Pete Ashdown, Chef von XMission, einem kleinen ISP aus Utah berichtet, wie es abläuft, wenn die NSA Daten abgreift. Zuerst kommt ein Beschluss, meist unvollständig, nicht immer von einem Gericht und auch nicht immer gültig, was er seinen Anwalt prüfen lässt. Ein weiterer Beschluss, die sogenannte Gag-Oder, stopft ihm das Maul, er darf über den Beschluss etc. fortan nichts verlauten lassen. In diesem Beschluss stehen jedenfalls noch nicht die technischen Einzelheiten über das, was die Schlapphüte genau vorhaben. Der ISP-Betreiber berichtet von einem Fall, bei dem ein spezieller Webserver eines seiner Kunden überwacht werden sollte, seiner Meinung nach ein ganz harmloser Zeitgenosse. Er darf zwar nicht sagen, wer es war, aber er verrät, dass es nix mit Waffen oder dergleichen zu tun hatte und es in der Folge der Aktion auch keine Verhaftungen oder ähnliches gab. Jedenfalls erschienen eines Tages Techniker der NSA bei ihm, mit einem Haufen Papier, darunter weitere Anweisungen des Geheim-Gerichts FISC und einem 2U Server unter dem Arm,
Geräte, wie sie in Serverfarmen üblich sind (Beispielfoto rechts). Ashdown durfte von den Dokumenten, die ihm unter die Nase gehalten wurden, keine Kopien anfertigen. Einer seiner Techniker musste dann den Schnüfflern dabei helfen den Kunden-Server mit dem NSA-Server zu verbinden, so dass der ganze Kunden-Traffic auf der Schnüffelbox gespiegelt wurde. Ob die Schnüffelbox ihrerseits Internet-Anbindung bekam und von der NSA ferngesteuert werden konnte, konnte Ashdown nicht sagen. Jedenfalls stand die Kiste sechs Monate da rum, ohne dass sich was tat. Da hat Ashdown mal bei den Schlapphüten angerufen, wie lang das denn dauern soll. „I don’t know„, war die Antwort seines Gesprächspartners. Und so stand die Kiste weitere drei Monate rum. Ashdown wollte sie schon „entsorgen“ als sie dann doch entfernt wurde. Macht auf mich den Eindruck, als habe die NSA ihre Kiste vergessen und wurde durch Ashdowns Anruf wieder daran erinnert.
Die Story ist schon zehn Wochen alt, aber ich habe sie erst jetzt gefunden und an dem von Ashdown geschilderten Verfahren wird sich wohl seit dem nix geändert haben.