Die FAZ berichtet, dass sich westliche Teilnehmer am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz darüber den Kopp zerbrochen haben, wie der Westen den Informationskrieg nicht verlieren kann. Ob man vielleicht russische Übersetzungen des „Economist“ mit Luftballons nach Russland zur Aufklärung wehen lassen soll? 99 Luftballons … lustige Idee, die von guten Geschmack bei der Wahl der Zeitschrift zeugt, denn ich kenne kein Presseerzeugnis, das profunder vor Ort recherchiert. Aber es ist trotzdem eine blöde Idee, denn sie unterstellt, dass die Russen nicht wüssten, was in der Ukraine abgeht. Russen sind nicht dumm. Es mag mitten in der Taiga ein paar Babuschkas geben, die das nicht wissen, aber das Gros der Russen ist gut informiert und durchblickt Putins Spiel sehr gut. Und um es nochmal mit Schischkin zu sagen: Diese durchblickenden Russen lieben die Lüge und sind Putin dafür dankbar, dass er sie belügt. Denn wenn Vladimir lügt, dann sehen Russen etwas, was dem normalen Westler verborgen bleibt: das Zwinkern in seinen Augen, das sagt: „Wir haben uns doch verstanden, Towarisch!?“
Nicht erst seit Lenin und Stalin, also bald 100 Jahren, sondern seit Jahrhunderten leben die Russen mit der Lüge nach dem Motto: „Wenn’s denn hilft …“ Hitler hat gerade mal sechs Jahre (1933 – 1939) gebraucht, um die Deutschen so sehr an die Lüge zu gewöhnen, dass sie dem Endsieg noch entgegen jubelten, als auf Berlin schon alliierte Bomben fielen. Auch wer nicht gejubelt hat, wollte die Wahrheit nicht hören und wer sich mit den Lügen des Dritten Reichs abgefunden hat, der hat sich in meinen Augen mitschuldig gemacht. Ich habe mit schweigenden Mehrheiten kein Mitleid, nicht in Deutschland und nicht in Russland. Wenn die schlauen Russen glauben, mit Putins Lügen leben zu können, dann müssen sie die Suppe auslöffeln, die sie sich von ihm einbrocken lassen. Aufklären muss der Westen diese lebenslang Belogenen jedenfalls nicht, denn wenn jemand belogen wird, dann heißt das ja nicht, dass er jeden Scheiß frisst.
Nicht die Russen müssen bewahrheitet werden, sondern die Menschen im Westen. Wie die FAZ im angesprochenen Artikel erwähnt, ist es der Zweifel, der die Menschen verunsichert. Zweifel ist gut, denn es ist gut, wenn man nicht jeden Scheiß glaubt. Aber die Zweifler (nicht nur bei den LÜGIDAs), die auch Bundeskanzlerin Merkel Sorgen machen, verzweifeln nicht nur „an denen da oben„, sondern zweifeln auch an ihrer Lügenpresse. Stattdessen glauben die Zweifler (und nicht nur die Völkischen WIRren) zweifelhaften „Medien“ wie RTdeutsch, Sputnik, Stimme Russlands, TELEPOLIS, Nachdenkseiten, Spiegelfechtern, Deutschen Wirtschafts Nachrichten, Propagandaschauern und ähnlich obskuren Müll.
Aber woher haben diese Müll kübelnden Zweifelsäer ihre Weisheiten? Genau aus und von den Medien, Agenturen, „Lügenpressen„, deren Material sie als gelogen geißeln, indem sie dieses Material einfach umschreiben … ja umschreiben … um nix anderes geht es den dunklen Machenschaftern in Diensten des Kreml, ob sie nun in der Trollhöhle von Olgino, oder andernorts sitzen. Dieses Umschreiben belegen nicht nur aus der Trollhöhle geleakte Daten, sondern jetzt auch Aussagen ehemaliger Mitarbeiter, die nach deren Umzug schon an der neuen Adresse der Trollhöhle in Sankt Petersburg, in der Savushkina 55 gearbeitet haben. Hier ein Zitat einer ehemaligen Mit-Trollin:
- Das Vorstellungsgespräch beginnt damit, dass man einen Fragebogen bekommt. Dort muss man seine Daten eintragen, einschließlich gemeldeter Wohnsitz, tatsächlicher Wohnsitz, ausführliche Informationen zu früheren Arbeitsstellen, Angaben über die Arbeitstätigkeit der Eltern usw. Danach werden einem paar Fragen gestellt und man wird gebeten, beliebige aktuelle Nachrichten “umzuschreiben” … In den ersten Tagen versteht man einfach nicht, wo man ist und wozu man diese Nachrichten umschreibt und mit ihnen die Internetseiten füllt. Es kommt einem vor, als ob das ein soziales Experiment oder eine Reality-Show wäre, vor allem weil jedes Großraumbüro, in dem ca. 25-30 Mitarbeiter sitzen, videoüberwacht ist.
