Der Schorsch von der Popogandaschau, aka Georg Geladaris (eigentlich ja Georgios), alias Dokumentor
, mag Propaganda. OK, das ist nun wirklich nix Neues, aber jetzt ist es offiziell. Und das kam so:
Bisher hat sich Schorsch ja nicht um den Sinowjew-Klub gekümmert, aber nachdem diese Denk- und Propaganda-Zentrale von Rossija Segodnya (RT) immer öfter, immer offener und immer lauter nach immer mehr Propaganda schreit … russischer Propaganda versteht sich, muss Schorsch das seinen Jüngern verklickern, denn die lesen ja auch in meinem kleinen kosmos
, der laufend die Ergüsse des Sinowjew-Klubs thematisiert, heute wieder.

Aber wie erklärt ein „erkärter Anti-Propagandist“ 🙄 dass Propaganda gut ist? Nun, ganz einfach: es gibt zwei Arten von Propaganda, gute und schlechte. Die Schlechte ist natürlich die aus dem pöhsen Westen. Und die Gute, das ist die historisch in der Sowjetunion gewachsene. Haben ja auch Olga und Oleg gestern so gesagt. Schorsch übersetzt das so (nobody
hat es nur etwas sortiert, damit die Nebelschwaden nicht mehr ganz so dicht sind):
Auch in Russland gibt es Stimmen, die der Propaganda das Wort reden. Dazu muss man wissen, dass Propaganda in Russland eine historisch andere Bedeutung hat, als in Deutschland. Ohne Propaganda wäre der Sieg über Deutschland nicht möglich gewesen. So wie wir mehrheitlich mit Argwohn auf das eigene Militär schauen, so wie wir mehrheitlich Propaganda als Mittel der Aufhetzung der Massen ablehnen, so stolz sind die Russen auf ihr Militär, das ihnen die Unabhängigkeit und Freiheit von fremder Besatzung bewahrt hat. Staatliche Propaganda ist in Russland mit diesem Sieg teilweise positiv konnotiert, weil sie die Mobilisierung der Massen im großen vaterländischen Krieg erst möglich machte …
Man muss sich also immer bewusst sein, dass Russen und Deutsche mit dem Begriff Propaganda mitunter unterschiedliche – teils gegensätzliche – Assoziationen und Emotionen verbinden. Vor diesem Hintergrund kann man versuchen, Essays russischer Intellektueller zu verstehen, die – angesichts des Informationskrieges – zunehmend der Propaganda das Wort reden und damit einen Fehler machen, der zwar aus der eigenen Geschichte und dem Bedürfnis, einen heterogenen Vielvölkerstaat zusammenzuhalten, verständlich erscheint, den aktuellen Ereignissen aber nicht gerecht wird und obendrein das bisher Erreichte konterkarieren würde.
Na, das klingt aber löblich 🙄 Auch RTdeutsch ist für Schorsch löblich, denn …
anders, als westliche Propagandamedien in Russland, die dort schon aus historischen Gründen kein Bein an die Erde bekommen, hat RT es geschafft, mit sachlichem Journalismus vielen Menschen im Westen die Augen zu öffnen. Dabei reicht es vollkommmen aus, sich einen Nimbus der Objektivität dadurch zu erarbeiten, dass man den in den westlichen Medien “fehlenden Part” ans Licht bringt. Wenn westliche Medien im Chor von der Demokratisierung der Ukraine schwadronieren, dann ist es ein Kinderspiel, diese Propaganda zu entlarven, indem man die Bilder militanter und teils faschistischer Kämpfer zeigt, die die Lügenmedien aus politischen Motiven ausblenden wollten.
Aber Russland kann es besser machen, meint Schorsch:
Wenn Moskau klug ist, dann investiert es mehr Geld in die Ausbildung eloquenter und sympathischer Botschafter des eigenen Landes, als in neue Panzer und Raketen. Wenn man bei Rossiya Segodnya im europäischen Informationskrieg die Oberhand gewinnen will, dann muss man der deutschen Bevölkerung wahrhaftige Informationsangebote in Echtzeit machen und die systemische Propaganda des Westens weiter entlarven, statt sie zu kopieren.
Haben Oleg und Olga auch gesagt, außer das mit den „weniger Panzer und Raketen“. Oleg und Olga aber noch mehr gesagt. Warum, liebes Schorschilein, verschweigst du das deinen Jüngern? Können die nicht lesen? Oleg und Olga haben u.a. gesagt … ich wiederhole es so gerne:
In der Sowjetunion gab es spezielle Strukturen, die sich mit Sonderpropaganda befassten. Am Anfang der 90er-Jahre wurden viele davon geschlossen. Es kommen Informationen, dass sie ihre Tätigkeit wieder aufgenommen haben. Es wird sogar eine Zahl genannt – Mit der Ausbildung von Spezialisten im Bereich des Informationskriegs beschäftigen sich 74 Zentren. Doch angesichts unserer bescheidenen Erfolge in diesem Bereich in der internationalen Arena sind es wohl deutlich weniger solche Zentren, oder die Qualität der Ausbildung ist eher schlecht. Der offensichtliche Bedarf an solchen Zentren, die die sowjetische und globale Erfahrung nutzen, ist hoch.
OK, damit meinten Oleg und Olga keine Unis, sondern die Trollfakriken, die es ja nicht gibt und wenn ja, dann nur 74 Stück davon 😎 Und, lieber Schorsch, der Infokrieg wird jetzt von Russland nicht wie ein Fehdehandschuh aufgenommen, sondern: „Man muss den Informationskrieg weiter ebenso aktiv wie jetzt führen“ … sagen Oleg und Olga und die haben wirklich was zu sagen, zumindest Oleg, anders als du siecher Grieche.
Zum krönenden Ende möchte ich dir, lieber Schorsch, und allen anderen Russentrollen und Propagandisten des Infowar etwas auf den Weg geben. Wenn es sich bei dem Infokrieg um einen Krieg wie jeden anderen handelt, dann muss er auch mal enden. Vielleicht gibt es dann Frieden. Vielleicht ist auch das ein normaler Frieden, also ein Frieden der Sieger. Wenn du und deine Russen diesen Krieg gewinnen sollten, dann wisst ihr, wo ich zu finden bin, denn ich habe es noch nie nötig gehabt, mich und meine Meinung zu verstecken.
Wenn wider Erwarten der pöhse Westen diesen Krieg gewinnen sollte, dann werden es die Sieger schwerer haben, denn die meisten von euch Russentrollen scheuen das Licht wie der Teufel das Weihwasser, oder hast du inzwischen das gesetzlich vorgeschriebene Impressum. Ach stimmt ja, braucht ihr Russentrolle nicht, für euch gilt kein Gesetz, sagen Oleg und Olga. Aber glaubt mir: Wir werden euch finden. Dann wird entrussifiziert. Dann ist Sansibar angesagt. Ich lasse mich von den Sturmabteilungen des Vladolf Putler nicht überrennen und für uns beide ist in diesem Land nicht Platz genug. BTW: Das Netz ist amerikanisch und nie war die NSA so wertvoll wie heute 👿