteiensystem, das Schichtenmodell durch eine klassenlose Gesellschaft.
Das ist seit Gorbi offizielle Lesart im Kreml, also nix Neues. Dann kommt Gorbi selbst dran, wobei der Übergang zur Wodka-Ära Jelzins fließend ist:
Die sowjetische Perestroika und die anschließenden liberalen Reformen im postsowjetischen Russland wurden von verschiedenen zivilisatorischen Prozessen begleitet. Ein bedeutender Teil der national gesinnten Kräfte (Patrioten) bestand auf einer notwendigen DECODIERUNG des sowjetischen Bewusstseins und der Lebensart und die Rückkehr des Landes zu den Werten des vorrevolutionären und imperialen Russlands. Ein bedeutender Teil der liberalen Kräfte (Demokraten) unterstützte eine prinzipiell andere Strategie. Diese Kräfte bringen — bewusst oder nicht — Technologien einer weiteren UMCODIERUNGSWELLE des nationalen Lebens und des russischen Selbstbewusstseins voran, die die Ablösung des sowjetischen Entwicklungsmodells der Russischen Föderation durch ein weiteres prowestliches bzw. übernationales Modell vorsieht, das in den russischen und ausländischen Medien ein europäisch-amerikanisches Konsum- und Oligarchenmodell genannt wird.
Jetzt ist nach Wladimir Lepjochin Russland in „einer weiteren großangelegten Umcodierungswelle … in Richtung Ablösung der postsowjetischen Zivilisation durch einen modernen (liberalen bzw. neokonservativen) Lebensstil„, der zu „Chaos bzw. Vakuums … in den fragilsten Segmenten des zivilisatorischen Gewebes, vor allem in Familien“ führt.
Aha, wir kommen der Sache näher und die Sache ist der pöhrse Westen, denn der will
… eine von außen gesteuerte Zombierung der russischen Gesellschaft … Der Westen stellte sich de facto die Aufgabe der Säuberung der russischen Zivilisation, wonach an deren Stelle etwas prinzipiell anderes entstehen soll.
Wie schlimm das ist, versteht man aber nur, wenn man den pöhsen Westen versteht:
Erstens muss man verstehen, dass die westeuropäische Zivilisation seit langem nicht mehr europäisch und christlich ist. Das ist eine amerikanischartige Zivilisation, ein Teil der globalen „Welt des Geldes und Gewinns“. Das Christentum ist dabei ein Bühnenbild, was durch das Erscheinen des Jesuiten Franziskus I. als Papst bewiesen wird, der das Ansehen und den Einfluss der katholischen Kirche zugunsten der neuen Herrscher des Vatikans untergräbt. Die gesamteuropäischen Werte mit dem Schwerpunkt — Freiheit für die sexuellen Minderheiten bzw. völlige Gleichgültigkeit gegenüber Morden an Hunderttausenden unschuldigen Menschen, darunter Kinder im Irak, Syrien oder Neurussland, sind seit langem eine Karikatur geworden.
Uiiiih … der Papst ist auch ein Zombie, ein jesuitischer gar, der einen neuen Herrn im Vatikan hat … das muss Gottseibeiuns der Teufel selbst sein.
Zweitens ist die Umcodierung der russischen Gesellschaft eine milde Bezeichnung. Seit diesem Jahr ist eine aggressive Expansion des Westens in den Raum der russischen Welt angesichts des Beginns großangelegter zivilisatorischer Kriege im gesamten europäisch-amerikanischen Raum zu erkennen. Die größte Bedrohung für Russland wird damit nicht einfach ein drohender Verlust irgendwelcher Bestandteile des kulturellen Codes, sondern auch die drohende Entropie und die Teilung des Landes zwischen drei konkurrierenden Zivilisationen – Westen, Süden und Osten.
Russland in drei Teilen 😯 zu schön um wahr zu sein … zu früh gefreut, denn das südliche Russland ist die Ukraine nach Wladimir Lepjochin … aufgepasst:
Leider begann die prowestliche Zombierung der Bevölkerung der postsowjetischen Länder nicht erst gestern. Hätten die russischen Behörden den Sinn und das Ausmaß dieses Prozesses verstanden, hätte es vielleicht den Bandera-Streich in Kiew nicht gegeben. Doch die Umcodierung des nationalen Archetyps ist in der Ukraine gelungen. Aber wir halten die Ukrainer für Brüder, weil wir in der Tradition einer souveränen Deutung der Geschichte denken und die meisten Staatsbürger der Ukraine, die älter als 30 Jahre sind, sind tatsächlich unsere Brüder. Doch diejenigen, die jünger als 30 Jahre sind, wurden zombiert und sind wohl für die Russische Welt verlorengegangen. Ein bedeutender Teil der neuen Generation der Ukrainer hat heute andere Werte, andere Ausgangspunkte. Das ist keine russische, keine orthodoxe und keine internationale und freie Generation. Sie wurde programmiert, nicht um zu denken, zu schaffen und zu lieben, sondern um zu kauen, zu springen und zu hassen.
Na dann steht der EU-Aufnahme der Ukraine ja fast nix mehr im Wege. Damit das dem Westen und Osten Rest-Russlands nicht auch passiert, hat die russische Gesellschaft heute mindestens sieben Aufgaben, sagt Lepjochin: Weiterlesen →