In Dresden gibt es an der Kreuzung Güntzstraße und Ziegelstraße eine Ampel, die seit ihrer Montage im Jahr 1987 nur Rot zeigt. Warum, das erklärt die Mitteldeutsche Zeitung:
- Allersinnloseste Ampel aller Sinnlosampeln
Beste Aussichten, es bis ans Ende aller Tage und vielleicht noch darüber hinaus zu schaffen, hat eine Ampel in Dresden, die 1987 installiert wurde. Voraussetzung ist allerdings, uns geht der elektrische Strom nicht aus. Sie fristet ihr Dasein in der Nähe des Landgerichts an der Ecke Güntzstraße und Ziegelstraße und steht seit ihrer Montage vor 28 Jahren auf Rot. Dahinter steckt kein technischer Fehler, nicht sächsischer Starrsinn oder ein mieser Trick von Autogegnern, sondern die deutsche Straßenverkehrsordnung. In Dresden gilt sie unter Autofahrern als die allersinnloseste Ampel aller Sinnlosampeln, von denen die sächsische Landeshauptstadt angeblich rund hundert hat, wenn alles stimmt, was Autofahrer so schimpfen.
Die Ampel steht an einer Kreuzung, an deren anderen Straßeneinmündungen Ampeln stehen müssen, also musste auch dieser etwas kleinere Zuweg eine bekommen. Da jedoch von diesem Sträßchen nur nach rechts abgebogen werden darf und da aus Gründen der Gleichbehandlung trotzdem eine Ampel her musste, deutet ein Schildchen mit einem Grünen Pfeil nach rechts und die rote Ampel verbietet den Rest. Im Dresdner Rathaus heißt es dazu knapp: „Das ist Deutschland.“ Ein normales Stoppschild würde es auch tun, geht aber laut Straßenverkehrsordnung nicht.
Nun gut. Lieber rot als tot. Angeblich wurde an dieser Stelle noch nie jemand bei einem Unfall schwer verletzt. Auch wenn der Betrieb dieser Ampelanlage aus den letzten Tagen der DDR bis heute einem Zeitungsbericht zufolge rund 150.000 Euro gekostet hat, sie wird stehen bleiben. 4.700 Euro Wartungskosten, 750 Euro Stromrechnung im Jahr hin oder her.
All das lässt sich gerade noch so verstehen. Auch dass bei der jährlichen Wartung nach den Birnchen gesehen werden muss, alles in Ordnung. Auch kann man verstehen, dass so ein rotes Birnchen nach seinem ermattenden Dauereinsatz ausgetauscht werden muss, alles verständlich. Aber die Stadt Dresden lässt bei der regelmäßigen Wartung auch das gelbe und das grüne Birnchen auswechseln.
Und genau da wird es wirklich seltsam.