Am Erfolg der Französischen Revolution hatte ein anonymes Flugblatt großen Anteil, dessen Motiv es in Dutzenden Varianten gab und das selbst dem größten Einfaltspinsel klar machte, dass die aktuelle politische Ausbeutung nur revolutionär beseitigt werden kann. Ich bin leider ein lausiger Zeichner und kann daher die Aussage des heute in der Bibliothèque nationale de France in Paris ausgestellten Flugblattes nicht auf die aktuelle Situation übertragen. Ich muss es bei den Worten belassen, in der Hoffnung, dass wenigstens ein paar Leser „Hoffentlich hat dieses Spiel bald ein Ende“ begreifen. Und so lauten die Worte des Flugblattes: Â faut espérer q’eu s jeu la finira ben tôt (Hoffentlich hat dieses Spiel bald ein Ende). Zu sehen ist ein Bauer (der Dritte Stand), der auf seinem krummen Buckel einen Adligen (Erster Stand) und einen Pfaffen (Zweiter Stand) schleppt (durchfüttert). Die Priviligierten des Ersten und zweiten Standes machten zusammen nur knapp 2% der Bevölkerung aus und haben verfressen, was 98% Rest, nämlich die Bauern und Landarbeiter, erwirtschaftet haben. Ganz so schlimm ist es bei uns nicht und es sind hier auch nicht Adlige und Pfaffen, die Bauern blutleer saugen, sondern Rentner und Beamte/Pensionäre. Bisher konnte man grob geschätzt davon ausgehen, dass unser total marodes Rentensystem den Kollaps noch 30 bis 50 Jahre aufschieben kann und jeder, aber wirklich jeder, der bis Drei zählen kann weiß, dass das Umlageverfahren, der Generationenvertrag gescheitert ist, auch mit keinem demografischen Faktor gerettet werden kann. Es gibt nur eine „Rettung“ und die ist schmerzhaft und (zunächst einmal) sehr teuer: die Umstellung auf die kapitalgedeckte Rente.
Weil sich aber die Parteien nicht an ihrer Klientel, den Wählern vergreifen wollen, werden diese von der Wahrheit verschont. Wähler sind in der GRD (Greise Republik Deutschland) Rentner. 2009 betrug der Anteil der Wahlrentner (über 60 Jahre alt) knapp 32% der Wahlberechtigten (Bundeswahlleiter). Bei der übernächsten Wahl werden es fast 50% sein (WELT). Auch Angie & Co. müssen an ihre Rente denken und wollen wohl noch einmal wiedergewählt werden … von den Rentnern, versteht sich. Und deshalb verfüttern sie die Rentenkasse zum Frühstück ans Altersheim. So bricht das Rentensystem schon in 10 bis 15 Jahren zusammen und wird dann auch nicht mehr über Steuern zu retten sein. Auch das weiß jeder … eine Person ausgenommen: dat Nahles. In einer halben Generation (15 Jahre) wird jeder in die Rentenkasse zur Umlage an jetzige Rentner einzahlende Werktätige fast zwei Rentner durchfüttern müssen. Das wäre ja noch moralisch vertretbar, wenn es sich dabei wenigstens rechnerisch/statistisch um die eigenen Eltern handeln würde, aber weil Papa im Schnitt sieben Jahre früher ins Gras beißt als Mama, muss Max Musterzahler zusätzlich zur eigenen Mutter eine ihm wildfremde Omi auf den Schultern durch das mit allen krankenversicherungspflichtigen Raffinessen verlängerte Leben schleppen.
Da nicht zu erkennen ist, dass unsere Politiker-Attrappen daran etwas ändern wollen, bitte ich unsere Rentner inständig, die Initiative zu ergreifen: Bitte, bitte macht Schluss oder geht wenigstens nicht mehr wählen, wenn euch das Enkelchen so viel wert ist, wie ihr immer rumheuchelt!
Wir tun sogar schon den Schweizern leid: „Grosse Koalition verspielt Errungenschaften – Teure deutsche Rentenreform“ (NZZ).
Das Schlimmste daran ist, dass ein relativ hoher und teuerer Posten hierbei noch nicht einmal im Sinne der vorgeblichen Nutzniiesser ist: das jahrelange, oft genug mit lebenserhaltenden Massnahmen erzwungene Dahinvegetieren hinfälliger Menschen in Sterbeheimen und Pflegestationen. Die reine Folter für die Betroffenen, ethisch fragwürdig, aber lukrativ und durch den hohen Stellenwert des Leidens in der „christlichen“ Santeria moralisch gestützt.
Eigentlich sollte man ab 60 Jahren stets einen Revolver mit sich führen, um sich notfalls gegen medizinisches Personal verteidigen zu können.