Eine ideologische Gehirnwäsche oder regelmäßige Unterweisungen gab es nicht; die einfachen Grundsätze sind allen, die hier angestellt sind, klar: über Putin darf man nicht schlecht reden, die Aufständischen sind keine Terroristen, “du verstehst schon …”. Man hatte das Gefühl, dass alle Neulinge selber darauf kommen, wo sie gelandet sind und wie sie schreiben müssen …
(hier das russische Original und hier die deutsche Übersetzung)
Nun muss man als guter westlicher Demokrat natürlich daran zweifeln, ob das auch wahr ist, was diese ehemalige Olgino-Trollin erzählt. Russen haben es da einfacher, denn die … und nicht wenige … wissen, was in der Savushkina 55 abgeht, weil sich deren „Hintermänner“ keine Mühe geben, um die Lüge einen Lappen zu wickeln. Texte, die auf einschlägigen LiveJournal-Blogs aus der Trollhöhle im Netz auftauchen, finden sich fast in Echtzeit bei den üblichen, deutschen Verdächtigen wieder und per Kopierpaste in den Foren und Kommentarbereichen westlicher Medien.
Vor ein paar Monaten, als ich noch versucht habe gegen den russischen Trollrotz in ZEIT und SPIEGEL anzuposten, da haben sich die Putin-Trolle noch die Mühe gemacht, halbwegs glaubhafte Profile mit unverdächtigen Namen anzulegen und in halbwegs deutsch zu schreiben. Inzwischen kokettiert der „iWahn“ offen mit seinem Nick und seinem deutsch-russischen Kauderwelsch. Manchmal fällt die Enttarnung aber immer noch nicht ganz leicht. Vor ein paar Tagen, ich glaube es war auf SPon, da hat so ein Russentroll seinen „Leserkommentar“ damit eröffnet, dass er ehemaliger Offizier der Bundeswehr sei, um dann Angela Merkels Ablehnung von Waffenlieferungen in die Ukraine über den roten Klee zu loben … fast fehlerfrei … aber dann, gegen Ende seines Postings, tauchte das Wort „Kalashnikov“ auf, in genau dieser Schreibweise. Und nun frage ich Sie, lieber Leser, wie groß die Chance ist, dass ein angeblicher Ex-Offizier der BW die Kalaschnikow ausgerechnet in der korrekten russischen Transliteration pinselt, ohne „c“ in der Mitte und „v“ statt „w„ am Ende … gleich NULL!
Einfach als Trollrotz zu erkennen ist dieser aluhütige Scheiß aus TELEPOLIS vom letzten Freitag:
- 7. Februar 2015 18:54 ben behrendt (27 Beiträge seit 18.08.13)
Flug MH17 Leichen und Flugzeugteile von Flug MH370 abgekippt USA Kriegstreiben mit derart widerlichen Methoden.
MH17 kein Absturz sondern abgekippte Leichen und Flugzeugteile über der Ukraine. Analysiert von Gerhard Wisnewski in seinem Buch „verheimlicht vertuscht vergessen“ Seite 265 bis 307
Ein simpler Fall ist auch der Russentroll „everybody
„, der sich heute diese gequirlte Kacke in meinem kleinen kosmos
zur „Metzgerei Deutschland“ entsteißt hat:
- Zum Glück hat EU&Blackwater- äääh Weltenversteher nobody nichts zu entscheiden und muss diesen BS in die große weite Welt kläffen, damit er überhaupt jmd erreicht… Schon die 1 Mio ukr. Deserteure und die 2. Mio ukr. Flüchtlinge vergessen? Wo sind die hin? etwa Rus? Fuck the EU?
Na da kann nobody
doch passend fragen: „Darf’s auch ein bisserl mehr sein, vielleicht 10 Millionen?“
Was es in diesem Infowar braucht, ist ein Algorithmus, ein Programm, das über die Grenzen der einzelnen Online-Medien hinweg anhand von IPs, Inhalt der Texte, Nick, Email-Konten etc. in Echtzeit erkennt, wann es sich um Trollrotz handelt und dann das jeweilige Posting z.B. mit einem Zusatz versieht: „Unter dieser IP wurde fast zeitgleich der identische Text auf XY mit den Nick abc … gepostet – TROLLALARM!“ Ich dachte, mit der Auslagerung vieler Kommentarbereiche zu „Disqus“ wäre diese Idee verbunden, aber geschissen. Vielleicht entwickeln die Russen ja so ein Programm, denn die sind nicht dumm