Vielleicht haben Sie eine Stereoanlage mit schickem Display und das Radio zeigt alle möglichen Infos. Auch beim Abhören von MP3s erscheinen dort Infos über den Titel des Liedes, den Interpreten, Komponisten, das Genre, Album, Veröffentlichungsjahr usw. Dem Mitteilungsbedürfnis der ID3- Tags in den abgehörten Dateien
sind nur praktische Grenzen gesetzt. Legt man hingegen eine gewöhnliche Audio-CD ein, dann bleibt das kleine Schaufenster stumm. Nicht immer, aber meistens … eigentlich fast immer. Woran liegt das? Daran, dass die Musik- Industrie mit völlig veralteten Standards operiert. Sicher haben Sie schon einmal eine Audio-CD (kurz CDA) in den PC gesteckt und versucht, im Explorer die für das CD-Laufwerk gelisteten Dateien (Track01.cda, Track02.cda, Track03.cda … usw.), die mit 1 KB so seltsam klein sind, mit einem üblichen (Links-)Klick zu öffnen. Das geht nicht, nicht mal VLC kann das (foobar2000 schon), denn diese TrackXX.cda sind gar keine Audio-Dateien, sondern Windoof zeigt im „Explorer“ nur eine Art Platzhalter für das, was sich tatsächlich auf der CDA versteckt. Linux verrät das Geheimnis, wie dieser Screenshot von „Helene Grimaud – Chopin / Rachmaninov“ (JPC – oben links das Cover) beweist:
Auf CDs sind WAVs (wegen des kleinen Bildformats habe ich die virtuelle Lupe über die WAV-Endung gelegt) und das ist übel (schon deshalb, weil es mal in grauer Vorzeit von Microsaft entwickelt wurde 😆 ). WAV ist noch nicht des Pudels Kern, sondern nur ein Container und wie in alle Container passen auch in den WAV-Container nicht nur Töne. Man kann auch Infos darin unterbringen. Als das CD-Format 1980 entwickelt wurde, wusste man das noch nicht, bzw. wusste Philips nix mit dieser Möglichkeit anzufangen. Mittlerweile ist Red Book (der CDA-Standard) um CD-Text erweitert worden und moderne Player können die Text-Infos auch auslesen, aber kaum eine Plattenfirma macht von dieser Möglichkeit gebraucht (nur auf Sony-CDs finde ich oft CD-Text), obwohl der Mehraufwand NULL ist, weil die Infos für den Text alle schon vorliegen, wenn die Töne auch als mp3 für den Download aufbereitet werden. Schon vor CD-Text gab es in WAV-Containern Text, die seit PRISM viel geschmähten Metadaten, denn ein paar davon mussten im Container sein, damit ein Player weiß, was er mit dem glänzenden Rundling in seinem Bauch machen soll. In diesen Metadaten können auch weitere Infos versteckt werden, aber damit rechnet kaum ein Player, weswegen er sie nicht ausliest. Für diese „erweiterten Metadaten“ (nenne ist sie jetzt einmal) gibt es keinen Standard. Meine Magic Machine kann einen Teil davon verstehen. Von der Original-Helene zeigt der Yamaha BRX 610 folgendes an: Weiterlesen
Tiefe Trickkiste
03 Dienstag Sept 2013
Posted Kultur, Musik, Technik, Wirtschaft
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